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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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sogenannte Hormonkosmetik ist gerade dabei, den Beauty-Sektor zu revolutionieren.
    Die Haut altert doppelt
    Wie jedes Organ, so altert auch die Haut. Als Grenzfläche zwischen Innen- und Außenwelt ist sie aber einem doppelten Alterungsprozess ausgesetzt. Wir unterscheiden zwischen einer äußeren (exogenen) Hautalterung, die hauptsächlich durch freie Radikale und UV-Strahlung (Foto-Aging) ausgelöst wird und einer inneren (endogenen) Hautalterung, bei der neben genetischen Faktoren der Hormonmangel in den Wechseljahren eine entscheidende Rolle spielt. Beide Arten der Hautalterung lassen sich jedoch beeinflussen: die exogene Hautalterung hauptsächlich durch die Zufuhr von schützenden Antioxidanzien, die endogene Hautalterung im Wesentlichen durch den Ersatz der fehlenden Hormone. Diese können sowohl systemisch in Form einer Hormonersatztherapie als auch lokal in Form von hormonhaltigenCremes und Salben zugeführt werden. Letztere müssen allerdings vom Arzt rezeptiert und vom Apotheker angefertigt werden. Die Kosten sind dadurch zwar relativ hoch, im Gegensatz zu vielen anderen »Anti-Falten-Cremes« haben diese Hormonkosmetika jedoch einen Vorteil: sie wirken.
    Der Alterungsprozess der Haut beginnt früh. Bereits ab 25 speichert die Haut weniger Feuchtigkeit, ab 30 lässt die Produktion von Hautfett pro Jahr um ca. drei Prozent nach. Mit dem Beginn der Wechseljahre schreitet dann die Hautalterung rasch voran. Aufgrund des Hormonmangels wird die Haut dünner und trockener. Vor allem die Dicke der obersten Hautschicht, der Epidermis, nimmt ab. Die elastischen Fasern (Kollagene) der darunterliegenden Lederhaut werden unbeweglich und können die Verformungen nicht mehr so gut ausgleichen. Fältchen und Falten entstehen. Diese Hautveränderungen sind jedoch weniger Ausdruck des »normalen Alterungsprozesses« als vielmehr die Folgen eines Hormonmangels. Für die Praxis bedeutet das: Durch den Ersatz der fehlenden Hormone lassen sich viele dieser Veränderungen rückgängig machen.
    Der Einfluss der Hormone
    Frauen, die Hormonersatzpräparate einnehmen, berichten häufig auch über ihr »blühendes Aussehen«. Richtig eingesetzt, kann eine Hormonsubstitution dabei zweierlei bewirken. Zum einen gleicht sie den wechseljahresbedingten Hormonmangel durch Zufuhr der fehlenden Östrogene aus, was messbare Effekte auf die Hautdicke und -qualität hat. Zum anderen können auch eventuelle überschießende Androgenspiegel korrigiert werden. Wechseljahre zeichnen sich nämlich nicht nur durch einen Hormonmangel, sondern häufig auch durch ein Hormonungleichgewicht aus. Während die in den Eierstöcken gebildeten weiblichen Geschlechtshormone absinken, bleibt die Konzentration der zum großen Teil in der Nebennierenrinde gebildeten männlichen Geschlechtshormone hoch. Ähnlich wie bei jungen Mädchen in die Pubertät führt dann das Überwiegen der Androgene zu fettiger und unreiner Haut, teilweise mit akneartigen Veränderungen. Auch eine unerwünschte Zunahme der Körper- und Gesichtsbehaarung (Damenbart) kann die Folge erhöhter Androgenspiegel sein. Durch die Wahl eines Hormonsubstitutionspräparates mit einem antiandrogen wirkenden Gestagenanteil lässt sich auch dieses Hormonungleichgewicht beheben.
    Was bewirken Hormone nun genau an der Haut? Östrogene fördern die Bildung von Hyaluronsäure und sogenannten Mukopolysacchariden. Dies sind stark wasserbindende Quellstoffe. Allein ein Gramm Hyaluronsäure bindet fünf Liter Wasser. Die vermehrte Bildung dieser Substanzen führt somit zu einer Speicherung von Flüssigkeit in der Haut. Die Haut wird dicker, kleine Fältchen glätten sich. Aber nicht nur die Hautdicke nimmt zu, auch die Hautqualität verbessert sich. Östrogene stimulieren nämlich darüber hinaus die Neubildung von Kollagen und Elastinin der Lederhaut. Straffheit und Elastizität nehmen zu. Und schließlich verbessern Gestagene auch noch die Durchblutung der Haut. Auch dies hat kosmetische Auswirkungen. Die Haut sieht frischer und rosiger aus.
    Den Gewebeabbau hemmen
    Doch auch die zweite Gruppe von Geschlechtshormonen, die Gestagene, besitzen ein kosmetisches Potenzial. Sie hemmen eine Gruppe von Enzymen, die für den Bindegewebeabbau verantwortlich sind, indem sie das stützende Fasergewebe unserer Haut wie winzige Scheren in kleine Stücke zerschneiden. Bei einer Bindegewebeschwäche liegt häufig eine Überaktivität dieser Enzyme vor. Gestagene sind wirksame Gegenspieler dieser Enzyme und können so den
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