Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
überlegt.«
    »Werde ich verhört, Commander?«
    »So können Sie es nennen«, sagte Scott hinter der Stuhllehne. Rollins war groß und schlank, und sein Gesicht sah jetzt verdrossen aus. »Tun sie, was man Ihnen befiehlt, Lieutenant.«
    Das Verhör dauerte nicht lange. Unter den Elektroden blieb dem Offizier keine andere Wahl, als die Wahrheit zu sagen. Nach fünf Minuten war Scott von dessen Unschuld überzeugt.
    »Der nächste!« befahl er.
    Lieutenant Amil war dunkelhäutig. Er hatte feuchte schwarze Augen und ein unbefangenes Auftreten. Auch er war unschuldig. Also blieb nur noch Cross übrig.
    Und Cross war tot.
    Er lag regungslos auf der Koje in seiner Kabine. Scott blickte auf das schmächtige, auch im Tod noch junge Gesicht, und fragte den Wächter vor der Kabinentür: »Hat jemand versucht, mit ihm in Verbindung zu treten?«
    »Nein, Sir.«
    »Wollte er die Kabine verlassen?«
    »Ja, einmal, Sir. Ehe er wußte, daß er unter Arrest steht.«
    »Haben Sie etwas zu ihm gesagt? Ihm verraten, warum er in seiner Kabine festgehalten wurde?«
    »Nein, Sir. Das durfte ich nicht. So lauteten meine Befehle.«
    Scott blickte sich in der Kabine um. Er betrachtete die Bücher auf dem Wandbrett und den Speer über dem Bett. Ein typisches Souvenir, das von allen Raumfahrern geschätzt wurde.
    »Kehren Sie wieder auf Ihre Deckstation zurück«, ordnete Breson an, ehe er sich von dem Wächter die Kabinentür öffnen ließ. Er blickte hinunter auf den Toten und schüttelte den Kopf. »Wer hat ihn denn dazu verleitet, Commander? Cross war ein guter Offizier und hatte eine glänzende Karriere vor sich. Warum sollte er Selbstmord begehen?« Scott kniete sich neben der Koje nieder und öffnete vorsichtig die Finger der schlaffen linken Hand. Ein Glasröhrchen fiel heraus. Er schnupperte und drehte rasch das Gesicht zur Seite, um das Zeug nicht in die Lungen zu bekommen.
    »Xame«, sagte er grimmig. »Das Destillat giftiger Spinnen. War Cross schon mal auf Huqueck gewesen'?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Und Sie müßten es wissen?«
    »Alles seit seiner Geburt«, erwiderte Breson entschieden. »Nein, Commander, er hat Huqueck nie besucht.«
    »Dort wird Xame hergestellt. Für die Eingeborenen ist es ein Narkotikum, für Menschen der sofortige Tod. Würde mich interessieren, wo er sich das Zeug beschafft hat.« Scott richtete sich wieder auf. »Lassen Sie sofort eine Autopsie durchführen. Besonders wichtig sind der Schädel und das Gehirn. Ich möchte wissen, ob dort Spuren von Verbrennungen oder Verpflanzungen festzustellen sind. Auch krankhafte Zellveränderungen oder Hinweise auf Suchtgewöhnung sind wichtig.«
    »Sie vermuten, er hat unter Zwang gehandelt?« sagte Breson kopfschüttelnd. »Aber wie konnte das sein? Wir haben ihn regelmäßig untersucht. Jede Anzeichen einer Suchtgefahr hätten wir sofort entdeckt!«
    »Es gibt nicht nur Drogen, denen man verfallen kann, Commander. Lassen Sie den Toten ins Labor bringen.«
    Nachdem man die Leiche aus der Kabine hinausgeschafft hatte, untersuchte Scott die Habseligkeiten des Toten. Am Bücherbrett stutzte er. Derjunge Offizier hatte sich für Philosophie und Metaphysik interessiert.
    »Sie haben bisher immer noch keinen Beweis für seine Schuld«, beschwerte sich Breson. »Cross ist tot. Er ist freiwillig aus dem Leben geschieden. Steht sein Tod im Zusammenhang mit dem Attentat auf dem Festplatz? Vielleicht - vielleicht auch nicht.«
    Wer außer ihm konnte wissen, wer und was ich bin?«
    »Kann man das nicht erraten? Oder vielleicht...« Der Commander brach ab, als Scott die Buchdeckel auseinanderklappte und den Inhalt betrachtete.
    Es war ein kompliziertes Gebilde aus Linsen, Drähten und Leitungen - ein Meisterwerk an Präzision und Mikrotechnik. Das Gerät war so klein, daß man es in einem ausgehöhlten Buch dieser Größe leicht verstecken konnte. Scott klappte das Gerät auseinander und befestigte es vor seinem Gesicht. Die Linsen bedeckten seine Augen, die Muscheln des Kopfhörers steckten in seinen Ohren, und auf seinem Kopf saß ein kompliziertes Gebilde mit vielen kleinen Drahtspitzen.
    Es war eine Roboter-Fernsteuerung. Die Linsen übermittelten seinen Augen, was die Puppe gesehen hatte, der Kopfhörer, was sie mit ihren Ohren an Geräuschen aufgenommen hatte. Die feinen Drahtspitzen auf dem Kopf übermittelten die Nervenimpulse des Menschen, der mit diesem Gerät die Puppe lenkte, zum motorischen Empfänger, so daß Arme und Beine, Muskeln und Augen sich so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher