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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse
Autoren: Steve Berry
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Gott!
    Nein!

    »Wo befindet sich dieses Gold?«, fragte Lyon Ashby.
    »In einem Tresor. Zu dem nur ich Zugang habe.«
    »Ich habe Sie nie gemocht«, erklärte Lyon. »Sie haben die ganze Situation von Anfang an manipuliert.«
    »Das kann Ihnen doch egal sein. Ich hatte Sie engagiert und habe Sie bezahlt. Was spielen meine Absichten für eine Rolle?«
    »Ich habe nicht dadurch überlebt, dass ich ein Dummkopf bin«, erklärte Lyon. »Sie haben mit den Amerikanern verhandelt und diese in unsere Abmachung hineingezogen. Die Amerikaner mochten Sie auch nicht, waren aber zu allem bereit, um mich zu fassen.«
    Die Rotoren dröhnten noch lauter, als flöge der Hubschrauber direkt über ihnen.
    »Wir müssen hier verschwinden«, sagte Ashby. »Sie wissen, wer das ist.«
    Ein böses Licht glomm in den bernsteingelben Augen auf. »Sie haben ja so recht. Ich muss hier verschwinden.«
    Lyon schoss.

    Thorvaldsen schlug die Augen auf.
    Die schwarzen Punkte verblassten, doch die Welt um ihn herum schien in einen Schleier gehüllt. Er hörte Stimmen und sah Ashby neben einem anderen Mann stehen, der eine Pistole in der Hand hielt.
    Peter Lyon.
    Er sah, wie der gemeine Mörder auf Ashby schoss.
    Auf diesen Drecksack.
    Er versuchte, sich zu bewegen und nach seiner Waffe zu greifen, aber kein einziger Muskel gehorchte ihm. Blut strömte aus seiner Brust. Seine Kräfte schwanden. Er hörte den Wind, den Regen und das Hämmern eines tiefen Basstons.
    Dann noch ein Knall.
    Er sah genau hin. Ashby zuckte wie vor Schmerz zusammen.
    Zwei weitere Schüsse.
    Ein roter Strom sickerte aus zwei Löchern im Kopf des Mannes, der seinen Sohn hingemetzelt hatte.
    Lyon hatte zu Ende gebracht, was Thorvaldsen begonnen hatte.
    Als Ashby auf dem Boden zusammenbrach, ließ Henrik Thorvaldsen zu, dass der überraschende Friede, der seine Nerven ergriff, ihn übermannte.

    Sam holte tief Luft und stand einfach da. Seine Beine waren wie erstarrt. Hatte er Angst? Nein, schlimmer. Ein tödliches Entsetzen hatte ihn ergriffen, lähmte seine Muskeln und erfüllte ihn mit Panik.
    Lyon hatte viermal auf Ashby geschossen.
    Einfach so.
    Peng, peng, peng, peng.
    Ashby war mit Sicherheit tot. Aber was war mit Thorvaldsen? Es kam Sam so vor, als hätte der Däne sich unmittelbar vor Ashbys Tod bewegt. Sam musste zu seinem Freund gelangen. Eine erschreckende Menge Blut strömte über den Marmorboden.
    Aber Sams Beine bewegten sich nicht.
    Ein Schrei hallte durch die Kirche.
    Meagan stürzte sich aus der Dunkelheit und griff Peter Lyon an.

    »Papa, Papa. «
    Thorvaldsen hörte Cais Stimme, wie sie vor Jahren bei ihrem letzten Telefongespräch geklungen hatte.
    »Ich bin hier, Papa. «
    »Wo, mein Sohn?«
    » Überall. Komm zu mir. «
    »Ich habe versagt, mein Junge. «
    »Deine Vendetta ist nicht nötig, Papa. Jetzt nicht mehr. Er ist tot. So sicher, als hättest du ihn selbst erschossen. «
    »Du hast mir gefehlt, mein Junge. «
    »Henrik. «
    Eine weibliche Stimme. Eine Stimme, die er sehr lange nicht mehr gehört hatte.
    Lisette.
    »Mein Liebling« , sagte er. »Bist du das?«
    »Ich bin ebenfalls hier, Henrik. Zusammen mit Cai. Wir haben auf dich gewartet. «
    »Wie kann ich euch finden?«
    »Du musst loslassen. «
    Er dachte über das nach, was sie sagten. Darüber, was es bedeutete. Aber das, worauf ihre Bitte hinauslief, machte ihm Angst. »Wie ist es dort?« , wollte er wissen.
    »Friedlich« , antwortete Lisette.
    »Es ist wundervoll« , fügte Cai hinzu. »Man ist niemals einsam. «
    Er konnte sich kaum an eine Zeit erinnern, in der er nicht von Einsamkeit gepeinigt gewesen war. Aber da waren Sam und Meagan. Sie blieben in der Kirche zurück. Zusammen mit Lyon.
    Ein Schrei durchbrach den Frieden.

    Er rang darum, zu sehen, was geschah.
    Meagan hatte Lyon angegriffen.
    Sie rangen auf dem Boden miteinander.
    Aber er konnte sich noch immer nicht bewegen. Seine Arme lagen lang ausgestreckt zu beiden Seiten seiner blutenden Brust. Seine Beine waren, als gäbe es sie gar nicht. Seine Hände und seine Finger waren erstarrt. Er konnte kein Glied rühren. Heißer Schmerz stieg hinter seinen Augen auf.
    »Henrik. «
    Es war Lisette.
    »Du kannst ihnen nicht helfen. «
    »Ich muss ihnen aber helfen. «

    Sam sah, wie Meagan und Lyon auf dem Boden miteinander kämpften.
    »Sie Drecksack«, hörte er Meagan rufen.
    Er musste sich in die Auseinandersetzung einmischen. Meagan helfen. Etwas unternehmen. Aber vor Angst war er wie gelähmt. Er fühlte sich als Jammerlappen,
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