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Constantine

Constantine

Titel: Constantine
Autoren: Roxanne St. Claire
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Meter, um sie zu erreichen. »Kannst du mir deine andere Hand geben, ohne loszulassen?«
    »Ich weiß nicht …« Als sie sich leicht verdrehte, entdeckte er das Zepter. Damit konnte er den Abstand überbrücken!
    »Halt mir das Zepter hin, Lizzie. Kannst du dich daran festhalten, während ich dich hochziehe?«
    Sie reagierte mit einem kaum merklichen Kopfnicken und hob ihm ihre Hand entgegen; ihre Finger umklammerten den Diamanten fest, während sie Con das andere Ende entgegenstreckte.
    Er schloss seine Faust um den Stab. »Okay, Lizzie. Hoffen wir, dass der Diamant festsitzt.«
    Mit aller Kraft zog er das Zepter hoch, und seine verschwitzten Hände glitten beinahe an dem glatten Gold ab. Lizzie kam tatsächlich ein Stück höher und hing einen Augenblick in der Luft, bis ihre Beine wieder gegen den Steilhang schlugen.
    »Versuch’s noch mal«, sagte sie. Diesmal half sie mit ihrem linken Arm selbst mit, sich hochzuziehen, und um ein Haar hätte er sie packen können.
    »Kommst du hoch genug, um einen Fuß auf den Felsen zu stellen, an dem du dich festhältst?«, fragte er.
    Mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht nickte sie erneut, während sie versuchte sich hochzuhieven. Als er wieder am Zepter zog, rutschte er beinahe ab und packte es noch fester, bis jeder Muskel in seinem Körper zum Zerreißen gespannt war.
    »Dein Fuß«, drängte er. »Du musst ihn da hochbringen.«
    »Ich versuche … es …«
    »Du musst den Felsen loslassen, Lizzie.« Es war offensichtlich, dass sie dem Diamanten nicht traute. »Du musst dich mit beiden Händen am Zepter festhalten, damit du mit dem Fuß hochkommst.«
    Sie sah zu ihm auf. Tränen und Schweiß strömten ihr über das Gesicht. »Ich habe Angst.«
    »Ich weiß, Lizzie. Aber du musst es versuchen. Es ist unsere einzige Chance.«
    Sie schloss kurz die Augen, nahm die Hand von dem Felsvorsprung und packte dann das Zepter. Ihr ganzes Gewicht hing jetzt an seiner Hand, ihr Leben hing davon ab, dass dieser Edelstein in seiner Fassung hielt.
    Con hievte sie hoch, sodass sie den Vorsprung knapp mit dem Fuß erreichte. Sie geriet leicht ins Schlingern, warf sich jedoch mit aller Macht gegen die Steilwand.
    Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen, und sie hielt den abgelösten Diamanten in der Hand. »Con!«
    Er streckte seinen Arm aus, so weit es ging, und packte ihre Hände. Ihre Finger öffneten sich, und der Diamant flog in hohem Bogen durch die Luft und verschwand, nachdem er mehrmals an der Steilwand abgeprallt war, in den tosenden Wellen.
    Mit knirschenden Zähnen zog Con Lizzie zu sich herauf und wuchtete sie dann, ohne das Zepter loszulassen, über die Kante auf sicheres Gelände.
    Völlig ausgepumpt, blutend und verdreckt, stürzte Lizzie mit dem Gesicht voran zu Boden. Mit letzter Kraft warf er das Zepter hoch, das zwischen ihren Gesichtern landete.
    »Alles für das Ding hier«, sagte sie und schloss atemlos die Hand darum. »Dabei passen die beiden jetzt nicht mal mehr zusammen.«
    Er legte seine Hand auf ihre. »Nein. Aber wir.«

26
    »Nettes Büro.« Lizzies Augen weiteten sich, als Con über die kreisförmige Auffahrt auf die imposante dreistöckige Tudor-Villa über dem Hudson River zufuhr. »Du wärst ganz schön blöd, wenn du diesen Job nicht annimmst.«
    »Wir werden sehen.« Er nahm ihre Hand. »Ich habe ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie mein Vertrag aussehen soll.«
    Als er den Wagen neben dem Springbrunnen in der Mitte der Auffahrt abstellte, fiel ihm die Stretchlimousine auf der anderen Seite auf. Vielleicht sollte er Lizzie besser schonend auf all das vorbereiten.
    Aber sie schien das Luxusgefährt gar nicht zu bemerken, vermutlich weil es vor diesem Hintergrund kaum auffiel. Stattdessen lehnte sie sich vor, um den ländlichen Charme von Lucy Sharpes Haus zu bewundern, das zugleich die Bullet-Catcher-Zentrale war. Er nutzte die Gelegenheit, um sie an sich zu ziehen, ihr Haar zu küssen und schließlich ihr Gesicht zu sich zu drehen, um an ihre Lippen zu kommen.
    »Wofür war das denn?«, fragte sie.
    »Brauche ich denn einen Grund, um dich zu küssen?«
    »Nein, aber hinter dem Kuss steckte eine Absicht.«
    »Klar, die Absicht, dir zu zeigen, wie ich für dich empfinde.«
    Sie lächelte. »Ich weiß, wie du für mich empfindest.«
    Nun, wenn sie das wusste, würde sie vielleicht darauf verzichten, ihn gleich zu erwürgen. Aber wenn er ihr mehr erzählt hätte, wäre sie nicht mitgekommen. Und ihre Anwesenheit war entscheidend für den
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