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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand
Autoren: Stefan Graf
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die Unkenntnis der primären Lebensentstehung somit überhaupt keinen Einfluss. Ob das Leben auf der Erde entstanden ist oder an einem anderen Ort im Universum und von dort aus zu uns kam – auch diese Vorstellung ist denkbar, ohne unbedingt ein Anhänger Erich von Dänikens zu sein –, ist bis heute ungeklärt. Von einer Abstammungstheorie dürfen wir die Lösung aber nicht erwarten. Die fehlende Erklärbarkeit der Lebensentstehung auf die Evolutionstheorie zu fokussieren ist ein „Schuss auf die falsche Zielscheibe“. Der Vorwurf, Darwin habe nicht erklären können, wie das Leben entstand, entspräche der Schmähung eines Arztes, der Leiden durch wirkungsvolle Therapiekonzepte zu lindern vermag, aber über die genauen Ursachen der Entstehung von Krankheiten keine Aussage machen kann. Und derartige Krankheiten gibt es wahrlich genug. Kritik ist jederzeit erlaubt und prinzipiell produktiv – vorausgesetzt, sie betrifft die wirklichen Inhalte des beurteilten Objektes. Jedes bis heute entwickelte wissenschaftliche Modell beschreibt nur einen Teilaspekt des Phänomens „Leben“ – auch das der Abstammung. Dass es noch sehr viele Lücken gibt, will anscheinend so mancher nicht wahrhaben. Was Darwin geleistet hat, ist enorm – warum erwartet man gerade von seinem Modell noch so viel mehr?
    Gegenstand des Evolutionsmodells ist nicht die Frage der Neuschöpfung, sondern einzig der Mechanismus von Veränderung und Formenwandel.
Adaptive Entwicklung – warum?
    Eine gängige Kritik bezieht sich auf die Kausalität der adaptiven Veränderung eines Organismus bzw. eines Organs. Weder Darwin noch einem der heutigen Darwinisten sei es je gelungen, eine ursächliche Erklärung für evolutive Anpassungsprozesse zu liefern. Es geht also um das „Warum?“. Diese Frage ist in solch einem Zusammenhang ebenso (wenig) sinnvoll wie die Frage nach dem Sinn des Lebens überhaupt. Es ist richtig, dass niemand erklären kann, warum sich Leben auf unserem Planeten überhaupt entwickelt hat und warum es unzweifelhaft Veränderung erfährt. Dass es Mutationen gibt, die Wandel – positiv wie negativ (Krankheiten) – bewirken, ist unstrittig bewiesen. Dass Krankheiten zum Tod führen können, müssen wir schmerzlich erleben. Aber warum das alles so erfolgt, werden wir nie erfahren, zumal wir als denkende Wesen alles stets vor dem Hintergrund des uns selbst gegebenen Wertemaßstabs beurteilen. „Gut“ und „schlecht“, „sinnvoll“ und „unsinnig“ beziehen wir immer auf unsere eigenen humanen Motive und Vorstellungen. Dass in unserer Anschauung „Gutes“ nicht per se einen Bonus für den Rest der Welt darstellen muss, ist eine Realität, der wir uns zu stellen haben. Doch um nun nicht zu sehr ins Philosophische abzugleiten, zurück zur Ausgangsfrage: Warum muss es Veränderung geben? Niemand kann eine Antwort darauf finden. Es ist ein Fakt, den der Mensch zu akzeptieren hat – auch wenn sein unruhiger Forschergeist es nicht wahrhaben will. Nach den Ursachen des adaptiven Wandels zu fragen ist zwar menschlich verständlich, ihn jedoch abzulehnen, nur weil die Kausalität uns nicht zugänglich ist, kommt der Ablehnung des Naturgesetzes der Massenanziehung gleich, nur weil wir nicht erklären können, warum der Apfel zu Boden fällt anstatt nach oben zu schweben. Der Vorteil beim Apfel ist, dass wir seinen Fall jederzeit überprüfen können. Die kausale Frage – warum sich Massen anziehen müssen – ist aber ebenso wenig geklärt wie die Frage nach dem Sinn bzw. den Ursachen des adaptiven Wandels von Organismen. Aber käme jemals jemand auf die Idee, die Theorie der Massenanziehung, uns allen in Form der Erdanziehungskraft tagtäglich gegenwärtig, infrage zu stellen und Isaac Newton einen „Ketzer“ zu schimpfen? Es gibt sicher mehr Dinge in der Welt, die sich unserem (überschätzten) Intellekt entziehen, als wir es bisweilen wahrhaben möchten.
Der blinde Zufall – das missverstandene Reizthema Nr. 1
    Echauffierten sich die zeitgenössischen Kritiker Darwins – von der angeblichen Minderwertschätzung Gottes abgesehen – vor allem über die Zumutung einer „äffischen“ Vergangenheit der (selbst ernannten) „Krone der Schöpfung“, geben sich die aktuellen Angreifer über diesen die Menschenehre verletzenden Affront erhaben – zumindest in ihrer öffentlich geäußerten Meinung. Nichtsdestoweniger ist ihre Kritik vielfach ebenso monopunktuell fokussiert. Schon die Möglichkeit, dass ihre Beanstandungen auf
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