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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Geschöpf, das man dem Sturmtruppler auf Munlali Mafir gewaltsam verabreicht hatte, hatte es sich tatsächlich nicht um eine »Mahlzeit« gehandelt, sondern, wie Hegerty schon vermutet hatte, um einen uneingeladenen Gast. Der junge Jostraner hatte die Magensäure des Mannes lange genug überlebt, um sich in seine Bauchhöhle zu bohren und seine Wirbelsäule zu finden. Dort hatte er die Enden seiner vielen Beine benutzt, um Nerven zu infiltrieren und sich in das Rückenmark des Soldaten zu graben. Er war dabei gewesen, sich in Richtung Kopf zu arbeiten und damit nach und nach den Körper zu übernehmen. Tekli hatte ihn ganz oben in der Wirbelsäule des Mannes erwischt, kurz bevor er in sein Hirn eingedrungen wäre. Der Körper des Parasiten hatte bereits Dutzende haarfeiner Tentakel in zartes Nervengewebe gebohrt, und das machte es schwierig, ihn zu entfernen. Tekli bezweifelte nicht, dass das Geschöpf über zahllose Verteidigungsmechanismen verfügte, um eine Entfernung zu verhindern. Die Fasern konnten, wenn sie herausgezogen wurden, Nervenzellen beschädigen oder vielleicht Chemikalien absondern, die dazu gedacht waren, so viel Gewebe wie möglich zu töten. Nur mit Jacens Hilfe war Tekli imstande, den Soldaten Faser um Faser vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Jacen stimmte seinen Geist auf den des Jostraners ein und sorgte dafür, dass er friedlich blieb, während Tekli arbeitete. Er stellte fest, dass der Kontakt erheblich einfacher war, wenn der Jostraner auf sich gestellt und nicht Teil eines Elferrudels war.
    Der junge Jedi konnte den gruseligen Gedanken daran, was hätte geschehen können, nicht abschütteln, als Tekli das sich windende Geschöpf hochhob und es in einen Behälter fallen ließ. Haardünne Tentakel hingen an dem Jostraner wie Wurzeln an einer Pflanze.
    »Das hast du gut gemacht«, sagte er. »Meisterin Cilghal wäre stolz auf dich.«
    »Danke, Jacen«, sagte Tekli, trat vom Operationstisch zurück, zog die Handschuhe aus und überließ es einem Droiden, die Wunden des Patienten zu nähen. »Aber vielleicht sollten wir uns die Glückwünsche aufheben, bis die Betäubung abgeklungen ist.«
    Die Ohren der Chadra-Fan hingen vor Müdigkeit schlaff herunter, und ihr Fell wirkte matt. Es war eindeutig, dass die intensive Konzentration bei der Operation sie viel Kraft gekostet hatte.
    »Du bist erschöpft«, sagte Jacen.
    Sie nickte. »Ich fühle mich so müde, wie du aussiehst.«
    Jacen nahm die Bemerkung mit einem angespannten Lächeln entgegen. Er hatte keine Zeit gehabt, sich umzuziehen, nachdem sie von Munlali Mafir zurückgekehrt waren, sondern sich nur den Dreck und den Schweiß von Gesicht und Händen waschen können. Alles in allem nahm er an, dass er fürchterlich aussah.
    Sie ließen den Patienten in der Obhut imperialer Medtechs zurück. In dem schmalen Flur vor der Medstation wartete Lieutenant Stalgis. Er hatte seinen Helm abgesetzt − sein langes, faltiges Gesicht wirkte erheblich älter als das eines Dreißigjährigen −, aber ebenso wie Jacen hatte er noch nicht die Zeit gehabt, sich auch nur umzukleiden.
    »Wie geht es ihm?«
    »Gut«, versicherte Jacen. »Er braucht jetzt nur Zeit, um sich von der Operation zu erholen.«
    »Dieses Ding − der Jostraner …« Stalgis verzog angewidert das Gesicht. »Ist er …«
    »Er wurde entfernt.«
    Jacen konnte deutlich die Erleichterung des Lieutenants spüren. »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen beiden bin. Tarl ist nicht nur ein Angehöriger meines Bodenteams, er ist auch ein Freund. Wenn er gestorben wäre − wenn wir es nicht rechtzeitig zum Schiff zurück geschafft hätten …« Stalgis gestikulierte, denn ihm fehlten die Worte.
    Jacen legte die Hand auf den Oberarm des Mannes. »Wir sind froh, dass wir helfen konnten. Aber ich würde vorschlagen, dass Sie sich nun ebenfalls ein wenig ausruhen. Ihr Freund wird Sie brauchen, wenn er aufwacht.«
    Stalgis nickte beinahe förmlich und ging den Flur entlang davon.
    »Vielleicht solltest du deinen eigenen Rat befolgen, Solo.«
    Als Jacen sich umdrehte, sah er, dass Danni Quee hinter ihm stand. Sie lächelte, aber die Sorge war nicht zu übersehen.
    »Es geht mir gut.«
    »Du bist müde«, sagte sie, und ihre grünen Augen blitzten. »Versuche lieber nicht, es abzustreiten.«
    Eine Berührung an seinem Handrücken signalisierte, dass Tekli sich verabschiedete. Er schickte der Chadra-Fan durch die Macht eine Welle der Dankbarkeit, dann widmete er seine
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