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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11
Autoren: Damon Knight
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der zum höchsten Punkt des Steinbruches führte, hatten zwischen den Brombeersträuchern gelegen auf diesem unglaublich offenen Platz, an dem es nichts als einen ungeheuren Himmel zu geben schien und die Aussicht auf große, graue Steinklippen. Später würden sie über das Tor zurückgehen, den kleinen Pfad entlang und würden niemals mehr diese Stelle benutzen. Er schob die Decken unter dem Zaun durch, kletterte hinüber und half ihr, als sie ihm folgte. Es gab einen gewundenen Pfad, der abwärts zwischen Bäumen und Unterholz entlangführte, in Richtung auf einen Bach. Sie nahmen diesen Pfad, er voran, sie bei der Hand haltend. Sie rutschten aus, Zweige schlugen ihnen in die Gesichter, und sie umgingen Schlammlöcher. Lachend kamen sie an ei nen kleinen verschlammten Bach und sprangen hinüber. Jetzt sah der Weg vor ihnen noch undurchdringlicher aus und schien noch viel weniger auf die Spitze des Steinbruchs zu führen. Er schlug ihr vor, zu warten, während er nachschaute, wie es weiterginge.
     
    Seine Perspektive verändert sich – er rennt mit Menschen gefüllte Korridore entlang, immer dieselben Menschen, jeder durch die Zeit leicht vom anderen verschieden, wie im Kino – ein wahnsinniger D-Zug, Lichter, die die Mauern des Lebens reflektieren.
    Die Zeitmaschine wirft Probleme auf.
    Warum? Warum nahmen sie diesen Pfad, dieses zweite Mal, wenn sie doch später einen einfacheren Weg finden würden, um zu ihrer kleinen Hütte zu kommen? Warum kümmerten sie sich um das Glotzen der Menschen in dem Wagen und vermieden diesen mühseligen Weg? Weshalb überstiegen sie das erste Mal das grüne Tor und gingen an dem Weg vorbei, der zu ihrem Refugium führte? Die Hütte in Groby Pond war so wichtig für sie, Sie nannten sie sogar ihre ‚Bude’. Es war eine kleine nach drei Seiten abgeschlossene Welt, in der sie das Wissen um Qualen und die Balanceakte, die für sie notwendig waren, um heil zu bleiben, vergessen konnten. Sie konnten die Welt draußen durch die vierte offene Seite beobachten, die nur teilweise von struppigen Büschen verdeckt wurde, und konnten das Wasser in der Nähe gluckern hören. Wa rum also wählten sie bei beiden Gelegenheiten nicht den kleinen Pfad? Aber nicht nur in Liebe, sondern im gan zen Leben handeln die Menschen oft blind und unlogisch wie Geisteskranke. Was ist das für eine Qualität, die „Zeit“ genannt wird, die sie so handeln läßt? Wie kann man eine ehebrecherische Liebesaffäre einschätzen, die jetzt nur in Umrissen sichtbar ist?
     
    Er gelangte auf eine Lichtung. Rechts standen einige Ziegelgebäude, ein paar Hütten und ein Häuschen, dessen Fenster mit Läden verschlossen waren. Er ging hinüber, um an der Türe zu rütteln, fand sie aber verschlossen. Er merkte, wie er sich auf diesen Moment des Alleinseins konzentrierte. Er erlebte ihn mit einer perversen Art Genuß, wie Genuß zu frieren, kurz bevor man in ein warmes Bad steigt. Er drehte sich um. Hinter ihm stand eine Hütte mit drei Wänden. Sie war etwa ein Meter fünfzig hoch und sehr geräumig. Die Frontseite war halb von struppigen Büschen verdeckt, und die Dunkelheit darinnen würde das Schimmern ihrer beiden Körper verbergen, solange niemand zu nahe käme. Er lief hinüber zur Hütte und ging hinein. Er war vom Innern ziemlich enttäuscht, das düster und feucht war. Er trat aus der Hütte heraus und fragte sich, ob sie geeignet wäre oder nicht. Er beschloß, die Gelegenheit der Einsamkeit zu benutzen, um zu urinieren, und er lächelte, als er seine Hose aufknöpfte, über diese seine unerwartete Schamhaftigkeit und fühlte sich gleichzeitig beschämt. Als er sie kommen hörte, zwang er sich, den Vorgang zu beschleunigen und wurde eben fertig, als sie um die Ecke bog. Er fühlte sich ertappt wie ein Schuljunge, er knöpfte die Hose zu und ging ihr entgegen. „Ich habe einen Platz gefunden“, sagte er, „aber vielleicht ist er dir zu schmutzig.“ Sie ging zur Hütte hinüber und schaute hinein. „Warum, phantastisch. Oder können wir von der Straße gesehen werden?“ Er lief ein ganzes Stück weit weg. Er konnte sie jetzt nur vage als hellen Fleck in der Hütte wahrnehmen. „Nein“, rief er, „gut so!“ Er kam zurück, nahm das Bündel Decken auf und trug es in die Hütte. Er legte das Bündel hin und nahm sie in seine Arme. Sie küßten sich, ihre Körper preßten sich aneinander, seine allgemeine Spannung verwandelte sich in sexuelle Begierde, und sein Körper sprach mit einer Schnelligkeit auf
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