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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition)
Autoren: Howard Linskey
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fertig aus; verängstigt und gestresst, frierend und hungrig, und er trug immer noch die grässlichen Klamotten, die sie ihm im Fitnesscenter gegeben hatten. Als er mich sah, blickte er zu Boden.
    »Sieh mich an«, befahl ich, und er hob langsam den Kopf, rollte mit den Augen, als würde er damit rechnen, jeden Moment erschossen zu werden. »Es ist vorbei, ihr habt verloren«, sagte ich. »Gladwell ist tot und das Teufelsweib auch.«
    »O Gott«, krächzte er.
    »Seine Leibwächter sind ebenfalls beide tot, genauso wie die Russen, alle. Bobby Mahoney war zu gut für euch. Er hat euch fertiggemacht. Er hat deine Freunde auf dem Gewissen.«
    »Meine Idee war das nicht«, schluchzte er und schüttelte den Kopf.
    »Was?«
    »Hier runterzukommen. Das war Tommys Idee.«
    »Du hast nur seine Befehle befolgt, stimmt’s?«
    »Ja.« Er nickte heftig, als würde ich ihn so besser verstehen.
    »Du warst bloß ein einfacher Soldat, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Was soll ich mit einem gefangenen Soldaten machen, Terry? In Newcastle gibt’s keine Kriegsgefangenenlager, wusstest du das nicht?«
    »Bitte …«
    »Ich glaub kaum. Ich glaube, du hast deine Chance gehabt.«
    Das war das verabredete Stichwort für Palmer, der jetzt seine Waffe zog, sie demonstrativ lud und den Hahn spannte.
    »Nein.« Jetzt flossen Tränen.
    »Ich denke, wir müssen jetzt gute Nacht sagen, Terry«, erklärte ich ihm.
    »Das müsst ihr nicht …«, flehte er.
    Mein Handy in meiner Tasche klingelte. Ich hatte es auf maximale Lautstärke gestellt. Als ich mich meldete, stöhnte ich gereizt: »Hallo?«
    »Ist da die schwule Ratgeberhotline?«, zwitscherte unser Kleiner. »Ich glaub, mein Bruder ist vom anderen Ufer.« Lachend legte er auf.
    »Bobby«, sagte ich und versuchte, nicht ebenfalls zu lachen, »ja, ich bin jetzt mit ihm hier, genau.« Dann sah ich Terry theatralisch in die angsterfüllten Augen. »Bin gerade dabei, mich darum zu kümmern.«
    »Herrgott«, zischte Terry in einem plötzlichen religiösen Anfall.
    »Was?«, fragte ich ungläubig in mein totes Handy. »Bist du sicher, Bobby?« Dann hielt ich inne, um mir vom Geist des Bobby Mahoney Anweisungen geben zu lassen. »Na gut, wenn du’s sagst. Du bist der Boss.«
    Ich legte auf, und Terry sah mich erwartungsvoll an.
    »Soll ich ihn jetzt kaltmachen?«, fragte Palmer und presste dem Kerl die Waffe fest an die Schläfe. Terry stöhnte etwas Unverständliches und schloss die Augen.
    »Sieh mich an, Terry«, sagte ich, aber er hatte zu große Angst, die Augen zu öffnen. »Wäre besser, wenn du mich ansiehst, sonst reg ich mich noch auf, und er erschießt dich sowieso.« Terry öffnete die Augen, als koste es ihn ungeheure Anstrengung. »Sieht aus, als wäre heute dein Glückstag.« Er starrte mich an, als traute er sich kaum, es zu glauben. »Bobby will, dass du nach Hause gehst«, sagte ich, »mit einer Botschaft.«

    Es passte mir gut in den Kram, dass die Gladwells glaubten, Bobby sei noch am Leben und aus ihrem jüngsten Krieg als Sieger hervorgegangen. Dadurch wurde der Mythos vom unbezwingbaren Bobby Mahoney, der seinen Rivalen immer einen Schritt voraus war und stets die Oberhand behielt, noch mehr gefestigt – und von mir nahm es den Druck. Bobby war eine Berühmtheit. Er war wie einer jener Generäle im Amerikanischen Bürgerkrieg, der auf einem weißen Streitross die Reihen seiner versammelten Soldaten entlangritt, eine Feder am Hut, so dass ihn alle sehen und ihm zujubeln konnten, was wunderbar ist, bis es jemandem von der Gegenseite auffällt und ihn einer erschießt. Ich brauchte eine Galionsfigur, hinter der ich mich verstecken konnte, jemanden, der Hass und Vergeltung auf sich nehmen würde, wenn die Gladwell-Brüder und Tommys Vater ihren Rachefeldzug starteten. Und wer eignete sich dafür besser als ein toter Mann?
    Ich sagte Terry, er solle Gladwell senior persönlich aufsuchen und ihm mitteilen, dass Bobby seinen Sohn getötet und seine Stadt wieder unter Kontrolle hatte und dass er alles andere als erfreut wäre, wenn man sich weiterhin in seine Geschäfte einmischen würde. Es war unwahrscheinlich, dass Tommy Gladwell jemandem erzählt hatte, dass Bobby tot war. Bevor er dessen Geschäfte nicht vollständig kontrollierte, wäre das zu gefährlich gewesen.
    Wir ließen durchblicken, dass Bobby nicht mehr von Newcastle aus operieren würde, weshalb es keinen Sinn hatte, ihn dort zu suchen. Bobby hatte sich ins Ausland abgesetzt, irgendwohin, wo es schön und warm war,
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