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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal
Autoren: Linda Conrad
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hinausgeschlichen. War es richtig, dass ich zu Ihnen gelaufen bin, Miss Mills?”
    “Das hast du gut gemacht, Schatz.” Carley legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. “Ich möchte, dass du jetzt wieder zurück zum Haus gehst, damit Rachel nicht allein ist. Nimm aber denselben Weg, auf dem du hergekommen bist. Ich möchte auch, dass Miss Fabrizio dich und Rachel möglichst nicht sieht. Ich komme gleich nach und rede mit ihr.” Als Rosie sie ängstlich ansah, versicherte sie: “Keine Sorge, ich sage ihr nicht, dass du uns geholt hast. Wo hast du sie zuletzt gesehen?”
    “Sie hat ihren Kombi beim Seiteneingang abgestellt, bei der Tür, die zum Parkplatz der Angestellten führt. Von da ist der Weg zu den Zimmern der Kinder am kürzesten.” Rosie blickte in die Richtung des Hauses, das man von hier aus nicht sehen konnte. “Soll ich Prediger Diaz etwas sagen?”
    Carley merkte, dass Rosie nur ungern zurückging, doch das Mädchen war klug und würde sich bestimmt richtig verhalten. “Ich sage es ihm später.” Sie entdeckte Gabe auf dem Spielfeld, wo er soeben in eine hitzige Debatte verwickelt war. Es war unnötig, ihn wegzuholen. Darum wandte sie sich wieder an Rosie. “Ich kümmere mich allein darum. Du schleichst dich wieder ins Haus und machst dir überhaupt keine Sorgen.”
    “Ja, Ma’am.” Rosie rannte weg, so schnell sie konnte.
    “Das tust du nicht”, sagte Houston sehr ruhig dicht hinter ihr.
    Carley drehte sich zu ihm um. “Was?”
    “Du kümmerst dich nicht allein darum.” Er legte ihr die Hand auf die Schulter. “Ich begleite dich.”
    Sie war zu nervös, um zu lächeln, und drückte nur seine Hand. “Kein Grund, dass wir uns beide den schönen Abend verderben lassen. Bleib bei den Kindern. Ich komme später zu dir.”
    “Nein, Ma’am”, widersprach er unbeugsam. “Ich weiß nicht genau, was hier vor sich geht, aber ich merke deutlich, wie angespannt du bist. Ich lasse dich erst wieder aus den Augen, wenn ich mich davon überzeugt habe, dass alles in Ordnung ist.”
    Carley wollte ihm schon sagen, dass sie es wirklich allein schaffte, verzichtete jedoch darauf. Sie wollte ihn bei sich haben. Sie glaubte zwar nicht, dass Miss Fabrizio irgendwelchen Ärger machen würde oder dass sie mit der Dame nicht notfalls auf eigene Faust fertig wurde. Doch sie fühlte sich einfach wohler, wenn Houston sie begleitete.
    “Also gut, gehen wir zusammen hin.” Carley wandte sich an Doc Luisa. “Könnten Sie hierbleiben und Gabe nach dem Spiel informieren, was los ist, Doc?”
    “Selbstverständlich. Aber wäre es Ihnen nicht lieber, wenn ich mitkomme und mir das neue Kind ansehe?”
    Carley lächelte über den Eifer der pflichtbewussten Ärztin. “Nein, dafür haben wir später noch viel Zeit.” Ihre Vorahnung meldete sich jedoch wieder. “Sie könnten mir allerdings einen Gefallen erweisen. Sorgen Sie bitte dafür, dass in der nächsten Zeit kein Kind zum Hauptgebäude kommt. Wir verständigen Sie, sobald die Luft wieder rein ist.”
    Die Ärztin war einverstanden, und Houston und Carley durchquerten rasch den Stall. Die Seitentür des Stalls führte auf den Parkplatz der Angestellten hinaus. Als Houston die schwere Holztür zur Seite zog, wurde Carley von den Lampen auf dem Parkplatz geblendet. Sobald ihre Augen sich auf das Licht eingestellt hatten, entdeckte sie einen Kombi, der am dunklen Nebeneingang des Hauptgebäudes stand.
    Obwohl es schwülwarm war, fröstelte Carley plötzlich. Hier stimmte eindeutig etwas nicht. Automatisch griff sie nach dem Halfter am Gürtel und schloss die Finger um den glatten Griff ihrer Waffe, ließ sie jedoch stecken. Vielleicht lag sie völlig falsch, und es gab für alles eine vernünftige Erklärung.
    Carley und Houston gingen sehr langsam einige Schritte auf den Wagen zu. Noch hielten sie sich im Schatten des Stalls auf. Man konnte die Spannung förmlich mit Händen greifen.
    Bevor sie beide den Schatten verließen, der sie verbarg, kam eine Frau aus dem Haus und ging vorne um den Wagen herum. Dabei geriet sie in den Lichtkreis, sodass Carley und Houston sie deutlich sehen konnten.
    Die Frau war ungefähr so groß wie Carley und von ähnlicher Statur, doch sie hatte kein kastanienbraunes, sondern schwarzes Haar, im Nacken kurz geschnitten. Hastig sah sie sich um, als wäre sie nervös. Die Augen waren schwarz wie das Haar, der Blick kalt und böse.
    Houston sog scharf die Luft ein und hinderte Carley daran, ins Licht zu treten. “Hier ist
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