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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)
Autoren: Gemma Malley
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veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Seine Augen blickten sie voller Verlangen an, voller Liebe, Gefühle, die er wegen seines Bruders immer versteckt und gegen die er sich gewehrt hatte. Und er hatte sich dafür gehasst, dass er ihnen erlegen war. Aber jetzt hasste er sich nicht mehr dafür.
    Raffy machte einen Schritt auf Evie zu. Er sah aus, als hätte man ihm einen Faustschlag verpasst. »Nein, Evie«, sagte er verzweifelt. Er schüttelte den Kopf, streckte die Hände aus und packte sie an den Schultern. »Nein, sag so etwas nicht …«
    »Was ich gesagt habe, habe ich auch so gemeint«, erklärte Evie und löste sich aus seinem Griff, ohne ihn anzusehen. Sie konnte einfach nicht fassen, was Raffy ihretwegen getan hatte.
    Und plötzlich stand Raffy nicht mehr neben ihr, sondern ging wutentbrannt auf Lucas los. »Das ist alles deine Schuld«, schrie er und stieß Lucas zu Boden. »Musstest du mir das Einzige nehmen, was ich hatte? Ich hasse dich. Ich habe dich immer gehasst …« Er stürzte sich auf seinen Bruder und trat und schlug so heftig auf ihn ein, dass Evie zu schreien anfing und zu ihm rannte. Auch nachdem es ihr und Benjamin gelungen war, Raffy von seinem Bruder wegzuziehen, hörte dieser nicht auf, um sich zu treten.
    »Raffy«, sagte Benjamin streng, packte seine Arme und drehte sie ihm auf den Rücken, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. »So ist es besser. Beruhige dich, okay?«
    »Lassen Sie mich los«, sagte Raffy schäumend vor Wut. »Ich will weg. Evie, sag ihm, dass er mich loslassen soll.«
    Aber Evie sagte nichts. Stattdessen schüttelte sie den Kopf und ging zu Lucas. »Nein, Raffy«, flüsterte sie. »Nein.«
    »Gute Arbeit«, sagte Thomas zu Benjamin. »Du siehst gut aus, mein Freund. Sehr gut.«
    »Ich bin nicht Ihr Freund«, erwiderte Benjamin ruhig. »Ich bin nie Ihr Freund gewesen.«
    Thomas zuckte die Schultern. »Also los, Linus. Ende der Vorstellung. Kommen wir endlich zur Sache, okay?«
    Linus ging nervös auf und ab, kratzte sich am Kopf, wiegte ihn hin und her und murmelte laut vor sich hin. Dann sah er Thomas an und schüttelte wieder den Kopf. »Nein, nein, das ist nicht möglich. Nein. Nein …«
    Aber Thomas lachte nur. »Linus, ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, dass alles möglich ist. Du hättest mir damals glauben sollen. Du solltest dankbar sein. Siehst du denn nicht, was ich für dich getan habe? Ich habe für dich die perfekte Umgebung geschaffen. Alles, was du wolltest. Ich habe dir sogar ein Auto gegeben und den Schlüssel für dich stecken lassen. Und was ist mit Ilsa, meinem G4 Benning 8? Ist sie nicht großartig? Bist du nicht beeindruckt?«
    Sein irrer Blick war Furcht einflößend und Evie wich zurück. Unterdessen starrte Linus in die Luft und schüttelte wieder den Kopf. »Aber … wie? Nein, nein, ich … Das kann nicht sein.« Sein Gesicht war kreidebleich, und sein Blick schweifte umher, als ob er ganz woanders wäre.
    Thomas verdrehte ungeduldig die Augen. »Linus. Das wird allmählich langweilig. Kommen wir endlich zur Sache, okay? Ich brauche dich, um dein System neu zu starten und es wieder in Gang zu setzten. Das ist alles. Tu es, und alles ist gut. Tu es, und wir können alle den Rest des Tages genießen.«
    Plötzlich veränderte sich Linus’ Gesichtsausdruck. Er wurde ganz ruhig und sah Thomas in die Augen. »Ich … es geht nicht«, sagte er leise. »Ich habe den Code geändert. Das System kann nicht neu gestartet werden. Es ist tot.«
    »Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest«, meinte Thomas achselzuckend. »Dann gehen wir jetzt zu Plan B über. Eigentlich meine bevorzugte Variante, wenn auch etwas riskant.«
    »Und wie sieht dieser Plan aus?«, fragte Linus.
    »Du kommst mit mir«, sagte Thomas lächelnd, »und baust mir ein neues. Denn ich kriege das System so oder so. Das bist du mir schuldig, Linus. Und jetzt bin ich hier, um mir zu holen, was du mir schuldest.«

44
    Ein paar Minuten lang herrschte Schweigen. Dann ergriff Benjamin das Wort. »Linus geht nirgendwohin«, sagte er mit drohender Stimme und machte ein paar Schritte auf Thomas zu. Er überragte ihn um Haupteslänge.
    »Doch, ich werde gehen«, erklärte Linus. Benjamin, der immer noch Raffy festhielt, drehte sich zu ihm um.
    »Nein«, sagte er.
    »Doch.« Linus streckte die Hand aus, berührte Benjamins Arm und drückte ihn. Dann begegnete er Evies Blick und einen Moment lang hielt er ihm stand. Dann schaute er weg. »Ich muss gehen«, sagte
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