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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt
Autoren: Gabrielle Poole
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mit Luft zu füllen. Die Messerklinge blitzte, als Katerina sie hochhielt.
    »Jetzt könnt ihr zusehen, wie Jake stirbt.« Sie lächelte. Aber irgendetwas bewegte sich schneller als die Klinge, krachte hart gegen Katerina und warf sie der Länge nach auf den Boden. Sie ließ sowohl Jake als auch das Messer los und heulte vor Zorn und Angst, während sie fruchtlos gegen ihren neuen Angreifer kämpfte. Sie sah wie ein Leopard aus, dachte Cassie, der versuchte, einen Tiger abzuwehren. Als die beiden sich krümmenden, zuckenden Körper gegen die Wand des Gangs taumelten, konnte Cassie den Tiger deutlich erkennen. Ranjit.
    Er hatte die Zähne grimmig gebleckt und seine Augäpfel waren wie die von Katerina von einem Winkel bis zum anderen rot. Seine kräftigen Hände fanden ihre Kehle und Katerina zappelte, versuchte keuchend, Luft zu holen, fuhr ihm mit den Klauen übers Gesicht, bis das Blut floss. Weit mehr Blut floss allerdings aus dem Messerschnitt an ihrer eigenen Wange; Ranjits Hände waren rot davon. Als es Katerina endlich gelang, seine vom Blut klebrig gewordenen Finger von ihr zu lösen, schrie sie heiser und versetzte ihm einen wilden Tritt gegen die Brust. Er taumelte rückwärts und sie richtete sich zischend auf die Knie auf.
    »Geh mir aus den Augen, dunkle Schwester«, knurrte Ranjit. »Bevor ich dich umbringe.«
    »Niemals«, fauchte Katerina, während sie sich eine blutverschmierte Hand auf die Wange presste. »Niemals. Ich werde sie umbringen. Oh nein, du wirst mich nicht töten.«
    Einen Moment lang starrte sie ihn gierig an. Dann sprang sie auf die Füße und rannte davon.
    Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, während sie zu viert schweigend dastanden. Jake war der Erste, der sich bewegte; er zog Isabella auf die Füße. Cassie bezweifelte, dass ihre Mitbewohnerin sich gar so eng an Jake schmiegen und dermaßen schlaff in seinen Armen hängen musste, aber was sollte es. Cassie brachte ein Lächeln zustande, das jedoch erstarb, als Jake sich vorbeugte und einmal mehr nach dem Messer tastete. Zitternd richtete er die Spitze auf Ranjit. Sein Mund war zornig verzerrt.
    »Katerina hat gesagt, dass du ... sie hat gesagt, dass du sie ihnen ausgeliefert hast. Um sie zu töten.«
    Ranjit zuckte mit keiner Wimper. Seine Augen waren wieder normal, wenn auch stumpf, und die Haut seines Gesichtes war bleich und straff gespannt. »Sie hat gelogen. Wie hätte ich Jess wehtun können? Ich habe sie geliebt.«
    »Du hast Katerina nicht geholfen?«
    »Nein. Ich hatte mich mit Jess verabredet. Aber ich kam zu spät, ich wurde aufgehalten. Erst anschließend ist mir klar geworden, dass alles geplant gewesen war. Aber zu dem Zeitpunkt war ich zu dumm, um es zu sehen. Ich schwöre es, Johns ... Jake. Ich habe sie nicht getötet und ich habe sie nicht zu ihren Mördern gebracht.«
    Zum ersten Mal wirkte Jake verunsichert.
    »Also, warum dann?«, fragte er, und in dem schrecklichen Schweigen fügte er leise hinzu: »Warum wurde sie getötet.«
    »Katerina.« Ranjit zuckte hilflos die Achseln. »Ich wusste nicht, wie sehr sie ... wie sehr sie ...«
    »Jess aus dem Weg haben wollte?«, half Cassie nach. plötzlich dämmerte es ihr. »Damit sie dich ganz für sich allein haben konnte?«
    Er warf ihr einen langen, unglücklichen Blick zu. »Ja.«
    »Und was war mit Keiko?«
    Ranjit seufzte. »Bevor sie auserwählt wurde, war sie Jess' beste Freundin. Doch nachdem sie den Auserwählten beigetreten war, hat sie sich verändert. Sie wurde verwegener - sogar gefährlich. Sie war verrückt genug, zu tun, was Katerina verlangte - einfach zum Spaß.«
    Cassie sagte nichts. Würde sie den Mund öffnen, würde sie fragen: Und wer hat dich aufgehalten, Ranjit? Wer war es, der dich so lange aufgehalten hat, dass sie Zeit genug hatten, Jess zu töten?
    Aber wenn sie ehrlich war, wollte sie es gar nicht wissen.
    Ranjit senkte den Kopf. »Trotzdem war es meine Schuld. Ich habe Jess zwar nichts angetan, aber durch mich wussten Katerina und Keiko, wo sie zu finden war. Also ist es meine Schuld, dass sie tot ist. Es tut mir leid, Jake. So leid.«
    Für Cassie klang es, als tue es ihm mehr als leid. Es klang, als sei sein Herz gebrochen. Kein Wunder, dass der Junge den Rest der Schule um Armeslänge von sich ferngehalten hatte. Es war kein Snobismus, es war Schmerz. Wie konnte jemand mit solch einer Schuld fertig werden?
    Cassie griff nach dem Messer, legte ihre Hand sachte auf Jakes und drückte sie runter. »Jake? Ich denke, er sagt die
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