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Das Implantat: Roman (German Edition)

Das Implantat: Roman (German Edition)

Titel: Das Implantat: Roman (German Edition)
Autoren: Daniel H. Wilson
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Präsident des neunzig Millionen Mitglieder zählenden AARP , vermied es, sich sowohl zu diesen Behauptungen als auch zu der jüngst erfolgten Festnahme des Senators Joseph Vaughn zu äußern. »Die Mehrheit unserer Mitglieder ist sich einig, dass der Nutzen, der in medizinischer Hinsicht aus den Implantaten gezogen werden kann, die mit ihnen verbundenen Gefahren überwiegt«, erklärte er schlicht.
     
    Unterdessen haben die Anführer mehrerer Bürgerrechtsgruppen die neuesten Entwicklungen zum Anlass genommen, um auch andere Organisationen, Verbände, kirchliche Vereinigungen und Firmen dazu aufzurufen, dem PHCC offiziell die Unterstützung zu entziehen und sich so solidarisch mit den Trägern von Implantaten zu zeigen, die, so einer der Vorsitzenden, »einfach nur ihr Leben zurückhaben wollen«.

Epilog
    W ir leben alle auf Inseln. Das sagt jedenfalls Nick. Laut dem redefreudigen Jungen lebt jeder, ob Amp oder Normalo, auf irgendeiner Art von Insel. Wo es so viele Inseln gibt, gibt es natürlich jede Menge Haie. Aber auch unzählige Brücken, über die sich die Inseln miteinander verbinden lassen. Es sind die Verbindungen zwischen den Dingen, auf die es ankommt, meint Nick. Mehr als auf die Dinge selbst.
    Nick hat einen neuen Rucksack, aber immer noch den gleichen alten Zauberwürfel. Wir laufen zusammen über das Feld, hinter dem der staatliche Fertigbau liegt, der als Schulgebäude dient. An meiner Hand geht der sonderbare Junge nicht mehr gerne, bleibt aber trotzdem meistens dicht in meiner Nähe.
    Wir bauen Eden neu auf.
    Die Zeit scheint hier im schwül-sommerlichen Oklahoma sehr langsam zu vergehen. Nachts schlafen wir auf Feldbetten in einem ebenfalls vom Staat errichteten Fertigbau, der sogar eine Klimaanlage hat. Ähnliche Häuschen stehen überall auf dem Feld vor der abgebrannten Wohnwagensiedlung, also genau an jenem Ort, von dem aus sie einst mit Scheinwerfern überwacht wurde. Jeden Tag werden weitere ausgebrannte Wohnwagen abtransportiert. Sie hinterlassen große schwarze Flecken, die an böse Zeiten erinnern.
    Ich habe mit dem Gedanken gespielt, nach Pittsburgh zurückzugehen, aber die Menschen, die mir etwas bedeuten, sind hier. Menschen, die mich brauchen, und Menschen, die ich brauche. Menschen von meiner Sorte, wie mein Vater einst gesagt hat.
    Letztendlich war es die Technologie, die uns gerettet hat.
    Als schließlich der Krankenwagen eintraf, konnte Vaughn kaum noch sprechen. Trotzdem schaffte er es irgendwie, mich zu beschuldigen und zu behaupten, ich hätte ihn ermorden wollen. Ich habe ihm nicht widersprochen. Ohne meine Buchse war nicht mehr viel los mit mir, und ich lag mehr oder weniger komatös neben Lyles Leiche auf dem Boden.
    Als ich wieder zu mir kam, trug ich Handschellen – die Polizei hatte mich offensichtlich verhaftet. Vaughn war auf die Intensivstation gebracht worden, und kurz sah es so aus, als würde Lyle seinen Willen bekommen. Die Menschen waren verängstigt und wütend und kurz davor, einen Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen.
    Doch Vaughn überlebte. Und mein kleines Ersatzgedächtnis überlebte ebenfalls.
    Unter Polizeibewachung wartete ich im Krankenhaus, während die Behörden sich die Aufnahmen ansahen, die mein Netzhautimplantat gespeichert hatte, und auf diese Weise die Wahrheit über meinen angeblichen Mordversuch erfuhren. Der Audiomitschnitt, den das Implantat in meinem Innenohr angefertigt hatte, war zwar gar nicht so schlecht. Dennoch heuerte mein Anwalt zur Sicherheit jemanden an, der des Lippenlesens mächtig war. Die Staatsanwaltschaft machte das Gleiche.
    Es kam jedoch nie zu einer Verhandlung.
    Nachdem die Szenen nach außen gedrungen waren, änderte sich Vaughns Leben rasch. Wenn ich korrekt unterrichtet bin, wurde er noch im Krankenhaus verhaftet. Und da er jetzt als Kopf einer inländischen Terrororganisation galt, die überall im Land Aktionsgruppen unterhielt … Nun, der Richter war mit der Stellung einer Kaution nicht einverstanden.
    Trotz allem wird er von manchen gefährlichen Querköpfen immer noch für einen Helden gehalten.
    Nick rennt voraus und gesellt sich zu ein paar anderen Schulkindern. Seltsamerweise hat er inzwischen Freunde. Schlaue Freunde, die mit ihm mithalten können. Einige von ihnen haben ihre eigenen Zauberwürfel dabei. Nick hat keine Hemmungen, von seiner abenteuerlichen Flucht aus Eden zu erzählen. Er ist fast schon so etwas wie eine kleine Legende.
    Ich schließe Nick und seinen Freunden die Tür auf. Folge ihnen ins
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