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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers
Autoren: Sara Craven
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öffnete sie die Tür.
    „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“ Chays Mutter trat ein. „Möchtest du vielleicht eine heiße Schokolade?“
    „Das ist nett von Ihnen, aber … nein danke.“
    „Armes Kind.“ Die grauen Augen musterten sie milde. „Dieses Wochenende hat so manchen Schock für dich bereitgehalten, nicht wahr? Kein Wunder, dass du dich zurückgezogen hast.“
    „Ich kann nur nicht glauben, dass ich es nicht gemerkt habe.“ Fast sprach Adrienne zu sich selbst. „Wieso habe ich nicht gesehen, dass Angus und Chay Vater und Sohn waren? Wo ich doch beide so gut kannte.“
    „Du warst nicht die Einzige“, tröstete Mrs. Stretton sie. „Und es war auch besser so. Niemand durfte es wissen, das war wichtig.“
    „Vor allem nicht Piers Mendoza?“
    „Ja, vor allem er nicht.“
    „Aber warum?“
    „Komm her, setzen wir uns.“ Margaret nahm Adriennes Hand und zog sie zur Fensterbank. „Angus’ Schwester Helen hast du nie kennengelernt“, fing sie an. „Aber Helen war das hübscheste und liebenswerteste Mädchen, das man sich vorstellen konnte. Sie war erst achtzehn, als sie Luiz Mendoza, Piers’ Vater, heiratete. Obwohl Angus alles ihm Mögliche getan hatte, um diese Heirat zu verhindern. Instinktiv hatte er wohl gespürt, dass sich hinter Luiz’ charmanter Maske und dem guten Aussehen ein wahrer Schuft versteckte. Durch seine Kontakte erfuhr Angus, dass Mendoza in Brasilien in alle möglichen dubiosen Unternehmungen verwickelt war. Außerdem spielte er und verlor oft mehr, als er gewann.
    Als Piers noch ein Baby war, starb Helen bei einem Autounfall. Der Todesfahrer beging Fahrerflucht, man hat ihn nie gefunden. Im Jahr davor schloss Luiz eine hohe Lebensversicherung auf Helen ab.“
    Adrienne schlug die Hand vor den Mund. „O nein! Soll das heißen …?“
    Mrs. Stretton nickte. „Es gab keine Beweise, aber Angus war überzeugt, dass Luiz das arrangiert hatte. Vor allem, da er Helens Geld bereits durchgebracht und Spielschulden bei einigen höchst unerfreulichen Zeitgenossen hatte.“ Sie verzog abfällig den Mund. „Und der Apfel fällt nie weit vom Stamm.“
    Sie schwieg nun einen Moment, bevor sie fortfuhr: „Luiz wusste, dass Angus’ Frau in einer Privatklinik lebte und Piers der einzige Erbe war. Und Angus’ fester Überzeugung nach würde Luiz niemals zulassen, dass sich irgendjemand Piers in den Weg stellte. Um kein Risiko einzugehen, musste Chay der ‚Sohn der Haushälterin‘ bleiben. Nach Luiz’ Tod war Angus bereit, Piers eine Chance zu geben, schon um Helens willen. Doch es dauerte nicht lange, bis er seinen Irrtum bemerkte.“ Margaret schüttelte den Kopf. „Piers war vielleicht nicht so skrupellos wie sein Vater, doch er entwickelte einen ausgeprägten Hang zu List und Tücke. Und Erpressung. In jedem, den Angus liebte, sah er eine Bedrohung. Deshalb gab Angus vor, Chay und mich wegzuschicken. Und zog selbst nach Spanien. Damit Piers dachte, er habe gewonnen. Denn er kannte zwar nicht die Wahrheit über Chay, doch er ahnte die Verbindung zwischen Angus und mir und drohte, Ruth alles zu erzählen.“ Jetzt glänzten Tränen in Margarets Augen. „Angus wollte sie schützen, damit sie die kurze Zeit, die ihr noch verblieb, in Frieden verbringen konnte.“
    „Es muss schwer für Chay gewesen sein, und für Sie“, sagte Adrienne leise.
    Seine Mutter lächelte. „Chay ist Realist, genau wie ich. Außerdem wollte er immer seinen eigenen Weg finden. Und da er wusste, dass Piers The Grange niemals behalten würde, musste er nur ein wenig Geduld aufbringen.“
    „Er hat sehr viel Geduld bewiesen.“
    Mrs. Stretton stand auf. „Versuch jetzt zu schlafen. Und mach dir keine Gedanken wegen morgen früh. Ich werde mit den Ladies zu der Antiquitätenmesse fahren.“
    „Heißt das, ich kann gehen?“
    An der Tür drehte Margaret Stretton sich lächelnd um. „Wenn es das ist, was du willst. Die Entscheidung liegt allein bei dir. Gute Nacht, Adrienne.“
    Noch lange, nachdem Mrs. Stretton gegangen war, blieb Adrienne reglos sitzen. Dann stand sie auf und ging zu der Schublade, in der sie das Samtetui aufbewahrte, in dem ihr die Rubinkette vor so langer Zeit zum ersten Mal überreicht worden war. All die Jahre hatte das Kästchen sie an Verrat und Kummer erinnert. Nun war es Zeit, das Bild gerade zu rücken.
    Und um Chay zu kämpfen.
    Sie legte die Kette sorgfältig auf das Samtbett und schloss den Deckel. Dann schlüpfte sie auf den Gang hinaus und ging zu Chays
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