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Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Titel: Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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mit dem Begriff Ordnung überschreiben konnte, war die Tatsache, dass es verbindliche Regeln für Geschäftsbeziehungen gab, die besagten, dass, sollte es zu Unstimmigkeiten kommen, diese im Straßenkampf beigelegt werden konnten, nicht jedoch mittels kriegerischer Handlungen. In eine Rauferei mit Agora war ich jedoch, soweit ich mich entsann, nie geraten. Ich wand mich, um mich aus dem Gedränge zu befreien, und versuchte gleichzeitig, näher an das Gebäude heranzukommen.
    »Oh nein, du wirst dich nicht vordrängeln!«, kreischte eine schrille Frauenstimme.
    Ich fühlte, wie ich von einem ganzen Haufen Hände von hinten ergriffen und durch die Luft geschleudert wurde. Ein protestierendes Knurren seitens Chumley und ein überraschter Aufschrei Masshas verrieten mir, dass auch sie ergriffen worden waren. Massha hatte ihre Spielzeuge, also erhob sie sich einfach über die Menge, als der Troll und ich wie Wasserkübel in einer Feuerbrigade weitergereicht wurden, bis wir schließlich hinter der ganzen Horde mit einem Bums am Boden landeten. Weibliche Gesichter musterten uns finster, als wir uns auf die Beine mühten.
    »Was ist hier los?«, verlangte ich zu erfahren, darum bemüht, meine Würde und mein Temperament zu wahren.
    »Ein Ausverkauf!«, verkündete eine Drachnerin und flatterte aufgeregt mit den kleinen hellblauen Flügeln.
    »Ist das was Besonderes?«, fragte Massha.
    »In der Mall gibt es jeden Tag einen Ausverkauf«, entgegnete der fahlgrüne Partner der Drachnerin erbost.
    »Aber nicht bei Cartok«, korrigierte ihn seine Partnerin. »Sieben Prozent auf alles im Ladengeschäft.«
    Sieben Prozent klang in meinen Ohren nicht nach einem sonderlich interessanten Nachlass, aber die meisten Kunden schienen das Angebot für gut zu befinden.
    »Wie kommt es, dass hier draußen so ein Gedränge herrscht?«, fragte ich.
    »Sie öffnen nicht vor zehn«, informierte uns die blaue Drachnerin. Eine Uhr in Agoras giebelseitigem Bauch verriet mir, dass der Minutenzeiger noch ein kleines Stück von der vollen Stunde entfernt war. »Wir haben gesehen, dass ihr versucht habt, euch vorzudrängeln. Wenn ihr das noch einmal tut, werdet ihr in Stücke gerissen, das kann ich euch versichern.«
    »Wir werden hier hinten bleiben«, beteuerte ich und reckte ergeben die Hände hoch.
    Aber ein kleiner Mann mit einem hohen Schädel, tiefblauer Haut und großen, schmalen Doppelspitzohren schien blind für die Gefahr zu sein. Ich sah neugierig zu, wie er sich in die Masse der Kunden drängte und sich verbissen hindurchbohrte. Wieder und wieder wurde er zurückgeworfen und landete vor meinen Füßen. Die Hartnäckigkeit dieses kleinen Kerls Angesicht eines Hindernisses, dem ich mich freiwillig nicht stellen würde, konnte ich nur bewundern. Als er wieder zurückgeschleudert wurde, war seine Kleidung zerrissen, und an einem seiner Augen zeigten sich die ersten hellblauen Verfärbungen.
    »Das reicht«, fluchte er, als er beinahe direkt vor unseren Füßen landete. Er stemmte sich hoch und schlug sich den Staub aus den Kleidern. »Noch einmal, und ich werde die Mall nicht öffnen!«
    »Ich helfe Ihnen«, versprach Massha, schwebte wie ein großer orangefarbener Ballon herab und schaufelte sich den kleinen Mann in die Arme. Aus der wütenden Menge flogen ihr Lichtblitze und alle Arten von Geschossen entgegen, als sie ganz nach vorn flog, aber sie wich allen Angriffen geschickt aus. An der Tür ließ sie den kleinen Mann herunter und levitierte eilends aus dem Weg, als sich die über dreieinhalb Meter großen Türflügel öffneten und die Kundenhorde hereinströmte.
    Massha segelte zu uns zurück und landete mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
    »Nicht schlecht, den Tag mit einer guten Tat zu beginnen«, stellte sie fest.
    »Gehen wir«, drängelte ich ungeduldig, als die Leute auf allen Seiten an uns vorüberstürmten. »Los, Chumley.«
    Massha schrie auf, als ein pelziges Etwas an ihr vorbeihuschte.
    »Er hat meine Handtasche!«, brüllte sie.
    »Ich schnappe ihn mir«, bot Chumley galant an und machte Anstalten, hinter der kleinen braunen Kreatur herzustürzen. Massha packte den Troll am Arm.
    »Vergiss es«, sagte sie lächelnd, steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen scharfen Pfiff aus.
    Die fliehende Kreatur, die eine orangefarbene Brieftasche mit sich schleppte, welche beinahe so groß wie sie selbst war, jaulte verzweifelt auf, als besagte Handtasche sich scheinbar Beine wachsen ließ. Die Tasche klappte den Mund auf,
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