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Das Buch der Lebenskunst

Das Buch der Lebenskunst

Titel: Das Buch der Lebenskunst
Autoren: Anselm Gruen
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dich selber will Neues aufleuchten. Gott ist der ewig Neue. Er hat auch mit dir einen neuen Anfang gesetzt. Er will durch dich neue Worte, neue Gedanken, neue Lösungen in diese Welt bringen. Gestalte dein Leben neu, so wie der ewig neue Gott es dir zutraut.
    Werde fähig, dein eigenes Leben zu leben, damit es zu einer inspirierenden Quelle für andere wird. Hab den Mut, dein eigenes Leben zu leben. Du bist nicht festgelegt durch das Rad deiner Lebensmuster, die sich mit ihren spitzen Nägeln in dich einbohren. Ein Engel wird auch deine Lebensräder zerstören, damit du dein eigenes Leben leben kannst.
    Du bist nicht dazu verdammt, die Situationen des Verletztwerdens aus deiner Kindheit zu wiederholen. Das Rad ist zerbrochen. Du bist frei.
    Nun lebe aus der Weisheit, die Gott auch dir geschenkt hat.

    STEH ZU DIR
    Wir alle haben unsere Schattenseiten. Welcher „Drachen“ zieht gegen dich zu Felde, welche negative Kraft droht dich zu verschlingen? Sind es depressive Gefühle oder Menschen, gegen die du dich nicht wehren kannst, weil sie deine hilflose Seite ansprechen? Auch in dir selber ist die Kraft. Du selber kannst dich wehren. Sich wehren heißt nicht, dass du einen Machtkampf mit dem führst, der dich bedroht. Es geht darum, standhaft zu sein, in dir zu stehen, zu dir zu stehen. Und du brauchst die Aggression, um dich zu wehren, damit die Angriffe des andern dich nicht verletzen. Wenn du mit deiner inneren Kraft in Berührung bist, dann haben Menschen keine Macht über dich. In dieser Kraft kannst du all die Gedanken und Gefühle aus dir herauswerfen, die dich nach unten ziehen möchten.
    Wir alle brauchen einen festen Stand. Um die eigene Standfestigkeit zu spüren, kannst du folgende Übung machen: Stelle dich gut hin, die Füße etwa in Hüftbreite auseinander. Sage dir vor: „Ich habe Stehvermögen.
    Ich kann für mich einstehen. Ich stehe zu mir.“ Spüre in dich hinein, ob die Sätze mit deinem Stehen übereinstimmen. Dann stelle dich ganz eng hin, mit hochgezogenen Schultern und sage die gleichen Sätze. Und dann stelle dich ganz breit hin, so wie die Cowboys in den Wildwestfilmen, und meditiere dich in diese Sätze hinein. Du wirst sehen, dass die beiden letzten Haltungen den Sätzen widersprechen. Wer einen zu engen Standpunkt hat, wer ängstlich an sich festhält, der kann nicht wirklich fest stehen. Und wer seine Stärke demonstrieren will, indem er sich allzu breitbeinig hinstellt, merkt gar nicht, wie leicht er umgestoßen werden kann. Wer in sich bzw. in Gott ruht, der steht fest, ohne sich festzukrallen. Er ist in sich klar. Er ist, wie er ist. Und dazu steht er.
    Darauf kann man sich verlassen.

    GEDANKEN ZULASSEN
    Die vielen psychischen Ursachen für die Ruhelosigkeit des Menschen zeigen, dass die Unruhe nicht allein durch äußere Veränderungen verwandelt werden kann. Nur wer sich in aller Ruhe seiner Unruhe stellt, die Ursachen anschaut und nach Wegen sucht, mit sich selbst in Einklang zu kommen, wird die Ruhe finden, nach der er sich sehnt.
    Wenn ich meine innere Unruhe aushalte und sie genauer anschaue, kann ich vielleicht entdecken, was sich in ihr regt. Da spüre ich, dass sie einen Sinn hat. Die Unruhe möchte mich von der Illusion befreien, ich könnte mich selbst durch Disziplin verbessern und in den Griff bekommen. Die Unruhe zeigt mir meine Ohnmacht. Wenn ich mich damit aussöhne, reinigt das die Seele und gibt neue innere Klarheit. Ich spüre mitten in meiner Unruhe einen tiefen Frieden. Die Unruhe darf also sein.
    Wir sind nicht für die Gedanken verantwortlich, die in uns auftauchen, sondern nur dafür, wie wir mit ihnen umgehen. Wir sind also nicht schlecht, wenn Gedanken uns bedrängen. Denn nicht wir denken diese Gedanken, sondern sie kommen von außen auf uns zu. Diese Unterscheidung zwischen uns als Person und den Gedanken, die in uns einströmen, gibt überhaupt erst die Möglichkeit, mit den Gedanken richtig umzugehen. Da werden wir uns nicht gleich beschuldigen, wenn etwa Hass oder Eifersucht in uns sind. Wir werden vielmehr überlegen, wie wir darauf so reagieren können, dass sie uns nicht beherrschen.

    ENTTÄUSCHUNG ALS CHANCE
    Zu unserem Leben gehören Enttäuschungen: Unsere Familie enttäuscht uns, unser Beruf enttäuscht uns. Wir sind von uns selbst enttäuscht. Wir haben uns Illusionen gemacht über uns und die andern. Wir haben uns getäuscht. Das zu erkennen ist schmerzlich. Und viele weichen dieser schmerzlichen Erkenntnis lieber aus. Aber dann sind sie
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