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Das erste Schwert

Titel: Das erste Schwert
Autoren: Anna Kashina
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seine Arme.
    |637| Und er riss sie an sich, hielt sie einfach nur fest und konnte nicht mehr denken; nur reinste, alles überwältigende Leidenschaft
     war in ihm verblieben. Er fühlte, wie sie reagierte, wie sie ihm entgegenkam, spürte ihre Hände, ihren Körper, jede noch so
     winzige Muskelfaser, hörte sie atmen. Wie er, zitterte auch Kara am ganzen Leib und war nur noch Erregung und Verlangen und
     Gier. Ihr Herz. Er hörte ihr Herz wie rasend hämmern; genau wie das seine. Jedoch dann, ganz plötzlich, war da nur noch ein
     gemeinsames Schlagen, tief und wild.
    Ihre Lippen fanden sich – warm und süß wie die Sünde. Nur vage war er sich noch seines Leibes bewusst, der längst ganz von
     eigenem Leben beseelt reagierte und handelte. Er war noch unerfahren, doch sein Körper wusste genau, was zu tun war und was
     er brauchte. Und auch Karas Körper wusste es und erwiderte seine Bewegungen, erwiderte sie zuerst ganz sacht und spürte ihnen
     nach – ihnen und dem Überschwang der damit einherwirbelnden Gefühle – dann immer ungestümer, drängender, wilder, fordernder.
     Und Skip, ganz Körper, ganz Empfinden, tat es wiederum ihr gleich.
    Es mochte einen Moment nur gedauert haben, oder ein ganzes Leben lang. Jedoch, als sie wieder hinreichend genug zur Besinnung
     kamen, sich voneinander zu lösen, da glaubte er neu geboren worden zu sein. Karas Duft, ihr Schweiß, ihre Küsse, ihre Berührungen,
     alles war an ihm, in ihm, und sein Duft, sein Schweiß, seine Küsse, seine Berührungen, sie waren allesamt an ihr und in ihr.
     Wie er die Augen aufschlug, sah er, dass das Kaminfeuer in seinen letzten Zuckungen lag; saphirblaue Abenddämmerung sammelte
     sich rings um sie her im Raum. Doch Karas Augen schwebten ganz nah vor den seinen – und sie strahlten heller als er es je
     für möglich gehalten hätte.
    Er erwiderte ihren Blick. Wollte sich nicht sattsehen an dieser klaren, violetten Flamme.
    |638| »Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte«, flüsterte sie. »Aber ja – du bedeutest mir etwas, Skip, du bedeutest mir mehr,
     als ich je geglaubt hätte, dass mir irgendjemand würde bedeuten können.«
    Es hörte sich äußerst kompliziert an, aber Skip verstand jedes Wort und lächelte. Und so saßen sie im Dunkeln beieinander,
     versunken in ihre ganz neue Nähe. Nur mehr orangerot waberte die Glut im offenen Kamin, und doch sättigte sie den Raum und
     selbst die altehrwürdigen titanischen Mauern der Dorn’schen Residenzburg mit neuer Wärme.
     
    E n d e

Informationen zum Buch
    Das Shandorianische Reich befindet sich in einer Krise: Der König liegt im Sterben, und das Konzil der Edlen ist zusammengetreten,
     um einen Nachfolger zu bestimmen. Herzog Evan steht unter Druck: Die Kirche und seine Rivalen fordern, dass er für immer auf
     die Krone verzichtet, weil er keinen Erben hat. Da erreicht ihn eine unerwartete Botschaft: Der Sohn, den er vor siebzehn
     Jahren seinen Mördern überlassen musste, ist gar nicht tot! Unterdessen finden Skip, Erle und Ellah, die Kinder eines Hufschmieds,
     in der Ruine ihres abgebrannten Hauses ein herrliches Schwert. Der schwer verletzte Vater beschwört sie, die Waffe in die
     Weiße Zitadelle zu bringen.

Informationen zur Autorin
    Anna Kashina
wurde in Russland geboren, ist Molekularbiologin und lebt in den USA, wo sie an der University of Pennsylvania eine Professur
     für Biochemie innehat. Ihr erster Roman ›Die Sonnwendherrin« ( dtv 21053) erschien im März 2008.
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