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Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Titel: Das Geheimnis der Pflanzenwelt
Autoren: Walter Berner
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lächelte der Generalmanagerin entgegen.
    Obwohl ihr Sekretär der Schwarm vielen Frauen und Männer im HQ-TESECO war, fühlte sich Kate Reed momentan nicht für die hübsche Erscheinung des Mannes empfänglich. Im Gegenteil, sie reagierte eher ungehalten über die wiederholte Störung an diesem Vormittag.
    „ Was ist denn nun schon wieder los, Engin?“, meldete sie sich unwillig und mit vorwurfsvoll klingender Stimme. „Sie wissen doch, dass ich einen Berg von Papieren durchzuarbeiten habe und nicht gestört werden will. So werde ich mit dem Kram doch nie fertig!“
    Ihr Sekretär zuckte bedauernd mit seinen Schultern. Dazu versuchte er, ein möglichst unschuldiges Gesicht zu machen.
    „ Das ist mir durchaus bewusst, Generalmanagerin“, antwortete er mit seiner tiefen, männlichen und doch angenehm weich klingenden Stimme.  
    „ Und trotzdem stören Sie mich nun schon zum vierten Mal“, meinte Kate Reed Stirn runzelnd. „Das muss dann aber schon ein verdammt guter Grund sein!“
    „ Wie man es nimmt, Chefin“, sagte Ültay und produzierte ein säuerliches Grinsen.
    „ Joseph Ziegler, der AVEK- Leiter, wünscht Sie umgehend und dringlichst zu sprechen. Und Sie kennen doch AVE-Joe – der lässt sich nicht so leicht abweisen.“
    „ Engin, Sie sollten doch wissen, dass ich es nicht schätze, wenn Leute in der Öffentlichkeit mit ihren Spitznamen tituliert werden!“, wies Kate Reed ihren Sekretär mit leichtem Tadel zurecht. Allerdings musste sie vor sich selbst zugeben, dass dies nur ein sehr halbherziger Verweis war, benutzte sie doch den Spitznamen des AVEK- Leiters selbst ziemlich häufig.
    „ Na, dann stellen Sie die Verbindung in Gottes Namen eben her“, seufzte sie. „Das war genau das, was mir zu meinem Glück und all dem Verwaltungskram auf meinem Schreibtisch heute noch gefehlt hat!“
    Der junge Mann nickte kurz. Dann wurde das eingeblendete Kom- Fenster auf der Bildwand dunkel. Allerdings nur für einen kurzen Moment, denn gleich darauf erschien das Abbild eines runden, nur spärlich mit dünnen, schwarzen Haaren bewachsenen und stark geröteten Kopfes eines Mannes, der ziemlich direkt auf die Sechzig zusteuerte. Größer konnte der Kontrast zu den ebenmäßig schönen Gesichtszügen Ültays gar nicht sein.
    „ Aha, Generalmanagerin Reed“, poltere Ziegler auch sogleich los, kaum, dass er die Leiterin TESECOS erblickt hatte. „Wird Zeit, dass Sie sich endlich melden…“.
    Er stockte, als er den eisigen Blick bemerkte, der ihn aus den grau braunen Augen der schlanken Frau hinter dem riesigen Schreibtisch traf. Unverhohlener Zorn über den rüden Auftritt des beleibten Mannes loderte darin.
    „ Äh, ich meine, welch ein Glück, dass ich Sie so rasch erreichen konnte“, ruderte Ziegler sogleich ein wenig zurück, wobei er sich verlegen räusperte. GM Reed hatte ihn einmal derart zusammen gestaucht, dass er wenig Lust auf eine Wiederholung dieser Standpauke verspürte. Die erste war ihm nämlich noch äußerst lebhaft in Erinnerung.
    „ Guten Tag, Mr. Ziegler“, begrüßte ihn nun auch die TESECO- Chefin. „ Was kann ich für Sie tun?“
    „ Ich habe Arbeit für Ihren Verein!“ blaffte Ziegler los.
    „ Wie bitte?“
    „ Äh, ich meine, die AVEK benötigt unter Umständen die Hilfe und Unterstützung von TESECO.“
    „ Ich höre?“
    Erneute räusperte sich der massige Mann.
    „ PIONEER CONTROL hat den Kontakt zu einer unserer Pioniereinheiten verloren“, erläuterte Ziegler die Situation, wobei er sich Mühe gab, möglichst ruhig zu bleiben. Man sah ihm aber an, dass ihm dies sichtlich schwer fiel.  
    „ Nachdem die Routinemeldung ausblieb, wurde mit allen Mitteln versucht, Kontakt zur PLUTARCH aufzunehmen. Doch sie meldet sich einfach nicht. Mittlerweile ist das Schiff mehr als fünfzehn Stunden überfällig.“
    „ Wo befindet, oder besser gesagt, wo befand sich das Schiff beim letzten Funkverkehr?“, fragte Generalmanagerin Reed nach.
    Es gab ziemlich strikte Regeln in der Raumfahrt, was die Einhaltung von vorgeschriebenen Kontaktintervallen betraf. Vor allem bei Einheiten wie die PLUTARCH, die als Pionierschiffe in weitgehend unbekanntem Terrain operieren. Eine Überfälligkeit von mehr als fünfzehn Stunden war da schon ein Besorgnis erregender Vorfall.
    „ Zum Zeitpunkt der letzten routinemäßigen Meldung befand sich die PLUTARCH noch auf Greenwich, dem dritten Planeten im Enigma- System. 179 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das System wurde erst vor wenigen Wochen
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