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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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einer mondlosen Nacht, war ein Spähtrupp aufgebrochen, um sich ein Bild der trutzigen Burg Haloga zu machen, die nicht allzuweit jenseits der Berge am südöstlichen Horizont lag.
    Dreißig. Krieger, alle kampferprobte, listige Veteranen, waren unter der Führung Egils des Jägers aufgebrochen, um den Weg und die Verteidigungsmaßnahmen der mächtigen hyperboreanischen Festung zu erkunden. Conan hatte ungebeten seiner Meinung Ausdruck gegeben, daß er es für unklug hielt, ihre Kräfte in dieser Nähe des Feindes so drastisch zu teilen, und Njal hatte den Jungen ziemlich grob zurechtgewiesen. Später, als eine Art Entschuldigung für seine Heftigkeit, hatte der Jarl Conan als seinen Begleiter mit auf die Jagd genommen.
    Egils Kundschafter hätten längst zurück sein müssen. Die Tatsache, daß sie immer noch nichts von Egils Trupp gehört hatten, erfüllte Njal mit heimlicher Besorgnis, und er wünschte sich jetzt, er hätte doch auf die Warnung des jungen Cimmeriers gehört.
    Njals unbeherrschte Ungeduld, mit der er seine Männer durch die Wildnis zur hyperboreanischen Grenze gehetzt hatte, war nicht grundlos. Vor vierzehn Tagen hatten hyperboreanische Sklavenjäger – Männer mit dem roten Zeichen von Haloga auf ihrer schwarzen Kleidung – seine einzige Tochter Rann entführt.
    Mühsam unterdrückte der Jarl einen Schauder, als er über das Schicksal seiner geliebten Tochter und seiner geschätzten Kundschafter nachgrübelte. Die Hexenmänner des dunklen Hyperboreas waren weit und breit ihrer Schwarzen Künste wegen gefürchtet, doch eine fast größere Angst noch flößte allen die sadistische Königin von Haloga ein.
    Njal kämpfte gegen die eisige Hand an, die sich um sein Herz klammern wollte, und wandte sich an Gorm, den Skalden. »Sag dem Koch, er soll sich mit der Zubereitung des Fleisches beeilen und es auf Holzkohlen garen, wir dürfen kein offenes Feuer riskieren. Und die Männer mögen dann schnell essen. Bei Einbruch der Nacht machen wir uns auf den Marsch.«
     
     
    2
     
    DAS GRAUEN AUF DEN ZINNEN
     
    Die ganze Nacht hindurch stapften die Männer von Asgard wie ein Rudel Wölfe, einer hinter dem anderen, über die verschneiten Berge in den klammen, wirbelnden Nebeln Hyperboreas. Anfangs erhellten noch Sterne die Dunkelheit, doch als sie tiefer in das Hügelland kamen, verbarg der kalte Nebel sie, und als schließlich der Mond aufging, war er nur als perlmattes Glimmen zu erkennen, ähnlich seinem Spiegelbild in aufgewühltem Gewässer.
    Trotz der Düsternis, die dieses öde, von Sümpfen durchzogene und kaum bewohnte Land einhüllte, nutzte die kleine Streitmacht auch die geringste Deckung, jeden kahlen Busch, jeden verkrüppelten Baum, jedes tintige Fleckchen Schatten, denn Haloga war eine mächtige Festung, die zweifellos gut bewacht wurde. So verzweifelt und racheerfüllt Njal auch war, er wußte doch tief im Herzen, daß seine einzige Hoffnung in der Überraschung lag.
    Mond und Nebel hatten sich verzogen, ehe sie Haloga erreichten. Die Burg stand auf einem niedrigen Hügel inmitten eines schüsselförmigen Tales. Gewaltig waren ihre steilen Mauern aus dunklem Stein, und wuchtig wirkte das einzige Tor. Eine zinnengeschützte Brustwehr zog sich über die Hauptmauer. Nur ganz oben in den Türmen sah man Fenster, ansonsten brachen lediglich Schießscharten die megalithischen Mauern.
    Njal war klar, daß es schwierig sein würde, diese Festung zu stürmen. Und wo waren die Männer, die er zum Kundschaften vorausgeschickt hatte? Nicht einmal seine scharfäugigen Spurenleser hatten ihre Fährte finden können, denn der Neuschnee verhüllte alles.
    »Wollen wir die Mauern erklimmen, Jarl?« fragte ein Krieger, ein Renegat von Vanaheim, falls sein roter Bart nicht trog.
    »Nein, der Morgen ist zu nah, verdammtes Pech!« knurrte der Häuptling. »Wir müssen wieder die Nacht abwarten oder hoffen, die Götter lassen die weißhaarigen Teufel sorglos werden und ihre Fallgatter hochziehen. Sag den Männern, sie sollen sich schlafenlegen, wo sie sind, und Schnee über ihre Felle stäuben, damit man sie nicht erkennt. Und sag Thror Eisenhand, sein Trupp übernimmt die erste Wache.«
    Njal streckte sich, dicht in seinen Pelz gehüllt, auf dem Boden aus und schloß die Augen. Aber der Schlaf ließ sich Zeit, und als er sich endlich doch seiner erbarmte, brachte er Träume voll Grauen und Bedrohung mit sich.
     
    Conan schlief überhaupt nicht. Eine beunruhigende Vorahnung erfüllte ihn, und er war auch immer
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