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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2
Autoren: Damon Knight
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Sie sich völlig sinnlos wie dieser unglückliche Portugiese. Wir haben eine Welt aufgebaut, und sie braucht keine Nachahmung der alten zu sein. Vielleicht gelingt es uns, die Chemie zu vereinfachen, die Mineralogie zu systematisieren … reizt Sie dieser Gedanke nicht, Mister Kinross?«
    »Ho! Sie können nicht die Energiegesetze überwinden, Herr von Lankenau. Je mehr Leute hierher kommen, desto strikter treten sie in Kraft. Das hat mir Krüger selbst gesagt, und ich kann sehen, daß sie schon jetzt Fuß fassen.«
    »Mister Krüger hat aber das zweite Gesetz nie beachtet. Sonst wäre keiner von uns hier. Und die meisten Menschen, die herkommen, bleiben, wie Sie wissen, keine Menschen.«
    Von Lankenau warf Garcia einen zweifelnden Blick zu und fuhr fort: »Das ist auch so etwas Faszinierendes, zu beobachten, wie die Persönlichkeitselemente allmählich in die äußere Natur zurückfließen, bis sich die Grenze zwischen Subjekt und Objekt fast verwischt. Denken Sie nur an die Macht der Massenbeeinflussung, über die wir dann verfügen! Diese Bäume und Felsen werden unserem Einfluß unterworfen, jeder mit dem ihm innewohnenden Fragment menschlichen Geistes! Oh, Kinross … Ihr zweites Gesetz … Ihre dürre, an Worten erstickende Welt … das hier wird lange Zeit eine Welt der Magie sein, ehe sie zu einer Welt der Wissenschaft wird.«
    Kinross runzelte die Stirn. »Welches Recht haben wir, Persönlichkeiten auf diese Weise aufzulösen? Oder es zuzulassen? Fay und Bo Bo …«
    »Das sind zwei Sonderfälle, einem Notfall geopfert, der nicht mehr eintreten wird. Was die anderen betrifft, so werden wir uns eine Reihe ritueller Lebensmuster ausdenken, die sie auf einer niedrigeren Stufe festigt. Darüber habe ich mich mit Mister Krüger am ausführlichsten unterhalten.«
    »Darf ich hier mal was einwenden?« brummte Garcia. »Glaubt ihr Spinner etwa, daß mir das passiert? Angenommen, ich falle euretwegen nicht auseinander – was dann?«
    »Vielleicht können Sie nichts daran ändern, Señor Garcia. Und vielleicht fühlen Sie sich wesentlich glücklicher, wenn Sie … auseinanderfallen.«
    »Sie reden wie Krüger! Kinross, was meint er damit?«
    »Er meint, daß die Leere dieser Welt dich auseinanderreißt, ob es dir paßt oder nicht. So wie ein Salzklumpen, den man in eine Tasse Süßwasser wirft, sich allmählich auflöst.«
    »Leere? Nicht in der alten Welt?«
    »Nur selten, an Stellen wie der Antarktis, auf einem Rettungsfloß im Meer, an leeren Stellen.«
    »Ich verstehe. So wie die meisten Stellen der alten Welt schon so salzig sind, daß sie nichts mehr aufnehmen können.«
    »Ganz richtig. Die Salzklumpen nehmen, statt sich aufzulösen, zu.«
    »Hm. Wie wir es heute morgen beredet haben. Wir pflegten unsere Teufel aufeinander abzuwälzen.«
    »Teufel. Das ist Mister Krügers Analogie«, unterbrach von Lankenau.
    »Komisch, daß ich einfach weiß, was er damit meinte, ohne es anders ausdrücken zu können«, sagte Garcia.
    »Du hast ein paar Teufel verlieren müssen, ehe es soweit war«, sagte Kinross zu ihm.
    »Okay, ich habe ein paar verloren. Aber ich bin immer noch Joe Garcia, und meine Eingeweide funktionieren.«
    »Namensmagie ist eines der ältesten und mächtigsten Mittel, die eigenen Teufel zu einer Einheit zu verbinden, Señor Garcia«, versicherte ihm von Lankenau. »Wir werden die Dorfbewohner hoffentlich ein ganzes Stück über dem Namensniveau festigen.«
    »Warum finden Sie und Kinross es ganz selbstverständlich, daß Sie für dieses … dieses Teufelsverlieren nicht in Betracht kommen?«
    »Und ob wir dafür in Betracht kommen. Wir verlieren lustig Teufel, aber es handelt sich dabei um einen Verlust nach Auswahl. Ich, und ich nehme an, auch Mister Kinross, wir halten uns durch eine höhere Magie zusammen.«
    »Es ist so, Garcia«, sagte Kinross. »Man kann entweder einfach all seine Teufel sein oder man kann man selbst sein und eine Reservelast von Teufeln mit sich herumschleppen.«
    »Teufel, Señor Garcia«, sagte von Lankenau ernst, »sind Erfahrungsstücke, große oder kleine, fröhliche oder betrübliche.«
    »Die gelebten Erfahrungen, die guten oder schlechten, binden wir an uns selbst«, sagte Kinross. »Die ungelebten Erfahrungen, die Leider-Nicht, Es-hätte-doch-so-schön-sein-Können, die knapp-versäumten Dinge tragen wir auf dem Buckel herum. Aber wir wissen es.«
    »Eigentlich erklären wir es uns gegenseitig, nicht wahr, Mister Kinross?« sagte von Lankenau. »Wir verlieren die
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