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Das Jungmädchenbett

Das Jungmädchenbett

Titel: Das Jungmädchenbett
Autoren: Unknown
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Carl zwar von Zeit zu Zeit, aber sie gingen sich nach Möglichkeit aus dem Weg und versuchten, Rücksicht aufeinander zu nehmen und die Gefühle des anderen zu schonen. Allmählich kam Lena in einen regelmäßigen Rhythmus von Arbeit und Ruhe hinein und fand sich sehr gut in ihrem Dasein zurecht.
    Dann und wann ging sie ins Kino oder in irgendein Konzert, aber meistens saß sie zu Hause und büffelte die verschiedenen Rollen, die man ihr zugeteilt hatte. Infolge dieser Arbeit war sie so gut geworden, daß man ihr im Theater schon halb eine große Rolle in einem Stück zugesagt hatte, das um die Jahreswende Premiere haben sollte.
    An einem dieser einsamen Abende stromerte sie in der Stadt herum, als sie hinter sich plötzlich eine Stimme hörte.
    »Lena! Leeena!«
    Es war schon dunkel draußen, und sie drehte sich um, um denjenigen in der Menge auszumachen, der sie gerufen hatte. Sie meinte, die Stimme wiedererkannt zu haben, war sich ihrer Sache aber nicht ganz sicher.
    »Hier! Lena!«
    Sie entdeckte eine Hand, die über den Köpfen der sie umgebenden Menschen herumfuchtelte. Und dann sah sie einen dunklen Haarschopf. Nein, das konnte nicht wahr sein! Eine jubelnde Freude erfüllte sie. Jan! Jan, den sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte.
    Sie winkte zurück und fing an, Jan entgegenzulaufen. Als sie sich sehen konnten, blieb Jan stehen und breitete die Arme aus. Sie warf sich hinein und umarmte ihn heftig, während sie die Tränen aufsteigen fühlte, die ihren Blick trübten. Eine lange Zeit blieben sie so stehen und hielten sich nur umarmt. Schließlich machte Jan sich frei und hielt Lena auf Armeslänge von sich, wobei er sie fest an den Schultern hielt.
    »Laß dich mal ansehen. Wie siehst du denn aus? Ich habe ja fast schon vergessen, wie hübsch du bist.«
    Lena schluchzte kurz und wischte sich die Freudentränen ab. Mit zitternden Lippen lächelte sie Jan zu.
    »Hübsch kann man wohl kaum sagen, so, wie ich jetzt aussehe.«
    Er streichelte ihr sanft über die Wangen und lächelte breit.
    »Sei nicht albern jetzt.«
    Er nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich die Straße hinunter.
    »Willst du in eine Konditorei gehen?« fragte er. »Oder willst du lieber mit zu mir kommen? Ich habe eine Flasche Wein zu Hause, und außerdem sind wir dort ungestörter als in einer Konditorei.«
    Lena sah ihn einige Augenblicke lang an und sagte dann flüsternd:
    »Laß uns zu dir gehen.«
    Sie nahm seinen Arm, und so gingen sie mit schnellen Schritten durch die Stadt. Jan war mit einem Ensemble aus dem Theater auf Tournee gewesen; sie waren erst gestern nach Hause gekommen.
    Jetzt wollte er längere Zeit in der Stadt bleiben. Inzwischen hatte er sich schon so weit hochgearbeitet, daß er als Regieassistent arbeiten konnte. Schon bei den Vorarbeiten für die Frühjahrssaison sollte er dabeisein.
    Lena freute sich mit ihm über diesen schönen Erfolg, und während sie in ihrer Wiedersehensfreude lachten und herumalberten, schmiedeten sie Pläne für die Zukunft. Es erschien ihnen beiden vollkommen natürlich, daß sie darüber sprachen, was sie in Zukunft alles gemeinsam machen und unternehmen wollten. Beide waren sich völlig darin einig, daß sie ein Paar werden wollten. Jedenfalls steckte dieser Gedanke im Unterbewußtsein, selbst wenn ihn keiner von beiden ausgesprochen hatte.
    Als sie in Jans kleiner Behausung angekommen waren, warf Lena sofort die Schuhe von sich und kauerte sich auf seinem Bett zusammen. Jan holte seine Flasche Wein und etwas Käse. Nachdem er im Kamin Feuer gemacht hatte, setzte er sich zu Lena aufs Bett. Dort saßen sie dann, tranken, redeten, träumten und schmiedeten Pläne.
    Als die Flasche fast leer war, verstummten beide wie auf ein verabredetes Zeichen. Jan hatte Lena den Arm um die Schultern gelegt, und sie fühlte, wie er sich mit der anderen Hand ihrem Gesicht näherte. Er faßte sie unters Kinn und hob ihr Gesicht zu sich hoch. Lena schüttelte ihr Haar beiseite und machte vor seinem Kuß die Augen zu. Sie hatte geglaubt, daß es ein vorsichtig-zarter >erster Kuß< werden würde, aber Jan schob ihr sofort seine Zunge in den Mund, die gleich zu spielen begann.
    Die gesamte, lange aufgestaute Geilheit wurde urplötzlich in Lena wach, und sie schlang die Arme um Jan, um ihn an sich ziehen zu können. In der Stellung, die sie jetzt einnahmen, ging das nicht.
    »Wir stellen uns hin«, keuchte Jan in ihren Mund.
    Während sie langsam aufstanden, küßten sie sich weiter. Jetzt konnten
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