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Das dunkle Erbe

Das dunkle Erbe

Titel: Das dunkle Erbe
Autoren: Thomas Kastura
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sie an der Wand aufgereiht hatte, Winterlandschaften in Moll, mit zugefrorenen Teichen und jeweils einem überhängenden Baum. Der Schnee sah aus wie radioaktiver Niederschlag. »Schöne Grüße aus der Selbsthilfegruppe.«
    »Wollt ihr nur rumhängen?«, fragte Raupach. »Wir haben Wochenende. Dienstfrei.«
    »Ich brauch eine Kur.« Heide machte sich lang. »Rundumerneuerung.«
    »Wir könnten mal eine Sportart anfangen«, schlug er vor.
    »Schießen ist Sport«, meinte Heide.
    Photini nickte. »Wenn man richtig draufhält.«
    »Fofó will ab sofort strikt zwischen Beruf und Privatleben trennen. Hat sie mir gesagt.« Heide grinste. »Deswegen ist sie eigentlich gar nicht hier.«
    »Halt die Klappe.« Mit ihren Vorsätzen stand Photini dauernd auf Kriegsfuß. Sie war immer noch sauer, weil sie nicht wusste, was tatsächlich zwischen Raupach und Sharon gelaufen war. Aber das würde sie ihn nie fragen.
    Er knipste den Fernseher aus. »Los, wir unternehmen was.«
    »Kannst du nicht einfach mal die Füße stillhalten und Ruhe geben?«, fragte Heide.
    »Wenn wir tot sind, ist dafür noch Zeit genug. Bis dahin fischen wir Höttges aus seiner Badewanne und zeigen ihm das Nachtleben.«
    Heide prustete los. »Was weißt du denn vom Nachtleben?«
    »Hoch mit dir!«
     
    HÖTTGES BRAUCHTE eine knappe Minute zum Abtrocknen, das war neuer Rekord.
    So kam es, dass vier Kölner Polizisten in der übelsten Bar landeten, die derzeit in Nippes ihre Pforten geöffnet hatte. Es war laut, zu eng und zu heiß, die Drinks waren gepanscht und die Scheiben beschlagen.
    Als der Morgen graute, half Höttges im Ausschank aus, und Heide reorganisierte den Getränkebestand. Raupach und Photini tanzten. Das heißt, sie traten von einem Fuß auf den anderen und stützten sich an ihren Nebenleuten ab. Sie berührten sich an allen möglichen Stellen, das ließ sich nicht vermeiden. Sie lachten darüber.
    Felix saß auf dem Tresen und sah ihnen zu.
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