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Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Titel: Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn
Autoren: Mario Giordano
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Zeit, Mann.«
    Zeerookah seufzte. »Dachte ich mir irgendwie. Worum geht’s?«
    »Du musst einen Wagen für mich finden. Einen weißen Toyota Avalon.«
    »Kein Problem. Davon gibt’s nur etwa zehn Millionen in New York.«
    »Hast du Zugang zu den Überwachungskameras in Parkhäusern und Tiefgaragen? Ich meine, auch die nicht öffentlichen.«
    Wieder Zögern. »Theoretisch ja. Aber das wird ein bisschen kompliziert.«
    »Zeerookah, es ist dringend! Konzentrier dich auf die Hochhäuser am Center Boulevard rund um den Gantry Plaza State Park. Wie lange brauchst du dafür?«
    »Gib mir fünfzehn Minuten.«
    Und Cotton gab Gas. Als er den Center Boulevard erreichte, meldete Zeerookah sich wieder. »Acht Fahrzeuge, auf die deine Beschreibung passt.«
    »Scheiße, so viele? Gib mir die Positionen.«
    »Hab sie dir gerade mit den Aufnahmen auf dein Handy geschickt. Und ich habe Decker informiert, nur dass du es weißt.«
    Aber das war Cotton im Augenblick ohnehin egal. Er schaute sich die Aufnahmen an. Drei Wagen parkten auf der Straße, die anderen fünf standen in verschiedenen Tiefgaragen am Center Boulevard. Und es war keine Zeit, alle Fahrzeuge abzuklappern.
    Cotton fluchte und entschied sich für das Center Boulevard Condominium, einen luxuriösen Wohnhauskomplex am Rande des Gantry Plaza State Parks. Das Gebäude lag direkt gegenüber dem UN-Gebäude und hatte die geeignete Höhe. Und er hatte nur einen Versuch.
    Es war Viertel nach drei. Wenn der Zeitplan stimmte, betrat der Präsident in dieser Minute den Konferenzraum.
    »Die haben einen Sicherheitsdienst in dem Condo«, rief Cotton in den Hörer. »Kannst du da was machen?«
    Zeerookah stöhnte. »Sonst noch was?«
    Cotton fuhr in die Tiefgarage des Wohnblocks und suchte den Toyota. Beim zweiten Wagen war er sich sicher. Er erinnerte sich wieder an den kleinen roten Aufkleber der Mietwagenfirma in der Heckscheibe.
    Als Cotton in die elegante Lobby des Wohnblocks stürmte, telefonierte der Sicherheitsbeamte hinter seinem Pult gerade. Er war zwar nicht bewaffnet, konnte aber jederzeit einen Alarm auslösen. Als er Cotton auf sich zukommen sah, hob er die Hand, um ihn abzubremsen. Cotton zog seine Glock und richtete sie auf den Mann. Die Überwachungskameras an der Decke ignorierte er.
    »Ich will deine Hände sehen! Na los!«
    Der Mann zögerte keine Sekunde. Wahrscheinlich vertraute er auf das Überwachungssystem. Cotton fesselte ihn mit einem Telefonkabel, knebelte ihn und nahm ihm die Schlüssel ab. Er wusste nicht, wie lange Zeerookah die Überwachungskameras blockieren konnte. Viel Zeit hatte er vermutlich nicht, die einundvierzig Stockwerke hinauf bis aufs Dach zu schaffen. Da sich keines der Fenster im ganzen Gebäude öffnen ließ, blieb ohnehin nur das Dach.
    Der Fahrstuhl brauchte eine gefühlte Ewigkeit und berieselte ihn während der Fahrt mit einer nervtötenden Vibrafon-Version von Barry Manilows »Copacabana«. Als die Tür sich endlich öffnete, stürmte Cotton mit gezogener Waffe zum Treppenaufgang, der aufs Dach führte. Der Schlüssel des Doormans passte. Cotton hielt kurz inne, lauschte. Von oben war nur das Rauschen der Lüftung zu hören.
    Cotton atmete ein paar Mal tief durch, um seinen Puls zu beruhigen, und schlich die Treppe hinauf. Mit entsicherter Waffe betrat er das weitläufige Dach. Die Sonne blendete ihn, und der Luftzug riss ihm fast die Tür aus der Hand. Viel zu windig für einen Präzisionsschuss auf große Entfernung, ging es Cotton durch den Kopf. Damit einher gingen die Befürchtung und zugleich die kurze Erleichterung, vollkommen falschgelegen zu haben.
    Hatte er aber nicht.
    Der Ausgang des Treppenhäuschens lag auf der Ostseite des Daches. So leise wie möglich trotz des Luftzugs schloss Cotton die Tür des Treppenaufgangs und bewegte sich dann vorsichtig um das Treppenhäuschen herum zur Westseite, wo er den Schützen vermutete. Die einzigen Erhebungen auf dem Flachdach waren die Aluminiumkästen der großen Ventilatoren für die Lüftung. Als Cotton die Westseite des Daches erreichte, sah er das Gewehr. Es stand am Dachrand auf einem niedrigen Stativ. Wie Raschid vermutet hatte, ein Arctic-Warfare-Präzisionsgewehr mit Zielfernrohr. Der Schütze hatte es bereits auf das UN-Gebäude ausgerichtet.
    Aber da war kein Schütze. Nur das Gewehr.
    Cotton wirbelte herum, erwartete jeden Moment den Angriff oder den Schuss. Aber da war nichts. Niemand zu sehen. Cotton umrundete das Treppenhäuschen erneut, die Glock weiterhin im
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