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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sind fort. Valdir ist schon vor hundert Jahren gestorben, Kennard starb auf einer fernen Welt, Marius fiel in einem psychischen Kampf mit den Gewalten Sharras, Lew und Marja, sein letztes Kind, sind im Exil auf einem fremden Planeten. Die Hasturs, die Ridenows, die Ardais - dezimiert, verschwunden. Ich sollte ebenfalls gehen. Aber mein Volk braucht mich hier, einen Hastur von Hastur, damit es sich nicht völlig dem Terranischen Imperium ausgeliefert fühlt.
   Ein Blasterschuß ist geräuschlos. Regis hörte ihn nicht, spürte jedoch die Hitze und fuhr herum. Ein Aufschrei, dem eine entsetzliche Stille folgte. Jemand rief seinen Namen. Danilo rannte auf ihn zu, den schußbereiten Blaster in der Hand. Ein Stück vor ihm blieb der junge Mann stehen und senkte die Waffe.
   Stur und mit unterdrücktem Zorn erklärte Danilo: »Jetzt werdet Ihr vielleicht auf mich hören, Lord Regis. Wenn Ihr noch einmal ohne angemessene Eskorte ausgeht, dann werde ich, das schwöre ich bei allen Höllen Zandrus, die Verantwortung nicht übernehmen. Ich werde meinen Eid zurückverlangen und nach Syrtis heimreisen - falls der Rat mich nicht vorher bei lebendigem Leib schinden läßt, weil ich nicht verhindert habe, daß Ihr vor meinen Augen getötet wurdet!«
   Regis fühlte sich schwach und krank. Der auf der Straße liegende Tote hatte keine gewöhnliche Waffe bei sich, sondern eine Nervenpistole, die ihn zu einem - nein, nicht zu einem Leichnam, sondern zu einem pflanzlichen Wesen gemacht hätte. Alle seine Nervenbahnen wären gelähmt worden. Er hätte, mit dem Löffel gefüttert, noch vierzig Jahre am Leben bleiben können, völlig ohne Verstand. Mit zitternden Lippen sagte er: »Sie werden frecher. Das ist der siebte Attentäter in elf Monden. Soll ich zum Gefangenen in der Verborgenen Stadt werden, Dani?«
   »Wenigstens schicken sie keine Messerstecher mehr nach Euch aus.«
   »Ich wünschte, sie täten es«, gab Regis zurück. »Ich kann es mit jedem Messerstecher auf dieser Welt aufnehmen, und du kannst es auch.« Er sah Dani scharf an. »Du bist nicht verletzt?«
   »Ein Streifschuß. Meine Arme fühlen sich an wie in geschmolzenes Blei getaucht, aber die Nerven werden heilen.« Er wehrte Regis’ besorgte Fragen, sein Anerbieten, ihm zu helfen, ab. »Ich brauche nur eine Hilfe, Lord Regis, und das ist Euer Versprechen, nicht wieder allein in der Stadt herumzulaufen.
   »Ich verspreche es«, sagte Regis. Seine Augen waren hart. »Woher hast du die Waffe, Dani? Eine vom Vertrag verbotene Waffe? Gib sie mir.«
   Der junge Mann lieferte den Blaster aus. »Die Waffe ist nicht illegal, vai dom. Ich bin in die terranische Handelsstadt gegangen und habe einen Waffenschein beantragt, mit dem ich sie hier tragen darf. Und als man hörte, wessen Leibwächter ich bin, gab man ihn mir gern - und das ist auch ganz richtig so.«
   Regis wirkte beunruhigt. »Ruf einen Gardisten, um das da zu begraben.« Er wies auf den verkohlten Leichnam des Attentäters. »Ich fürchte, es hat keinen Sinn, die Leiche zu untersuchen. Es wird wie in allen anderen Fällen sein, ein namenloser Mann, nichts über ihn bekannt. Trotzdem braucht er nicht auf der Straße liegenzubleiben.«
   Regis wartete, bis Danilo einen Mann in der grün und schwarzen Uniform der Stadtgarde gerufen und ihm Befehle erteilt hatte. Dann wandte er sich Danilo zu und sagte streng:
   »Du kennst den Vertrag.« Seit Generationen waren Kriege auf Darkover unbekannt. Das lag vor allem an dem Vertrag, dem Gesetz, nach dem alle Waffen, die über die Reichweite ihres Benutzers hinaus wirken, verboten waren. Der Vertrag erlaubte Duelle und Überfälle, hatte aber Schlachten und Massenmorden ein Ende bereitet. Die Frage, an Danilo gerichtet, war rein rhetorisch - jedes sechs Jahre alte Kind kannte den Vertrag! Der junge Mann antwortete nicht. Nicht einmal vor Regis’ zornigem Blick - und der Zorn eines Hasturs kann töten - senkte Danilo Syrtis die Augen.
   Er erwiderte: »Ihr lebt und seid unverletzt. Alles andere kümmert mich nicht, Lord.«
   »Aber, im Namen jedes Gottes, den du anrufen möchtest, Dani, für was leben wir?«
   »Ich lebe, um Euch am Leben zu erhalten.«
   »Und warum bleiben wir am Leben? Unter anderem, damit der Vertrag auf Darkover eingehalten wird und die Jahre des Chaos und des feigen Tötens nicht zurückkehren.« Regis war außer sich vor Zorn und Verzweiflung, doch Danilo zuckte nicht unter seinem wilden Starren. Er
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