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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff
Autoren: Jason Dark
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nicht besser, Mr. Malt.«
    »Das wird sich herausstellen.« Ohne ein weiteres Wort hinzuzufügen, drehte sich der Vertreter um und verschwand. Er wollte sich auch nicht mehr reinigen, das konnte er unterwegs erledigen. An einem Bach. Wieder zog er vorsichtig die Tür auf, schaute nach draußen und stellte fest, daß sich nichts verändert hatte. Nach wie vor stand das unheimliche Schiff auf der Dorfstraße. Auch die Einwohner blieben in den Häusern. Die Kerzen in den Fenstern waren verloschen. Eine trügerische, unheimliche Ruhe lag über dem Ort. Am Himmel segelten graue Wolken, die der Wind in Richtung Osten trieb. Es war wieder kälter geworden. Malt fröstelte.
    Er wandte sich nach rechts, weg von dem Schiff. Er mußte nur um das Haus herumgehen, um den Parkplatz zu erreichen. Einsteigen, abfahren und diesen Alptraum hinter sich lassen. Über den Vorfall wollte er mit keinem anderen reden. Die meisten Leute hätten ihn sowieso nur ausgelacht und für einen Spinner gehalten.
    Vorsichtig setzte er Schritt für Schritt. Der Karabiner war ziemlich schwer. Malt hielt ihn mit beiden Händen fest. Die Mündung zeigte stets nach vorn, denn der Vertreter war bereit, bei der geringsten verdächtigen Bewegung zu schießen. Er würde sein Leben so teuer wie möglich verkaufen und nicht so ein Angsthase sein wie der Wirt. Der Boden unter ihm war weich. Der seltsame Regen hatte dafür gesorgt. Malt fragte sich, ob es wirklich Blut gewesen war, so recht wollte er daran nicht glauben.
    Bestimmt kein Menschenblut!
    Das konnte einfach nicht vom Himmel regnen. Mochte der Wirt glauben, was er wollte, Jerry Malt dachte trotz der unerklärlichen Vorgänge noch immer realistisch.
    Und so ging er weiter. Vorsichtig, lauernd, ständig auf dem Sprung, um blitzschnell reagieren zu können.
    Am meisten fiel ihm die Stille auf. Da regte sich nichts. Niemand sprach ihn an, er hörte kaum Geräusche und sah auch keine Spur von den Hexen, die Hugol eine so große Angst eingejagt hatten. Noch bewegte er sich parallel zur Hauswand und blieb plötzlich stehen, als er das Geräusch hörte.
    Wieder das dumpfe Klopfen gegen eine Tür oder Wand. Diesmal nicht in seiner Nähe, sondern weiter entfernt. Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Straße und vielleicht hinter den Fassaden der Häuser. Ihm drohte keine unmittelbare Gefahr.
    Was tun?
    Sollte er hinüberlaufen umd versuchen, reinen Tisch zu machen? Sich endlich dem Problem stellen?
    Nein, was ging es ihn an? Er war ein Fremder und wollte nur so rasch wie möglich dieses verdammte Dorf verlassen.
    Deshalb lief er schneller. Ob er gehört wurde oder nicht, das war ihm egal.
    »Du entkommst uns nicht…«
    Eine scharfe böse Stimme hatte die Worte gesprochen. Sie drangen wie ein Zischen an das Ohr des Vertreters. Jerry Malt blieb stehen, als wäre er vor eine Wand gelaufen. In seinem Nacken spürte er das kalte Gefühl, die Gänsehaut bildete sich dort und rann nach unten. Jetzt kam die Angst.
    Jerry Malt wußte genau, daß die Stimme ihn gemeint hatte. Eine andere Person befand sich nicht auf der Straße. Er glaubte auch nicht daran, daß sich irgendein Bewohner getraut hatte, sein relativ sicheres Haus zu verlassen.
    Es drängte ihn, eine Gegenantwort zu geben. Er wollte die Stimme noch einmal hören, um dann schießen zu können. Die Unsichtbare tat ihm den Gefallen nicht.
    Jerry Malt dachte wieder an seine Flucht. Er verbannte das Gehörte aus einem Gehirn und beeilte sich noch mehr, um das Haus endlich zu umrunden. Wenn er erst in seinem Wagen hockte, ging alles besser. Hoffentlich…
    Endlich sah er den Platz. Auch dort hatte der Regen den Boden aufgeweicht. Zum Glück nicht so schlimm, daß der Volvo aus dem Schlamm nicht herausgekommen wäre. Zudem war er beladen, da brachte er mehr.
    Mit langen Schritten lief Jerry Malt seinem Fahrzeug entgegen. Er hatte Furcht, in seinem Nacken spürte er weiterhin das Ziehen, und sein Magen lag wie ein Klumpen im Körper.
    Das mußte doch zu schaffen sein.
    Ja, er schaffte es. Das Gewehr legte er auf das Autodach, als er nach dem Zündschlüssel suchte. Jerry Malt war ein Mensch, der alles genau plante. Auch der Autoschlüssel befand sich wie immer in seiner rechten Hosentasche.
    Hastig zog er ihn hervor.
    Tür öffnen, einsteigen, im letzten Augenblick fiel ihm ein, daß sein Gewehr noch auf dem Autodach lag. Hastig riß er es an sich und legte es auf den Beifahrersitz.
    Seine Hände zitterten, als er den Zündschlüssel ins Schloß steckte. Er
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