Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
Männern?«
    »Menschen aus dem Grenzreich, denen es gelungen ist, die Freiheit zu erringen, scheinen nicht besonders begierig darauf zu sein, zurückzukehren, wie ich erfahren habe. Ich hatte gute Männer und wollte sie nicht mit Angsthasen belasten.«
    Conan nickte. Ein williger Mann war wertvoller wie drei, die man widerwillig in den Dienst gepresst hatte. Außerdem war es durchaus möglich, dass die Bewohner dieses Landes gemeinsame Sache mit den Räubern machten.
    »Schloss oder Dorf?«, fragte Conan.
    »Der Pfad zum Schloss ist zu steil für die Tiere, und ich werde auch hier meine Männer nicht teilen«, erklärte Rainha.
    »Das bedeutet, die Nacht nass und kalt im Dorf zu verbringen«, meinte Conan und blickte zum Himmel. Es war noch düsterer geworden, als sie wieder im Sattel saßen und zuschauten, wie der Leichnam des Räubers am Galgen hochgezogen wurde.
    »Das wäre für die Verwundeten schlecht«, sagte Rainha. Dann legte sie die hohlen Hände vor den Mund. »He! Wir lagern heute Nacht im Dorf. Sucht euch den trockensten Boden, den ihr findet, und kümmert euch um die Tiere. Die Blaue Wache übernimmt die erste Schicht.«
    Sie wandte sich an Conan. »Das betrifft auch mich. Der Hauptmann der Blauen Wache ist bei den Verwundeten. Aber ich werde nicht die ganze Nacht wachen.«
    Conan grinste. »Du meinst, du wirst nicht die ganze Nacht Wache stehen. Ob du danach schläfst oder nicht ...«
    »Du scheinst deiner Sache sehr sicher zu sein, Cimmerier!«
    »Habe ich nicht Grund dazu?«
    Rainha erwiderte Conans Lächeln. »Wenn du mich zu einer Antwort zwingst, könnte ich es nicht abstreiten. Doch zuvor muss ich nach den Männern sehen. Was hat dich aus Turan hierher geführt? Wieder der Dienst des Spions, Lord Mishrak?«
    Conan meinte, Mishrak schände Ziegenböcke und pisse in Brunnen. Dann lachte er. »Nicht Mishrak, auch kein anderer in Turan hat mich hierher geschickt. In der Tat – je weiter von Turan entfernt, desto besser.«
    Er berichtete von seinem letzten Jahr in turanischem Dienst und wie dieser mit Flucht geendet hatte, als ein hochrangiger Offizier Anstoß daran nahm, dass der Cimmerier mit der Geliebten des Offiziers Umgang gepflegt hatte. Dann sprach er noch kurz über seine Reisen danach, zuerst nach Cimmerien in den Norden und dann wieder nach Süden.
    »Ich bezweifle nicht, dass Mishraks Finger bei ein oder zwei Reisen im Spiel waren, ehe ich den turanischen Staub von den Stiefeln schüttelte«, sagte Conan. »Doch Crom erspare mir, ihm je wieder so dienen zu müssen, wie wir es damals taten.«
    Ein Schatten huschte über Rainhas Gesicht, sie ergriff Conans Hand. Dann lächelte sie wieder und stieg vom Pferd. »Ich muss mich an die Arbeit machen. Du kümmerst dich um unsere Tiere und das Gepäck. Später treffen wir uns wieder.«
    Conan blickte Rainha nach, als sie zu ihren Männern schritt, die die Packtiere anbanden und ihnen die Lasten abnahmen. Jeder Mann hielt sie immer noch für eine wunderschöne Frau, doch schienen viel mehr Jahre als zuvor auf ihren Schultern zu lasten.
    Nein, es waren nicht die Jahre. Es war die Last, eine Befehlshaberin zu sein. Diese Last hatte der Cimmerier mehr zu spüren bekommen, als ihm lieb war.
    Falls Rainha in den Süden wollte, nachdem sie ihre Arbeit in dieser gottlosen Wildnis beendet hatte, würde er sich ihr vielleicht anschließen. Die Last des Befehlens war leichter, wenn sie auf zwei Paar Schultern ruhte.
     
    Aybas hatte fast den ganzen Tag geschlafen, denn die vorangegangene Nacht war wegen der Opfer einfach grauenvoll gewesen. Er hatte den Eindruck, als hätten die Pougoi-Magier Angst vor etwas, das mächtiger war als sie, oder vor ihrem Erzfeind – oder vor beidem. In ihrer Angst schickten sie die Krieger immer weiter hinaus, um Opfer für ihr Ungeheuer zu fangen.
    In der vorigen Nacht waren es nicht weniger als fünf Opfer gewesen, eines davon ein Mädchen, das Jahre davon trennte, eine Frau zu sein. Fünf Opfer – und kein Pfeifer spielte in der Nacht, um den angeketteten Unglücklichen Gelegenheit zu einem sauberen Tod zu gewähren. Kein Pfeifer, der die Sternen-Brüder beunruhigte – und Aybas spürte immer stärker Freude, wenn er sah, dass die bärtigen Blutsauger aus Angst vor dem Unbekannten mit den Augen rollten!
    Nur die Götter wussten, dass er selbst das sehr oft getan hatte, seit ihn sein Dienst hierher geführt hatte. Jetzt hielt Aybas nur das Wissen bei der Stange, dass diese Arbeit wohl bald beendet sei. Ferner wusste er,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher