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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs
Autoren: Barbara McMahon
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erinnerte sie sich. Alia al Harum hatte ihr keine Steine in den Weg legen wollen, falls sie früher hätte ausziehen wollen. Ella hatte sich jedoch nie vorstellen können, jemals von hier fortzugehen. Sie vermochte es noch immer nicht. Würden vier Jahre überhaupt reichen?
    „Überlegen Sie es sich trotzdem. Es soll nicht zu Ihrem Schaden sein.“
    „Ich bin nicht hier, weil ich es auf Geld abgesehen habe.“
    „Was wollen Sie dann? Sie kommen nicht aus dieser Gegend und haben keinen Mann und keine Familie in Alkaahdar. Was bindet Sie an das Gästehaus?“
    „Ich fühle mich dort sicher“, antwortete sie. „Und es ist wunderschön gelegen. Außerdem habe ich Freunde in dieser Stadt. Quishari ist mein Zuhause.“
    „Sicher?“
    Ella blieb stehen und wandte sich ihm zu. Es war besser, die Angelegenheit ein für alle Mal zu klären. „Hören Sie, als ich hierherkam, ging es mir sehr schlecht. Mein Mann war gerade gestorben. Ihre Großmutter hat mehr für mich getan als irgendein anderer Mensch, und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Sie hat mir ein Dach über dem Kopf gegeben und dafür gesorgt, dass ich in Ruhe arbeiten und trauern konnte. Ich habe keine Möglichkeit mehr, mich bei ihr zu revanchieren. Ihr Tod war ein schwerer Schlag für mich. Sie fehlt nicht nur Ihnen. Ich habe hier Frieden gefunden, und ich lasse nicht zu, dass Sie alles kaputtmachen, nur weil sie das Haus verkaufen wollen. Ihre Großmutter hatte gehofft, dass Sie hier leben würden, aber das ist Ihre Sache. Ich will kein Geld von Ihnen. Ich möchte nur meine Ruhe haben. Ist das klar?“
    „Die Situation ist nicht mehr dieselbe wie vor einem Jahr. Es stimmt, dass meine Großmutter gehofft hat, dass ich in ihr Haus einziehen würde. Sie wissen, dass ich bei meinem Aussehen nie heiraten kann. Warum sollte ich aus sentimentalen Gründen ein Gebäude behalten, das ich höchstens zweimal im Jahr aufsuchen würde, wenn sich eine Familie Tag für Tag daran erfreuen könnte? Glauben Sie etwa, mir würde der Verkauf leichtfallen? Das Haus birgt so viele Erinnerungen. Aber ich will es nicht einfach leer stehen lassen. Verstehen Sie das denn nicht?“
    „Warum können Sie nicht heiraten? Haben Sie noch weitere Verletzungen erlitten?“ Sie sah ihn erschrocken an.
    Er blickte sie überrascht an.
    Oh verdammt. Warum habe ich nicht den Mund gehalten? Jetzt muss ich es auch noch erklären. „Können Sie denn keine Kinder zeugen?“
    Er lachte laut auf.
    Ella sah ihn verwirrt an. Warum belustigte ihn die Frage?
    „Wenn Ihnen in dieser Hinsicht nichts fehlt, wo liegt dann das Problem?“
    Er beugte sich zu ihr so weit hinab, dass sie die Wärme seines Atems spürte. „Sie haben mich doch heute bei Tageslicht gesehen. Welche Frau würde mich nahe genug an sich heranlassen, um das überhaupt zu ermöglichen?“, fragte er sanft.
    Sie hielt dem Blick seiner dunklen Augen stand. Sie waren so dunkel wie ihre eigenen. „Wollen Sie mich für dumm verkaufen? Sie sind doch trotzdem ein äußerst attraktiver Mann. Außerdem intelligent, gebildet und sehr, sehr reich. Nennen Sie mir einen Grund, warum eine Frau sich nicht in Sie verlieben sollte. Ihre Großmutter hat sich jedenfalls gewünscht, dass Sie heiraten. Und sie hätte es sicher gewusst, wenn irgendetwas dagegen spräche. Also frage ich Sie noch einmal, wo liegt das Problem?“
    „Sind Sie blind? Meine Entstellung ist das Problem.“ Er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Wange.
    Dann ließ er sie los, überzeugt, dass sie die Hand sofort zurückziehen würde.
    Doch sie ließ den Daumen sanft über die Narbe und hinab zu seinen Lippen gleiten. Dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals, und sie fühlte sich wie elektrisiert. Wusste er denn nicht, wie begehrenswert er war? Warum wollte er allein bleiben? Sie hätte ihm sagen können, was ihn dann erwartete. Seit Alexanders Tod führte sie genau das einsame Leben, das ihm bevorstand.
    Nur mit dem Unterschied, dass sie Liebe erfahren und wieder verloren hatte. Khalid hingegen schien noch nie bedingungslos geliebt worden zu sein.
    Ihre zärtliche Geste erschütterte Khalid. Wie Feuer schoss es durch ihn hindurch. Seit der Arzt ihm den Verband abgenommen hatte, hatte ihn niemand mehr berührt, und sein Körper reagierte, wie er es seit Jahren nicht mehr getan hatte. Heftig schob er ihre Hand weg und trat einen Schritt zurück. „Was muss ich tun, damit Sie aus dem Gästehaus ausziehen?“
    „Vier Jahre warten“, antwortete sie und wandte sich wieder
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