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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)
Autoren: George R. R. Martin
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zugig und voller Schatten. Eine der Töchter Gorolds bot dem Priester ein Horn Bier an. Eine zweite stocherte in einem armseligen Feuer, das mehr Rauch als Hitze erzeugte. Gorold Guthbruder selbst unterhielt sich leise mit einem schlanken Mann in feiner grauer Robe, den die Kette aus vielen Metallen um den Hals als Maester der Citadel auswies.
    »Wo ist Gormond?«, fragte Gorold, als er Aeron sah.
    »Er kommt zu Fuß nach Hause. Schickt Eure Frauen fort, Mylord. Und den Maester ebenfalls.« Für Maester hatte er wenig übrig. Ihre Raben waren Geschöpfe des Sturmgottes, und ihren Heilkünsten vertraute er nicht, nicht mehr seit der Sache mit Urri. Kein wahrer Mann würde ein Leben in Leibeigenschaft wählen oder sich eine Kette der Knechtschaft schmieden, um sie sich um den Hals zu legen.
    »Gysella, Gwin, hinaus mit euch«, sagte Guthbruder knapp. »Du auch, Gran. Maester Murenmur bleibt hier.«
    »Er geht«, beharrte Aeron.
    »Wir sind hier in meiner Halle, Feuchthaar. Ihr habt nicht zu bestimmen, wer geht und wer nicht. Der Maester bleibt.«
    Dieser Mann lebt zu weit vom Meer entfernt, sagte Aeron im Stillen zu sich. »Dann gehe ich«, verkündete er. Trockene Binsen raschelten unter den rissigen Sohlen seiner nackten schwarzen Füße, als er sich umdrehte und davonstolzierte. Anscheinend war er den weiten Weg umsonst geritten.
    Aeron hatte die Tür fast erreicht, da räusperte sich der Maester. »Euron Krähenauge sitzt auf dem Meersteinstuhl.«
    Feuchthaar wandte sich um. Plötzlich war es in der Halle kälter geworden. Krähenauge ist eine halbe Welt entfernt. Balon hat ihn vor zwei Jahren fortgeschickt und geschworen, es würde ihn das Leben kosten, je zurückzukehren. »Sprecht«, verlangte er heiser.

    »Am Tage nach dem Tod des Königs hat er in Herrenhort angelegt und beanspruchte als Balons ältester Bruder Burg und Krone für sich«, berichtete Gorold Guthbruder. »Jetzt schickt er Raben aus und ruft Kapitäne und Könige von jeder Insel nach Peik, damit sie das Knie vor ihm beugen und ihm als ihrem König huldigen.«
    »Nein.« Aeron Feuchthaar wog seine Worte nicht ab. »Nur ein gottesfürchtiger Mann darf auf dem Meersteinstuhl sitzen. Krähenauge betet allein seinen eigenen Stolz an.«
    »Ihr wart vor nicht allzu langer Zeit in Peik und habt mit dem König gesprochen«, sagte Guthbruder. »Hat sich Balon Euch gegenüber zu seiner Nachfolge geäußert?«
    Ja. Sie hatten sich im Seeturm unterhalten, während draußen vor den Fenstern der Wind heulte und sich die Wellen unten rastlos überschlugen. Balon hatte verzweifelt den Kopf geschüttelt über das, was Aeron ihm von seinem letzten verbliebenen Sohn erzählte. »Die Wölfe haben einen Schwächling aus ihm gemacht, wie ich es befürchtet habe«, hatte der König gesagt. »Ich bete zu Gott, dass sie ihn getötet haben, damit er Asha nicht in den Weg treten kann.« Darin hatte Balons Blindheit bestanden; er hatte sich selbst in seiner wilden, eigensinnigen Tochter gesehen und geglaubt, sie könne seine Nachfolge antreten. In dieser Hinsicht hatte er sich geirrt, und Aeron hatte versucht, es ihm zu vermitteln. »Niemals wird eine Frau über die Eisenmänner herrschen, nicht einmal eine Frau wie Asha«, beharrte er, doch Balon stellte sich oft taub gegenüber Dingen, die er nicht hören wollte.
    Ehe der Priester Gorold Guthbruder eine Antwort geben konnte, öffnete der Maester abermals den Mund. »Dem Rechte nach steht der Meersteinstuhl Theon zu oder Asha, falls der Prinz tot sein sollte. So verlangt es das Gesetz.«
    »Das Gesetz des Grünen Landes«, erwiderte Aeron geringschätzig. »Was bedeutet uns das? Wir sind Eisenmänner, Söhne des Meeres, Auserwählte des Ertrunkenen Gottes. Über uns wird weder eine Frau noch ein Gottloser herrschen.«

    »Und Victarion?«, fragte Gorold Guthbruder. »Er hat die Eiserne Flotte. Wird Victarion seinen Anspruch geltend machen, Feuchthaar?«
    »Euron ist der ältere Bruder …«, begann der Maester.
    Aeron brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. In kleinen Fischerdörfern und großen Steinburgen gleichermaßen ließ dieser Blick von Feuchthaar junge Mädchen beinahe in Ohnmacht sinken und Kinder schreiend in die Arme ihrer Mütter flüchten, und er genügte vollauf, um den hörigen Kettenhals zu bezwingen. »Euron ist der Ältere«, sagte der Priester, »aber Victarion ist gottesfürchtiger.«
    »Wird es zwischen ihnen zum Krieg kommen?«, fragte der Maester.
    »Eisenmänner dürfen nicht das Blut von
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