Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
pflücken«, erklärte Angel nachdrücklich und häufte Rührei auf ihre Gabel. »Die sind jetzt reif.«
»Okay, Angel, ich komme mit«, sagte der Gasman. In diesem Moment geschah ihm eines seiner häufigen Missgeschicke. Er kicherte.
    »Also wirklich, Gasman«, sagte ich tadelnd.
    »Gas…maske!« Iggy griff sich an den Hals und tat so, als ersticke er.
    »Ich bin fertig !«, sagte Fang, stand schnell auf und brachte seinen Teller zur Spüle.
    »’tschuldigung«, sagte der Gasman automatisch, aß aber seelenruhig weiter.
    »Ja, Angel«, meinte Nudge. »Ich glaube, frische Luft wäre für uns alle gut. Ich komme auch mit.«
    »Wir gehen alle«, erklärte ich.
    Draußen war es herrlich. Klar, wolkenlos. Der erste wirklich warme Tag im Mai. Wir trugen Eimer und Körbe. Angel führte uns zu einer großen Stelle mit wilden Erdbeeren.
    Sie hielt meine Hand. »Wenn du einen Kuchen backst, mache ich Erdbeertörtchen«, sagte sie glücklich.
    »Also, das möchte ich mal erleben, dass Max einen Kuchen backt«, hörte ich Iggy sagen. »Ich backe dir einen, Angel.«
    » Vielen Dank!«, rief ich. »Okay, ich bin kein Spitzenkoch, aber ich kann dir in den Hintern treten. Vergiss das ja nicht.«
    Iggy lachte und hielt die Hände hoch. Nudge bemühte sich, nicht zu lachen. Selbst Fang grinste. Und der Gasman schaute mich … schelmisch an.
    »Warst du das?«, fragte ich Gasi.
    Er grinste, zuckte mit den Schultern und bemühte sich, nicht zu selbstgefällig zu wirken. Der Gasman war ungefähr drei gewesen, als mir klar wurde, dass er fast jeden Laut oder jede Stimme imitieren konnte. Ich habe vergessen, wie oft Iggy und Fang sich beinahe in die Haare geraten wären, weil der Gasman etwas in ihren Stimmen von sich gegeben hatte. Es war ein dunkles Talent, und er setzte es fröhlich ein.
    Es war nur eine der vielen eigenartigen Fähigkeiten, über die wir alle verfügten. Was immer sie sein mochten, sie machten unser Leben mit Sicherheit interessant.
    Neben mir erstarrte Angel und schrie.
    Verblüfft schaute ich sie an. In der nächsten Sekunde fielen Männer vom Himmel. Männer mit Wolfsschnauzen, Riesenhunde mit rötlich glitzernden Augen – wie Spinnen. Eraser! Und das war kein Traum!
    5 Es blieb keine Zeit nachzudenken. Jeb hatte uns trainiert, nicht zu denken, sondern sofort zu handeln. Ich stürzte mich auf einen Eraser und versetzte ihm einen kräftigen Faustschlag gegen die tonnenähnliche Brust. Pfeifend stieß er die Luft aus. Der Geruch war grauenvoll, wie Müll, der tagelang in der heißen Sonne lag.
    Danach lief alles wie in einem Film ab. Ein Haufen übereinander liegender Bilder, die irgendwie nicht real wirkten. Ich landete noch einen Schlag. Dann versetzte mir ein Eraser einen Kinnhaken, dass mein Kopf nach hinten flog. Ich schmeckte Blut im Mund. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Fang sich erfolgreich gegen einen Eraser wehrte – bis sich zwei weitere auf ihn stürzten und ihn zu Boden warfen.
    Iggy stand noch aufrecht, aber ein Auge schwoll bereits zu.
    Nach dem ersten Schock kam ich mühsam auf die Beine. Dann sah ich, wie der Gasman ohnmächtig, mit dem Gesicht nach unten, dalag.
    Ich sprang zu ihm, doch zwei Eraser packten mich und drehten mir die Arme auf den Rücken. Ein dritter kam dazu. Seine rötlichen Augen funkelten vor Erregung. Seine Kinnpartie war zu einer richtigen Schnauze ausgebildet. Er zog die Hand zurück und ballte eine Faust. Dann stieß er sie mir kraftvoll in den Bauch. In mir explodierten unglaubliche Schmerzen. Ich krümmte mich und fiel wie ein Stein zu Boden.
    Wie aus weiter Ferne hörte ich Angel schreien und Nudge weinen.
    Aufstehen! , befahl ich mir und rang nach Luft. Aufstehen!
    Als abartige Mutanten waren wir Kinder viel stärker als normale Erwachsene. Aber Eraser sind keine normalen Erwachsenen, und sie waren in der Überzahl. Wir waren Hundefutter. Ich kam mühsam auf Hände und Knie und bemühte mich, nicht zu kotzen.
    Mit Blutlust in den Augen kam ich auf die Beine. Ich war bereit zu töten. Zwei Eraser hielten Nudge an Händen und Füßen. Sie schwangen sie hin und her. Dann segelte sie durch die Luft und knallte mit dem Kopf gegen einen Baum. Sie stieß einen kläglichen Schrei aus, dann lag sie zusammengekrümmt auf den Fichtennadeln.
    Mit einem heiseren Wutschrei rannte ich los und schlug einen Eraser mit den flachen Händen auf seine Fellohren. Er schrie, als seine Trommelfelle platzten, und sank auf die Knie.
    »Max!«, schrie Angel in Panik. Ich wirbelte herum. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher