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Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Titel: Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Spur von Nicholas Baffin und Frau. Man versicherte mir, daß die Karten vollständig seien. Aber das hätten sie in jedem Fall geschworen.
    Der Manager war ziemlich brummig. Gegenüber wurde ein zehngeschossiges Apartmenthaus gebaut. Sie richteten gerade einen Teil der Stahlrahmen auf. Die ganze Straße war mit Lastwagen verstopft, und der Krach war um acht Uhr früh losgegangen; die Motelgäste hatten sich beschwert.
    Ich ging zum Parkplatz und rekonstruierte im Geist die Szene jenes Morgens. Wo Baffins Wagen gestanden hatte, als er das Gepäck einlud, wo der Erpresser geparkt hatte, um im entscheidenden Moment zur Stelle sein zu können.
    Von hier aus konnte ich über dem Dach des Motels die Spitzen der Tragbalken und einen Querträger des Hochhausgerüstes gegenüber erkennen.
    Daß sich der Manager ärgerte, war nicht verwunderlich. Der Krach würde bleiben, bis das Haus fertig war, und auch danach war es aus mit der Ruhe vor dem Motel. Und der Grund und Boden, auf dem das Motel stand, mußte im Wert steigen. Der Manager hatte es gepachtet, und die Pacht lief in anderthalb Jahren ab. Dann war das Grundstück bestimmt zu wertvoll für ein simples Motel geworden.
    Der Mann hatte schon seine Sorgen.
    Ich mußte an Bertha denken, wie sie in ihrem Büro auf mich wartete, Kinn rausgestreckt, Zähne zusammengebissen. Binnen kurzem würde auch ich meine Sorgen haben.
    Gegen zehn Uhr dreißig kam ich ins Büro. Das Mädchen im Empfang orientierte mich: »Bertha möchte Sie sofort sehen. Wichtige Sache, sagt sie.«
    Nach kurzem Zögern machte ich mich zu Berthas Allerheiligstem auf. Ich stählte mich für den großen Schock und öffnete die Tür.
    Bertha schnurrte wie eine siamesische Katze.
    »Wo, zum Teufel, hast du denn gesteckt?« Sie grinste tatsächlich.
    »Arbeit«, antwortete ich. »Beinarbeit.«
    »Für welchen Fall?«
    »Für den Fall Baffin.«
    »Hast du das Geld ausbezahlt?«
    »Ja.«
    »Und die Beweisstücke bekommen?«
    »Ja.«
    »Na und? Glaubst du, daß der Erpresser ihn noch mal rannimmt?«
    »Nein.«
    »Prima.« Sie schnurrte mehr denn je. »Sergeant Sellers weiß schon Bescheid. Ich hab’ ihm gesagt, die Agentur hätte einen Job für Baffins Grill-Restaurant erledigt, und jetzt wären wir eingeladen. Mit Gästen. Cocktails, Vorspeisen, extra dicke Filetsteaks, Champagner und so weiter, alles auf Kosten des Hauses.«
    »Was sagte er?«
    »Er fand das gut. Dann wollte er wissen, ob du auch dabei bist.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Natürlich wärst du dabei. Du hättest schließlich die Arbeit getan.«
    »Fand er es da immer noch so gut?«
    »Na ja, er deutete an, daß ihm ein Tête-à-tête mit mir allein lieber wäre. Aber sein Gewissen macht ihm wohl zu schaffen. Er hat das Gefühl, dich in ein paar Fällen ungerecht behandelt zu haben. Er meint, dein einziger Fehler wäre, daß du gern krumme Touren gingst. Übrigens, nimmst du deine kuhäugige Sekretärin mit?«
    »Ich glaube kaum. Sie hätte nicht viel Spaß daran. Ich gehe lieber allein mit ihr aus.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Außerdem gibt es noch einen Grund, warum ich sie nicht mitnehme.«
    »Und der wäre?«
    »Der wäre der gleiche Grund, aus dem du jetzt Sergeant Sellers anrufst und ihm sagst, die ganze Sache ist abgeblasen.«
    Berthas Lächeln war wie weggewischt. Ihr Mund verkrampfte sich zu einer harten Linie; ihre Augen glitzerten kalt. »Was, zum Teufel, quatschst du da? Ich denke, du hast den Job ordentlich erledigt?«
    »Allerdings.«
    »Na also. Die Einladung war ein Teil des Honorars.«
    »Hat Baffin noch nicht angerufen?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Das wird er aber. Er wird dir sagen, daß die Einladung futsch ist, daß ich ein verdammter Schweinehund bin, daß die Agentur ihn hinters Licht geführt hat und daß er sein Geld wiederhaben will.«
    »Und warum?«
    »Weil ich bei dem Spielchen nicht so pariert habe, wie er wollte.«
    Berthas Züge verdüsterten sich. »Verdammt noch mal, Donald, wenn du nur nicht immer Extratouren reiten würdest! Dieser Baffin ist ein ausgezeichneter Klient. Solche Geschäfte brauchen wir. Wir...«
    Das Telefon klingelte.
    Nach kurzem Zögern packte Bertha den Hörer. »Wer ist da?« Pause, dann: »Ach, guten Morgen, Mr. Baffin.«
    Sie wartete und starrte mich böse an.
    Nach und nach wurde ihre Gesichtsfarbe wieder normal. Sie brachte sogar ein Lächeln zustande. »Oh, das ist sehr nett, Mr. Baffin... natürlich werden wir kommen... Gegen acht Uhr?... Ausgezeichnet... Wie ging es denn

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