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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps
Autoren: Ron Goulart
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er hoff­te, daß sie ir­gend­wie in die Ge­schich­te Bar­a­fun­das pas­sen wür­de.
    Der Lie­fe­rant hat­te we­nig Sinn für den Lauf der Ge­schich­te und trug Jol­son al­so in das Ka­pi­tol­ge­bäu­de, oh­ne zu be­mer­ken, daß er nicht zur ur­sprüng­li­chen Rei­he ge­hör­te. Nie­mand zähl­te die Sta­tu­en nach, und so fand sich Jol­son in ei­nem Ball­saal im zwei­ten Stock wie­der.
    Nun muß­te er nur noch war­ten, ein paar Klei­dungs­stücke fin­den und mit Prä­si­den­tin Jen­ni­fer Cros­by re­den. Er war sich nicht ganz si­cher, für wen er sich da­bei aus­ge­ben soll­te.
     
    Drau­ßen war es schon fast dun­kel, und die Ar­bei­ter, Dienst­bo­ten und Be­su­cher hat­ten den Raum seit we­ni­gen Mi­nu­ten ver­las­sen. Jol­son be­fand sich auf ei­nem Holz­po­dest ne­ben ei­nem Wand­tep­pich. Er woll­te sich schon in sich selbst zu­rück­ver­wan­deln und den Wand­be­hang als Klei­dungs­stück be­nut­zen. Er war sich im­mer noch nicht si­cher, was er da­nach tun wür­de, und zö­ger­te des­we­gen noch.
    Ein schlan­kes Mäd­chen mit kas­ta­ni­en­brau­nem Haar trat in den Raum. Sie hat­te ein Blatt Pa­pier da­bei und einen Fül­ler, den sie wie ein Mes­ser zwi­schen den Zäh­nen trug. Sie blick­te sich im Ball­saal um, dann schloß sie al­le Tü­ren. Sie nahm einen Klapp­stuhl, der hin­ter ei­nem Po­dest stand, und setz­te sich. Sei­nen In­struk­tio­nen zu­fol­ge war dies Jen­ni­fer Cros­by selbst.
    Das Mäd­chen kreuz­te die Bei­ne, nahm den Fül­ler und fing an, laut von dem Pa­pier ab­zu­le­sen: „… Er­klä­rung … von die­sem Ta­ge an … kei­ne Zom­bies mehr … be­en­den … lang­sa­mer Über­gang zu we­sent­lich … dies ist mein Wunsch und … re­spekt­voll, und so wei­ter …“ Sie biß sich auf die Un­ter­lip­pe und nick­te schließ­lich zu­stim­mend.
    „Ei­ne un­klu­ge Ent­schei­dung.“ Ei­ne Tür stand of­fen, und in ih­rem Rah­men stand ein un­schein­ba­rer, runz­li­ger Mann.
    „Es hat kei­nen Zweck, Na­than. Ich ha­be mit sehr vie­len Leu­ten dar­über ge­spro­chen. Ich wer­de mich ge­gen den Han­del mit Zom­bies stel­len. Ich wer­de die­se Er­klä­rung heu­te abend ver­le­sen.“
    „Wird dann nicht Ihr Vi­ze als al­bern und dumm da­ste­hen?“ frag­te der Mann.
    Das war al­so Na­than Mer­kle. Der Vi­ze­prä­si­dent und Pro-Zom­bie-Mann, der hin­ter den At­ten­ta­ten auf Jol­son ge­stan­den hat­te.
    „Ei­ner der Ar­bei­ter …“, sag­te Mer­kle.
    „Was?“ frag­te das Mäd­chen.
    „… hat sich un­glück­li­cher­wei­se als ver­rück­ter Fa­na­ti­ker her­aus­ge­stellt, dem es ge­lun­gen ist, durch un­se­re zu­ver­läs­si­gen, her­me­ti­schen Si­cher­heits­a­brie­ge­lun­gen zu schlüp­fen. Er hat Sie auf übels­te Wei­se an­ge­grif­fen, be­vor ich ihn auf­hal­ten konn­te.“ Mer­kle hat­te ein schwe­res, ge­ga­bel­tes Stemmei­sen un­ter sei­nem Man­tel her­vor­ge­zo­gen.
    Jol­son blieb kei­ne Wahl. Er ver­wan­del­te sich in sich selbst, sprang vom Po­dest und stieß seit­wärts in Mer­kle hin­ein. Als sie bei­de zu Bo­den fie­len, ge­lang es ihm, das Stemmei­sen zu pa­cken.
    Jol­son be­täub­te den Vi­ze­prä­si­den­ten mit ei­nem un­ter das Kinn ge­ramm­ten El­len­bo­gen. „Ent­schul­di­gen Sie mich“, sag­te er dann zu Jen­ni­fer Cros­by.
    Die jun­ge Prä­si­den­tin blick­te ihn an. „Sie müs­sen zum Cha­mä­le­on­korps ge­hö­ren.“
    „Ja­wohl, Ma’am.“
    „Dan­ke, daß Sie mich ge­ret­tet ha­ben“, sag­te sie.
    „Es schi­en mir an­ge­bracht zu sein.“
    Sie leck­te sich die Ober­lip­pe. „Ist das jetzt Ihr wirk­li­ches Aus­se­hen?“
    „Ja“, sag­te Jol­son.
    „Ich las­se Ih­nen et­was Klei­dung aus ei­nem un­se­rer An­klei­deräu­me brin­gen“, sag­te das Mäd­chen. „Hät­ten Sie Lust, heu­te abend am Emp­fang teil­zu­neh­men? Als Sie selbst?“
    „Klar“, sag­te Jol­son. „Mein Job ist ja er­le­digt.“

 
Der Wüstling
(RAKE)
     
    Der Schock­stab ver­fehl­te sein Ziel und riß die Bar­da­me zu Bo­den. Bier­schaum schwapp­te über den Fast­holz­bo­den, und die an­dro­ide Bar­da­me fiel prus­tend auf den Rücken.
    Auf ei­nem der lan­gen Eß­ti­sche wir­bel­te Ben Jol­son her­um
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