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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
Autoren: Gregory Kern
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Ornamente in den Himmel schnitten. Zwischen den Türmen gab es weite Parks und Erholungsgebiete. Hinter ihnen breiteten sich die riesigen Farmen und Industrieanlagen aus, und alles war untereinander durch ein weitverzweigtes Transportsystem verbunden. Die Luft war frisch und sauber, denn die Atomanlagen hatten der Luftverschmutzung ein Ende bereitet, die stellare Ausweitung die beschämende Armut zu einer Angelegenheit der Vergangenheit gemacht.
    Er hatte Zeit, und deshalb spazierte er durch die Stadt. Die Mordain lag zum Überholen im Dock. Penza Saratow weigerte sich immer, seine geliebten Maschinen zu verlassen, denn er mußte die Techniker - sehr zu deren Unbehagen - im Auge behalten. Chemile war von einer Künstlergruppe zu einer Vorlesungs- und Demonstrationsreihe eingeladen worden. Professor Jarl Luden war in den Tiefen des Metropolitan Museums verschwunden und brütete nun über alten Schriften und Antiquitäten. In Groß New York war es aber nie langweilig, allein zu sein.
    Scott sah einer Truppe Boddaritänzer zu, aß in einem Drehrestaurant eine ausgezeichnete Mahlzeit, genoß ein Dampfbad und verbrachte einige Zeit in einer mit Delphinen und sportlichen Meerjungfrauen besetzten Lagune in Strandnähe. Er war ein erstklassiger Schwimmer, und die nicht minder geübten Meermädchen wetteiferten miteinander um seine Gunst. Und auf den Delphinen konnte man reiten. An den Empfang erinnerte er sich erst wieder bei Einbruch der Nacht.
    Die Party war in vollem Gang, als er eintraf. Scott stand an der Tür der Haupthalle und musterte die Gäste. Es waren unwichtige und wichtige Diplomaten von mehr als hundert Welten: Erdenmenschen und Leute von Welten, die mit Terra verbündet oder befreundet waren; sehr unterschiedliche und bunte Gestalten aus anschließenden Sektoren; Deltaner, Lartustianer, Leute von Altanis, von Ragan - alles Freunde von Terra oder Nachbarn, die untereinander nicht im Krieg lagen. Der Unterschied war, wie er recht gut wußte, nicht sehr groß.
    »Hallo, Barry!« Carl Justine, ein junger Diplomat mit frischem Gesicht kam ihm entgegen. »Mensch, wie schön, dich wieder mal zu sehen!«
    »Und dich.« Ein kräftiger Händedruck besiegelte die Wiedersehensfreude. Barry Scott mochte Justine. ' Sie hatten einander schon viele Jahre gekannt, ehe die Pflicht ihre Wege trennte. »Was soll dieses Gewimmel eigentlich? Eine gewöhnliche Good-Will-Party? Oder steckt was Ernsthafteres dahinter?«
    »Es sollen nur ein paar Spannungen gelockert werden.« Justine hob sein Glas. »Und eine Möglichkeit, alte Freunde zu treffen oder alte Wunden heilen zu lassen. Du weißt doch, wie es ist. Mit diplomatischen Kniffen macht man seinen Gegner stockbetrunken, um, ihm dann die Goldzähne zu klauen. Das hat wenigstens mein Großvater immer gesagt. Goldzähne braucht man ja heute mit den Implantationen nicht mehr, aber das Prinzip ist dasselbe geblieben.«
    »Dein Großvater muß ein ausgezeichnetes Gedächtnis besessen haben«, meinte Barry Scott trocken.
    »Das hatte er, und ein sehr umfangreiches. Vor ihm sein Großvater. Alle waren Diplomaten. Ich bin das Schlußlicht einer ununterbrochenen Reihe professioneller Lügner.« Justine zuckte die Achseln. »Nun, man muß ja schließlich leben. Lieber wäre ich ja mit dir irgendwo da draußen, aber der weite Raum ist kein Ort für einen Familienvater.« Er warf einen Blick durch die Halle. Einige Paare tanzten zur Musik einer richtigen, lebenden Band, und die Musiker trugen die malerischen Kostüme längstvergangener Zeiten. Ähnlich gekleidete Kellner bewegten sich mit Tabletts zwischen den Gruppen und boten Drinks und Happen an. Justine winkte einen heran und wählte für Barry ein Glas aus. »Trink das einstweilen. Ich muß mich noch ein bißchen umschauen. Wenn du mit bestimmten Leuten bekannt gemacht werden willst, brauchst du mir nur zu pfeifen.«
    Scott nickte, nippte an seinem Drink und setzte das Glas ab, als zwei Mädchen auf ihn zukamen. Beide waren jung und trugen Kleider aus schimmernden, leuchtenden Schuppen und waren stark geschminkt.
    »Du gehörst mir«, sagte die eine. »Ich hab dich zuerst gesehen. Sag das diesem aufdringlichen Wesen. Sie soll verschwinden.«
    »Zum Teufel noch mal«, maulte die andere. »Du entreißt ihn mir, dann sehen wir uns morgen auf dem Fechtboden.«
    »Haltet Frieden«, mahnte Scott: »Ihr seid beide viel zu jung und hübsch, um zu streiten. Und überdies bin ich schon vergeben.«
    Er verschwand, ehe die beiden noch etwas dagegen
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