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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter
Autoren: Jennifer Fallon
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darum.«
    »Du forderst viel von mir, Dämonenkind.«
    »Du forderst viel von mir «, entgegnete R'shiel.
    Dieses Mal überlegte der Kriegsgott eine ganze Weile lang, bevor er zum Zeichen der Einwilligung erneut nickte.
    »Nun denn, es sei. Ich verfahre nach deinem Wunsch.«
    »Leiste mir darauf einen Eid.«
    »Du zweifelst an meinem Wort?« Infolge dieser mittelbaren Kränkung schwoll Zegarnald der Kamm.
    »Nein. Eben darum wähne ich, dass du den Eid getrost leisten kannst.«
    »Nun wohl: Ich leiste dir den feierlichen Schwur, dass ich auf die Art und Weise, wie du diese Angelegenheit angehst, keinen Einfluss nehme, es sei denn, du ersuchst mich um mein Eingreifen.«
    »Gleich was geschieht?«
    »Gleich was geschieht«, gestand Zegarnald widerwillig zu.
    R'shiel lächelte ihm zu. »Hab Dank, Göttlicher. Und nun habe ich, um zu beweisen, dass ich dann und wann deine Unterstützung brauche, für dich eine Erledigung.«
    »Eine Erledigung ?«
    »Ja. Ich möchte, dass du dich zu Damin Wulfsklings Bruder Narvell begibst, dem Kriegsherrn der Elasapinischen Provinz, und dafür sorgst, dass er kehrtmacht. Verdeutliche ihm, dass er Krakandar gegen einen fardohnjischen Überfall beschirmen muss.«
    »ICH BIN NICHT DEIN LAUFBURSCHE !«, brüllte der Gott mit solcher Donnerstimme, dass seine Empörung den Erdboden ins Beben versetzte.
    »Wie es dir beliebt.« R'shiel zuckte mit den Schultern und kehrte sich ab. »Kann Hablet die hythrische Grenze ohne Widerstand überqueren, finden keine Kämpfe statt. Kehrt hingegen Narvell um, dürfte es zu einem erklecklichen Blutbad kommen. Doch wenn du darauf keinen Wert legst …«
    »Mag sein, ich will in Erwägung ziehen, dir diese eine Gefälligkeit zu gewähren«, lenkte der Gott merklich ungnädig ein. » Aber ich bin nicht dein Laufbursche , Dämonenkind. Maße dir nicht an, mich jemals wieder auf solche Weise einzuspannen.«
    »Dergleichen fiele mir im Traum nicht ein, Göttlicher.«
    Fast herrschte Abenddunkel, als R'shiel ins Lager zurückkehrte, und sie ritt schnurstracks zum Krankenzelt, um nach Tarjanian zu sehen.
    Rein äußerlich schien sich sein Zustand nicht verändert zu haben. Nach wie vor lag er totenbleich da und atmete nur schwach, aber die bloße Tatsache, dass er überhaupt noch lebte, konnte als vorteilhaftes Zeichen gelten. Als R'shiel sich an seine Liege kniete, bemerkte sie entsetzt, dass man ihm Hände und Füße mit starken Seilen ans Gestell geschnürt hatte.
    Entrüstet wandte sie sich an den Feldscher, der gerade am anderen Ende des Zelts einem Verletzten den Verband wechselte. »Wer hat das getan?«, fragte sie.
      Der Feldscher zuckte die Achseln. »Der Mann, der
    gemeinsam mit dir aufgekreuzt ist. Waranban oder Bankadran, oder wie immer er heißen mag. Er meinte, es könnten recht wüste Nachwirkungen eintreten, daher müsste er zu seinem eigenen Schutz angebunden werden.«
    R'shiel war empört und fasste den festen Vorsatz, Brakandaran wegen dieser barbarischen Maßnahme zur Rede zu stellen; sie fühlte sich ihrer Sache allerdings nicht so sicher, dass sie selbst Tarjanian die Fesseln gelöst hätte. Für ein Weilchen verharrte sie an seiner Seite, streichelte ihm die fahle Stirn und versuchte ihn durch schiere Willenskraft zum Leben zu zwingen, bevor sie das Krankenzelt verließ, um Brakandaran ausfindig zu machen.
    Als sie ins Freie trat, war es vollends dunkel geworden. Missmutig schaute sie umher und hatte keine Ahnung, wo sie mit dem Suchen anfangen sollte. Sie überlegte noch, als sie aus einiger Entfernung Stimmen vernahm, die im Zorn ungestüm schrien. Eine dieser Stimmen gehörte eindeutig einer Frau, und R'shiel konnte leicht erraten, welcher.
    Neugierig strebte sie zum Ursprungsort des Gezeters und gelangte zu einer Behausung, die unweit des Zelts stand, in dem man sie und Adrina gefangen gehalten hatte. Weil Adrina vor einem Leuchter hin und her stapfte, konnte R'shiel ihre Umrisse sehen. Zu hören war sie wahrscheinlich sogar in Talabar.
    »Falls es Euch schert, Prinzessin, das gesamte Lager kann Euer Kreischen hören«, sagte R'shiel, indem sie ins Zelt trat.
      Verärgert wirbelte Adrina herum. Auf einem Feld stuhl saß Damin an einem Tischchen, auf dem die flackernde Leuchte stand, und wirkte ziemlich niedergeschlagen. Das Kohlenbecken in einem Winkel des Zelts erhitzte das Innere weit weniger als Adrinas Wut.
    »Keineswegs …« Adrina unterbrach sich und schöpfte tief Atem. »Keineswegs pflege ich zu kreischen.«
    »O doch, Ihr
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