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Das Buch mit dem Karfunkelstein

Das Buch mit dem Karfunkelstein

Titel: Das Buch mit dem Karfunkelstein
Autoren: dtv
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gehört er auch zu den Magiern!
     
    Kapitel 9
    Schmale Schultern und sonst dick? Nach Agnes’ Beschreibung muss es ein Mönch sein, der wie eine Birne aussieht! Da bleibt
     nur Lambert übrig!

Erlenburg und sein Kloster
    Das Kloster bei Erlenburg ist eines von vielen Klöstern des Benediktinerordens in ganz Europa. Im 6.   Jahrhundert n.   Chr. gründete Benedikt von Nursia (480   –   547) diesen Orden. Das Kloster ist zweihundert Jahre älter als die Stadt Erlenburg, die sich im 12.   Jahrhundert allmählich um die Burg herum gebildet und bis zum Kloster ausgedehnt hat.
     
    Klosterleben
     
    Kloster
(Lateinisch
claustrum
= »abgeschlossener Ort«): Hier leben Mönche, Novizen und Oblaten nach der Benediktinerregel, um Gott zu dienen.
Ora et labora et lege
, »Bete und arbeite und lies«, ist ihr Grundsatz. Klöster besitzen Land und Werkstätten, um sich selbst versorgen zu können.
     Sie sind aber auch Orte der Bildung und Ausbildung.
     
    Oblaten
(Lateinisch
oblatum
= »als Opfer dargebracht«): Schon mit sieben Jahren werden Kinder von ihren Eltern aus den verschiedensten Gründen Gott geweiht
     und dem Kloster übergeben. Erst im Jahr 1563 verbietet die Versammlung von Kirchenvätern beim Konzil von Trient, dass Eltern
     Kinder unter 16   Jahren ins Kloster geben können.
     
    Novizen
(Lateinisch
novicius
= »Neuling«): Ab dem 16.   Lebensjahr leben die jungen Männer in einer Erprobungszeit, die zwölf Monate dauert. Danach legen sie die Gelübde des Gehorsams,
     der Armut und der Keuschheit ab und werden feierlich in die Gemeinschaft der Mönche aufgenommen.
     
    Mönche
(Griechisch
monachos
= »Alleinlebender, Einsiedler«): Sie tragen die schwarze Kutte der Benediktiner und als Zeichen ihres Standes eine »Tonsur«,
     d.   h. ihr Kopfhaar wird bis auf einen Haarkranz ausrasiert. Neben den Stundengebeten nehmen sie vielfältige Aufgaben wahr. Auch
     die Erlenburger Mönche sind berühmt für ihre Bildung, ihre Bibliothek und ihr Skriptorium.
     
    Laienbrüder:
Sie sind ohne Weihen ins Kloster eingetreten und unterstützen die Mönche auf vielen Gebieten. Sie arbeiten, manchmal in verantwortungsvollen
     Positionen, als Handwerker oder in der Landwirtschaft. Das Klostergesinde hilft ihnen dabei. Über alle Arbeiten müssen sie
     dem Abt oder dem Cellerar Rechenschaft ablegen.
     
    Pilger und Gäste:
Pilger bekommen in der Klosterherberge eine Strohmatte und Verpflegung. Hochgestellte Personen wohnen in einem Gästehaus und
     haben dort einen oder mehrere Räume zu ihrer Verfügung. Oft werden sie aus der Küche des Abtes mit Speisen und Getränken versorgt
     oder an seine Tafel geladen.
     
    Stundengebet:
Acht Mal am Tag versammeln sich die Mönche zu den Stundengebeten:
Matutin
(Morgengebetum Mitternacht),
Laudes
(Lobgebet, 3   Uhr),
Prim
(1.   Stunde, 6   Uhr),
Terz
(3.   Stunde, 9   Uhr),
Sext
(6.   Stunde, 12   Uhr),
Non
(9.   Stunde, 15   Uhr),
Vesper
(Abendgebet, 18   Uhr),
Komplet
(Nachtgebet, 21   Uhr). Die Tageseinteilung hat sich auf das weltliche Leben übertragen: zur Prim werden die Stadttore geöffnet, zur Sext ruht
     die Arbeit für das Mittagsgebet, zur Vesper ist der Arbeitstag zu Ende, zur Komplet werden die Stadttore geschlossen (im Winter
     früher).
     
    Klosterämter
     
    Abt
(Hebräisch
abba
= »Vater«, Spätlateinisch
abbas
= »Vater«): Der Abt ist das Oberhaupt des Klosters und für das Wohlergehen der Gemeinschaft verantwortlich. Er ist vom Bischof,
     in dessen Bezirk das Kloster liegt, als Abt eingesetzt worden und muss ihm bei seinen regelmäßigen Besuchen Rechenschaft ablegen.
     
    Prior
(Lateinisch »der Vordere«) und
Subprior
(Lateinisch »unter dem Vorderen«): Befindet sich der Abt nicht im Kloster, übernimmt der Prior die Verantwortung, unterstützt
     vom Subprior.
     
    Cellerar
(Lateinisch
cellarius
= »Kellermeister«): Er ist der wirtschaftliche Leiter des Klosterbesitzes und vom Abt eingesetzt. Er verteilt die Arbeit,
     kontrolliert die Nahrungsmittel, organisiert den Handel mit Klosterprodukten und gibt Bekleidung an die Mönche aus.
     
    Armarius
(»Verwalter der Schränke«): So heißt das Amt des Bibliothekars um 1390.   Es ist eines der wichtigsten Klosterämter. Der Armarius ist für die Bibliothek mit ihren Schränken und Regalen voller manchmal
     sehr kostbarer Bücher verantwortlich und leitet außerdem das Skriptorium.
     
    Novizenmeister:
Er unterrichtet die Oblaten und Novizen in Lesen, Schreiben, Rechnen und Latein. In Erlenburg
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