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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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den mächtigen Riegel zu befestigen. Cressa begab sich wieder in die Kammer der Nachtpförtnerin, und Magda stieg langsam die Treppe zu dem Zimmer hinauf, das man ihr während dieses Aufenthalts im Haus zur gemeinsamen Benutzung mit Jaelle angewiesen hatte. Vor der Tür blieb sie stehen, wandte sich wieder ab, ging zu einer nahe gelegenen Tür weiter und klopfte leise. Nach einem Augenblick hörte sie eine gedämpfte Antwort. Sie drehte den Knauf und trat ein.
       »Camilla«, flüsterte sie, »schläfst du?«
       »Natürlich schlafe ich! Könnte ich wohl mit dir reden, wenn ich wach wäre?« Camilla richtete sich im Bett auf. »Margali? Was ist?«
       Ohne zu antworten, setzte Magda sich auf die Bettkante, sank in sich zusammen und ließ den Kopf müde in die Hände fallen.
       »Was ist, Bredhiya?«, fragte Camilla sanft. »Was haben sie diesmal von dir verlangt?«
       »Ich möchte nicht darüber sprechen.« Ihr Empfindungsvermögen war so geschärft - sie hatte Laran auf einer solchen Ebene benutzt - , dass sie Camillas Gedanken fast hörte, als habe die Frau sie laut ausgesprochen:
       O ja, natürlich, weil du nicht darüber sprechen willst, bist du zu mir gekommen und hast mich aufgeweckt, statt dich in deinem eigenen Zimmer schlafen zu legen!
       Laut sagte Camilla nur: »Du hast das Abendessen hier versäumt. Hat man dir in der Terranischen Zone wenigstens zu essen gegeben?«
       »Es ist meine eigene Schuld. Nach all diesen Jahren, in denen ich Laran-Arbeit getan habe, hätte ich gescheit genug sein sollen, etwas zu verlangen«, gestand Magda. »Aber ich wollte nichts als weg, ich konnte es nicht erwarten wegzukommen. Cholayna bot mir an… «
       Camillas Augenbrauen wanderten im Dunklen in die Höhe. »Du hast Laran im Terranischen HQ benutzt? Und du willst nicht darüber sprechen. Das klingt nach einer Geschichte, die ich Cholayna n’ha Chandria nicht zugetraut hätte.« Sie stieg aus dem Bett, zog einen schweren wollenen Morgenrock über ihr warmes Nachthemd und fuhr mit den langen, schmalen Füßen in Pelzpantoffeln. »Komm, wir gehen in die Küche hinunter und sorgen dafür, dass du etwas Warmes in den Magen kriegst.«
       »Ich habe keinen Hunger«, wehrte Magda müde ab.
       »Trotzdem. Wenn du Laran benutzt hast - du weißt, dass du essen und deine Kräfte wiederherstellen musst… «
       »Was, bei allen Höllen Zandrus, weißt du davon?«, fauchte Magda. Camilla zuckte die Schulter.
       »Ich weiß, was alle Welt weiß. Ich weiß, was die kleinen Kinder auf dem Marktplatz wissen. Und ich kenne dich. Komm mit nach unten, zumindest kann ich dir nach dem langen Weg in der Kälte heiße Milch geben. Zieh aber die Stiefel aus und deine Pantoffeln an.«
       »Verdammt, Camilla, betüttele mich nicht.«
       Wieder das gleichmütige Schulterzucken. »Wenn du die ganze Nacht in nassen Kleidern herumsitzen willst, bitte sehr. Vermutlich wird eine der jungen Schwesternschülerinnen entzückt sein über die Chance, dich bei einer Lungenentzündung zu pflegen. Aber es ist nicht recht, nach Mitternacht in schweren Stiefeln durch die Flure zu trampeln und alle zu wecken, die auf diesem Gang schlafen, nur weil du zu faul bist, die Stiefel auszuziehen. Bist du jedoch einfach zu müde, helfe ich dir.«
       Magda raffte sich dazu auf, ihre Stiefel und ihre durchweichte Jacke abzustreifen. »Ich werde mir eins von deinen Nachthemden ausborgen; ich möchte Jaelle nicht wecken.« Irgendwie brachte sie es fertig, sich der nassen Sachen zu entledigen und in ein Nachtgewand aus dickem Flanell zu schlüpfen.
       »Wir nehmen deine Kleider am besten mit nach unten und trocknen sie; in der Küche wird Feuer sein«, sagte Camilla. Magda war zu erschöpft, um zu widersprechen. Sie hängte sich die nassen Sachen über den Arm und folgte Camilla.
       Auf dem Weg die leeren Korridore und Treppen hinunter zitterte Magda, aber in der Küche des Gildenhauses brannte das Feuer noch unter der Asche, und in der Nähe des Herdes war es warm. Ein Kessel mit heißem Wasser zischte leise an seinem Haken. Camilla nahm Becher von einem Wandbrett, während Magda das Feuer schürte und ihre nassen Kleider ausbreitete. Camilla goss ihr Borkentee auf, ging in die Speisekammer und schnitt Brot und kaltes Fleisch ab. Sie stellte das Essen auf den Küchentisch neben die Schüsseln, in denen gewalzte Körner und Trockenobst für den Frühstücksbrei eingeweicht waren.
       Lustlos nippte Magda an dem heißen
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