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Das Lustschiff

Das Lustschiff

Titel: Das Lustschiff
Autoren: Kerstin Dirks
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wieder verschwindet«, forderte Lena sie auf, drängte sie förmlich in Richtung Bar, wo der einsame Jüngling saß, an den sich Andrea heranmachen sollte.
    Sie setzte sich schließlich zu ihm, spielte nervös mit ihren Fingern, ehe sie sich endlich dazu entschloss, ihn anzusprechen. »Guten Abend, kann ich Ihnen ein bisschen Gesellschaft leisten?«
    Der junge Mann musterte sie skeptisch von oben bis unten. Andrea war nicht jedermanns Typ, das war ihr klar. Sie hatte ein paar Pfund zu viel auf den Rippen. Und sie merkte ihm an, dass ihn das nicht unbedingt mit Freude erfüllte. Dabei sah er selbst auch nicht gerade wie ein Hollywoodstar aus.
    »Eine Piña Colada, bitte«, bestellte sie einen Cocktail, bevor der Typ noch eine Antwort gab, die ihr nicht gefiel.
    »Sind Sie allein hier?«, fragte sie, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.
    »Sieht man das nicht?«, fuhr er sie an. Er schien frustriert, in jedem Fall genoss er ihre Gesellschaft nicht, was es unmöglich machte, Lenas Test durchzuführen.
    »Sie müssen Ihre schlechte Laune nicht an mir auslassen.«
    »Sie hätten auch schlechte Laune, wenn Ihre Freundin sich mit einem anderen vergnügt«, gab er verärgert zurück. In dem Moment tat er ihr doch etwas leid.
    »Wir wollten einen Pärchentausch machen«, erklärte er nun plötzlich. »Konnte ich ahnen, dass der Typ vom anderen Pärchen so ein Muskelprotz ist? Meine Freundin war hin und weg.«
    »Und was sagt die Freundin vom Muskelprotz dazu?«
    »Scheint sie nicht zu stören, sind jetzt zu dritt am Strand, haben mich hier abgeladen.«
    »Und wieso sind Sie nicht mitgegangen?«
    »Ich merke, wenn ich nicht erwünscht bin. Im Gegensatz zu manch anderem.«
    Das hatte gesessen. Ihr Mitleid war sogleich wieder verpufft. Sie bekam aus dem Augenwinkel mit, dass die beiden Docs sich etwas bestellten. Das verschaffte ihr zumindest ein wenig Zeit. Sie blickte sich um, ob sie eine andere Testperson für ihr Vorhaben fand. Aber außer dem jungen Mann neben ihr gab es keine einsame Seele hier.
    »Ich bin Andrea«, stellte sie sich vor.
    »Manuel«, erwiderte er knapp.
    »Freut mich, Manuel.«
    »Ja, ja.«
    »Wissen Sie, Sie sollten sich den Spaß dennoch nicht verderben lassen.«
    »Jetzt kommt’s noch dicker.«
    »Wie bitte?« Meinte er sie?
    Manuel deutete zum Eingang. Ein Mann mit zwei Frauen im Arm kam herein. Er sah blendend aus. Genauso wie seine Begleiterinnen.
    »Das sind sie«, sagte Manuel bitter.
    Jetzt tat er Andrea wieder leid. Sie erkannte aber auch, dass sich gerade ungeahnte Möglichkeiten auftaten.
    »Ich habe eine Idee, wie wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können«, sagte sie verschwörerisch.
    »Wovon reden Sie bloß?«
    »Es ist doch ganz einfach, Sie lieben Ihre Freundin und wollen Sie zurück. Ich liebe einen Mann, von dem ich nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Wenn wir uns zusammentun und an einem Strang ziehen, finden wir heraus, wie unsere Partner zu uns stehen. Alles klar?«
    Andrea war augenscheinlich zu lange unter Lenas Fittichen gewesen. Doch ein wenig zahlte es sich nun aus.
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Eifersucht wecken, das könnte vielleicht funktionieren.«
    »Genau. Und wenn sie nicht darauf reagieren, wie wir es uns wünschen, wissen wir zumindest, woran wir sind.«
    »Einen Versuch ist es wohl wert, auch wenn ich nicht glaube, dass Irene sich noch ernstlich für mich interessiert.«
    Der DJ legte eine neue Scheibe auf, und eingängige Rhythmen gemixt mit harten Bässen hallten durch den großen Saal. Es war der perfekte Moment, die Tanzfläche unsicher zu machen. Andrea war keine herausragende Tänzerin, aber sie wusste sich zu bewegen. Sie ergriff die Hand ihres Partners und zog ihn hinter sich her, um ihn auf dem Parkett mit schwingenden Hüften zu betören.
    Da sie die Einzigen auf dem Parkett waren, erregten sie viel Aufmerksamkeit. Und das spielte ihnen in die Hände.
    »Können Sie Irene sehen?«, flüsterte er ihr ins Ohr und drehte sie in Irenes Richtung.
    »Ja, sie schaut schon zu uns herüber.«
    »Wie reagiert sie? Ist sie eifersüchtig?«
    »Schwer zu sagen.«
    Er zog sie enger an sich, schmiegte seinen Körper an ihren.
    »Streicheln Sie mir über den Rücken oder übers Haar. Machen Sie irgendetwas«, forderte er sie ungeduldig auf.
    Andrea tat es. Ihre Hand glitt über seine Schulter, hin zu seinem Haar.
    »Wie reagiert sie?«
    »Sie sieht verärgert aus.«
    »Das ist gut. Machen Sie weiter!«
    »Ich bin ja schon dabei. Was ist mit dem
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