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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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des Modefotografen hochstieg, welches das gesamte Dachgeschoss einnahm. Schon von Weitem hörte Patrick laute Musik, und als er das Studio schließlich betrat, das im Großen und Ganzen aus einem einzigen riesigen Raum bestand, fand er sich inmitten einer Traube von Menschen wieder.
    Es dauerte eine Weile, bis es ihm irgendwie gelang, sich bemerkbar zu machen. Niemand schien sich für ihn zu interessieren. Es war fast, als wäre er plötzlich unsichtbar geworden. Irgendwann aber gelang es ihm, die Aufmerksamkeit eines jungen Mannes in schriller Designerkleidung auf sich zu ziehen.
    “Was machen Sie hier? Wie sind sie rein gekommen?”, fragte der und krauste die Stirn. “Dieses Fotoshooting ist von der Öffentlichkeit ausgeschlossen.”
    Patrick, der so eine herablassende Behandlung nicht gewöhnt war, schluckte die scharfe Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, herunter. “Ich habe einen Termin mit Frau Johansson”, erklärte er bemüht gelassen. “Wenn Sie so freundlich wären, mich zu ihr zu bringen?”
    “Sie wollen Tinka sehen?” Er lachte. “Na, da frage ich aber lieber noch mal nach. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Männer täglich bei ihr auf der Matte stehen. Die lassen sich echt die abenteuerlichsten Geschichten einfallen. Das mit dem Termin kann ja schließlich auch jeder behaupten.”
    Dieses Mal fiel es Patrick sogar noch schwerer, sein Temperament im Zaum zu halten. Was bildete sich dieser arrogante Wichtigtuer eigentlich ein? Er unterstellte ihm ja geradezu, ein Lügner zu sein!
    Doch ehe Patrick reagieren konnte, war der Mann zum Glück schon im Gewühl verschwunden. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er zurückkehrte.
    “Tinka hat in ein paar Minuten Pause.” Der Mann deutete auf eine feuerrote Sitzgruppe aus Leder, die in einer Ecke des Ateliers stand. “Warten Sie da hinten. Machen Sie es sich ruhig bequem, es kann noch ein Weilchen dauern.”
    Patrick tat, wie ihm geheißen, und nahm auf der Couch Platz. Sie war so weich, dass er beinahe darin versank. Dennoch fühlte er sich hier alles andere als wohl. Das war einfach nicht seine Welt. Aber er musste unbedingt mit Tinka Johansson sprechen. Wenn er sie von seinem Plan überzeugen konnte, hatte er vielleicht doch noch eine Chance, Stina zurückzugewinnen. Und dafür war er gerne bereit, auch ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Das war es ihm allemal wert.
    Doch die Zeit schien einfach nicht zu vergehen. Und je länger er wartete, desto nervöser wurde Patrick. Schließlich hielt er es einfach nicht mehr aus, sprang auf und schaute sich im Atelier um. Und dann erblickte er sie: Tinka Johansson.
    Er war ihr vor ein paar Jahren schon einmal auf Partys begegnet. Damals hatte die junge Frau noch ganz am Anfang ihrer Karriere gestanden. Er erinnerte sich daran, dass ihre Schönheit damals schon beeindruckend gewesen war. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was er heute vor sich sah.
    Die Fotos von ihr, die auf den Titelseiten der Hochglanzmagazine abgedruckt waren, zeigten nur ein blasses Abbild der Realität: In Wahrheit war Tinka Johansson noch viel, viel schöner. Sie hatte das Aussehen einer Märchenfee, und ihre Bewegungen waren von vollkommener Anmut. Patrick konnte sich vorstellen, dass ihr die Männer zu Füßen lagen. Da brauchte man nicht viel Fantasie. Seltsamerweise fühlte er sich jedoch nicht im Geringsten zu ihr hingezogen. Vielleicht lag es ja daran, dass sein Herz bereits einer anderen gehörte: Stina.
    Für Patrick konnte es keine andere Frau auf der Welt in Sachen Schönheit mit Stina aufnehmen. Sie war sein Ein und Alles, und er konnte sich nicht vorstellen, jemals einen Menschen so sehr zu lieben wie sie. Schon aus diesem Grunde erschien ihm allein die Vorstellung völlig absurd, er könnte eine Affäre mit Tinka Johansson haben. So attraktiv das Mannequin auch sein mochte, er würde sie um keinen Preis gegen Stina eintauschen wollen.
    Die Frage aller Fragen lautete jedoch: Wollte Stina ihn noch?
    Alles hing davon ab, ob es ihm gelang, seine Ehefrau zu überzeugen, dass er sie wirklich liebte. Dazu musste er jedoch zunächst einmal mit den vielen Missverständnissen aufräumen, die Demi mit ihren Intrigen in die Welt gesetzt hatte. Solange Stina der Meinung war, dass es in seinem Leben noch eine andere Frau gab, würde sie sicherlich nicht zu ihm zurückkehren. Aber wie sollte er sie erreichen, wo er doch nicht einmal wusste, wo sie sich momentan aufhielt?
    Hier kam Tinka Johansson ins
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