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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
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zusammen. Dann wollte er den Schreienden an einem der Haken an der Decke aufhängen.
    »Penza« sagte Chemile erschrocken.
    »Der Halunke verdient es nicht anders, Veem. Er verurteilte einen Mann zu dieser Strafe, nur weil er im Schlaf vor Schmerzen geschrien hatte. Der Mann hatte einen Darmverschluß. Ich habe zuhören müssen, wie dieser arme Teufel über dem Kohlebecken seine Seele aushauchte.«
    Chemile schüttelte beschwörend den Kopf. »Penza, mäßige dich.« Die grimmige Entschlossenheit im Gesicht des Riesen machte einem angewiderten Ausdruck Platz. Achtlos ließ er den Gefesselten zu Boden sinken. »Der wird seine Strafe noch rechtzeitig genug bekommen.«
    Chemile drängte: »Beile dich. Penza. Barry braucht unsere Hilfe!«
    Gemeinsam verließen sie die Folterkammer, in olivgrüne Roben gehüllt, die Hände in den weiten Ärmeln versteckt. Die Jünger verbeugten sich, als sie an ihnen vorbeikamen. Die Novizen blickten rasch zur Seite, damit sie keine Strafe auf sich zogen, wenn sie es an der nötigen Ehrfurcht fehlen ließen.
    Sie gingen am Refektorium vorbei, wo die Auserwählten an langen Tischen speisten. In den oberen Stockwerken passierten sie die Bibliothek, wo die alten Schriftrollen in den Regalen verstaubten. Aus einem Gewölbe zu ihrer Linken kam getragener Chorgesang.
    Saratow hinkte ein bißchen. Die Sandalen, die er dem Meister der Folterkammer abgenommen hatte, waren ihm viel zu klein. Als sie einen Innenhof erreicht hatten, verlangsamte Chemile seine Schritte.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit«, flüsterte er. »Den Kreuzgang dort entlang, dann die Treppe hinauf und bis zur dritten Tür auf der rechten Seite. Wächter habe ich keine entdecken können; doch darauf dürfen wir uns nicht verlassen. Wenn wir aufgehalten werden, überläßt du das Reden mir, verstanden?«
    Saratow gab brummend seine Zustimmung. »Aber übertreibe es nicht, Veem«, warnte en »Du weißt ja, daß du manchmal deinen Übermut nicht zügeln kannst.«
    Chemile hüstelte beleidigt. »Verlasse dich ganz auf mich, Penza. Ich weiß genau, was ich tue.« Tatsächlich trafen sie im Korridor über der Treppe keinen Wächter an. Nur die Tür war mit einem großen Vorhängeschloß gesichert. Der Riese packte es und zerriß den stählernen Bügel wie einen Bindfaden.
    Scott blickte auf, als die beiden in das Zimmer kamen. Er saß auf einem Schemel, den Kopf gesenkt, das Gesicht eingefallen und bleich. Seine Augen blickten ins Leere.
    »Barry!« Chemile warf seine Kutte ab. »Geht es dir gut? Haben sie dich gefoltert? Barry, erkennst du uns denn nicht?«
    Plötzlich saß Scott kerzengerade auf seinem Schemel. »Veem, Penza, was für eine Freude, euch wiederzusehen!«
    »Nanu«, meinte Saratow verblüfft. Scott war sonst gar nicht so emphatisch. »Was haben sie mit dir dort unten nur angestellt?« Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Etwa gefoltert?«
    »Nein, Penza, nicht auf die Art, wie du denkst. Keine körperliche Folter. Trotzdem kann man es vielleicht so nennen.« Scott holte tief Luft, mußte sich sichtlich anstrengen, seine Gedanken zu sammeln. Als er weitersprach, hatte seine Stimme den alten Klang. Nur seine Augen sahen noch verstört aus. »Jarl hat die Mordain vor dem Strand auf den Grund des Meeres geparkt. Wir müssen das Schiff erreichen, wenn wir wegkommen wollen. Veem, hast du schon einen Fluchtweg erkundet?«
    »Von hier aus geht es zuerst die Treppe hinauf bis zum obersten Stock. Dann geht es wieder abwärts bis zum ersten Korridor links. Wir müssen in einem der Türme die Wachen überwältigen, anschließend den Felsen hinaufklettern und wieder hinunter bis zu den Klippen. Dahinter liegt dann der Strand.«
    »Schade, daß dieses Kloster so wenig Fenster hat«, knurrte Saratow. »Wir hätten dann gleich von hier aus den Strand erreichen können.«
    »Leider sind die Fenster so schmal, daß du mit deiner Kragenweite nicht hindurchpaßt«, erwiderte Chemile anzüglich. »Und deshalb bleibt uns nur der Turm als Ausstieg.«
    »Wieviel Uhr ist es?« fragte Scott. »Veem, hast du eine Ahnung?«
    »Noch ungefähr eine Stunde bis zur Dämmerung, Barry.«
    »Dann werden sie mich also in zwei Stunden holen. Das hat Hna Irmuse mir versprochen. Doch vorher werden sie mir noch etwas zu Essen bringen. Deshalb dürfen wir keine Zeit verlieren.« Scott stand von seinem Schemel auf. Er war wieder der alte entschlossene Commander Scott, berstend voll Energie. »Veem, lege die Kutte wieder an!«
    »Brauchst du denn die Kutte nicht
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