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Dämon

Dämon

Titel: Dämon
Autoren: Matthew Delaney
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geschleudert. McKenna musste die Hand blitzschnell zurückziehen, denn der Spalt zwischen dem Etagenboden und der Decke der Kabine wurde bedrohlich schmal. Brogan wütete unten im Schacht und riss den Boden der Kabine systematisch auseinander. Er versuchte, den Lift zum Absturz zu bringen.
    Wieder streckte McKenna die Hand in die Kabine, doch erneut machte der Aufzug einen Satz, und diesmal sackte er dreißig Zentimeter ab und blieb so stehen. Die Lücke wurde zu klein, um nach draußen zu klettern.
    »Ich passe nicht mehr durch«, rief Jefferson. »Bring dich in Sicherheit!«
    »Nein! Ich lasse dich nicht im Stich!«
    »Lauf!«, beharrte Jefferson. »Ich gehe durch den achtundfünfzigsten Stock. Wir treffen uns auf dem Dach.«
    Die Lücke zum achtundfünfzigsten Stock war durch das Absacken der Kabine größer geworden, und Jefferson passte kriechend hindurch. Er drückte die Außentüren zum Stockwerk auseinander und sah unter sich braunen Teppichboden. Er nahm die Schrotflinte und die Tasche, warf einen letzten Blick hinauf zu McKenna und schob sich durch die Öffnung nach draußen.
    Als er mit den Füßen aufkam, wirbelte er herum und sah zurück zu den offenen Türen des Aufzugs. Die obere Hälfte des Schachts wurde von der Liftkabine eingenommen, darunter befand sich der leere Schacht.
    Leer bis auf Brogan, der unter der Kabine hing und Jefferson anstarrte.
    Jefferson warf sich herum und rannte los, vorbei an einer Reihe Büros. Hinter ihm dröhnten zwei Schüsse. Jefferson spürte, dass er in der linken Schulter getroffen wurde. Brennender Schmerz durchfuhr seinen Arm. Doch Jefferson biss die Zähne zusammen und eilte weiter. Er drückte eine gläserne Doppeltür auf und rannte an weiteren Büros vorbei. Er hörte, wie Brogan ihm folgte, hörte das Stampfen der Füße und den hechelnden Atem. Jeffersons Wunde blutete stark. Er musste etwas unternehmen, um den Blutverlust in Grenzen zu halten, sonst hatte er keine Chance. Er musste sich irgendwo verstecken.
    Ein Stück weiter vorn waren Toiletten.
    Im Laufen öffnete er Saints Tasche und zog vier Blendgranaten hervor, die dreißig Sekunden Vorlauf hatten. Er nahm die erste, riss den Stift ab und warf sie durch eine offene Bürotür. Dann zählte er fünf Sekunden ab, bevor er die zweite Granate ins nächste Büro schleuderte, dann die dritte …
    Jefferson zählte in Gedanken rückwärts, als er die Tür zu den Toiletten erreichte, hindurchschlüpfte und absperrte. Er durchquerte den Raum, vorbei an den WC s, und nahm die Mossberg hervor. Er konnte Brogan draußen auf dem Gang hören; er brüllte zornig und hämmerte gegen die abgesperrte Toilettentür. Jefferson ignorierte den Lärm und konzentrierte sich aufs Zählen. Fünf Sekunden. Der Toilettenraum war lang und schmal, mit Urinalen auf der einen und abgetrennten WC s auf der anderen Seite. Der Boden war mit billigem pfirsichfarbenem Linoleum ausgelegt, das sich in den Ecken wellte.
    Noch drei Sekunden. Der Lärm wurde stärker. Kreischend trat Brogan gegen die Tür, warf sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen.
    Zwei Sekunden.
    Jefferson stemmte die Beine in den Boden und richtete den Lauf der Mossberg nach unten. Die Mündung war zwanzig Zentimeter über dem Linoleumboden. Er hoffte, dass sein Trick ausreichte.
    Eine Sekunde.
    Jefferson feuerte, als die erste Granate draußen in den Büros hochging. Der Boden explodierte in Plastikfragmente, die umherspritzten. Jefferson zählte weiter. Bei Null feuerte er erneut, fast gleichzeitig mit dem Knall der zweiten Blendgranate draußen auf dem Gang. Die Ladung grub sich in den Boden und legte elektrische Kabel und weißes Plastik frei. Noch einmal lud Jefferson die Mossberg durch. Als die dritte Granate hochging, drückte er wieder ab.
    Nichts geschah.
    Die Mossberg war leer geschossen.
    Im Boden war ein Loch von der Größe eines Medizinballes, doch es ging nicht ganz durch die Decke hindurch.
    Draußen warf Brogan sich erneut gegen die Tür.
    Jefferson ließ sich vor dem Loch auf die Knie nieder und rammte den Kolben der Schrotflinte auf die Gipskartondecke im Loch. Es dauerte nicht lange, bis er durch war.
    Jetzt konnte er durch das Loch in den Raum darunter sehen. Genau unter ihm stand ein Schreibtisch. Gips und Putz waren auf den Computerbildschirm und die Tastatur geregnet. Jefferson bearbeitete das Loch, bis es weit genug war; dann schob er die Tasche hindurch. Sie landete auf dem Schreibtisch und rutschte von dort zu Boden.
    Jefferson sprang auf und ging
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