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Collection Baccara Band 0282

Collection Baccara Band 0282

Titel: Collection Baccara Band 0282
Autoren: Barbara Mccauley , Susan Mallery , Jo Leigh
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behütet und nach Kräften gefördert. Doch das war etwas anderes als der Schutz eines starken Mannes …
    As’ad studierte konzentriert die drei verschiedenen Entwürfe für eine neue Brücke vor ihm auf dem Schreibtisch. Da ertönte das Summen seiner Gegensprechanlage. „Ich habe doch gesagt, ich möchte nicht gestört werden“, meldete er sich ungeduldig.
    „Ich weiß,Sir.“ Neil, sein sonst so abgeklärter Assistent, klang ungewohnt nervös. „Es ist nur … eine junge Dame wünscht Sie zu sprechen, Kayleen James. Sie behauptet, sie sei die Nanny … Ihrer Kinder?“ An dieser Stelle hob Neil die Stimme leicht.
    „Das erkläre ich Ihnen bei Gelegenheit. Schicken Sie sie herein.“
    Wenige Sekunden später betrat Kayleen forsch sein Büro. Sie trug ein schlichtes braunes Kleid, hoch geschlossen und wadenlang, dazu flache Schuhe. Das Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. Ihre zarte Haut war ungeschminkt, ebenso wie ihre großen, ausdrucksvollen Augen. Als einzigen Schmuck hatte sie winzige goldene Ohrringe angelegt.
    As’ad war den Umgang mit eleganten, weltgewandten Frauen gewohnt, die das Beste aus ihrem Typ zu machen wussten. Frauen, in teure Seide gekleidet und mit kostbarem Schmuck behängt. Interessierte Kayleen sich nicht für solche Äußerlichkeiten, oder hatte sie bis jetzt nur keine Gelegenheit gehabt, dieses Interesse zu entwickeln?
    In ihr steckt eine richtige Schönheit, erkannte As’ad mit Kennerblick. Das zarte Gesicht, die großen Augen, der schön geschwungene Mund. Plötzlich stellte er sie sich nackt vor: blass und zart, eingehüllt in ihre seidige Haarmähne, die Verführung in Person …
    „Danke, dass Sie mich so kurzfristig empfangen“, riss ihre melodische Stimme ihn aus seinen erotischen Fantasien. „Nächstes Mal melde ich mich vorher an, versprochen.“
    „Schon gut.“ Er stand auf und deutete mit einer einladenden Geste auf die Besucherecke. „Was kann ich für Sie tun?“
    Kayleen setzte sich und strich ihr Kleid glatt. „Wissen Sie, der Palast ist wirklich riesig. Ich habe mich schon zweimal verlaufen und musste nach dem Weg fragen.“
    „Wenn Sie mögen, gebe ich Ihnen einen Plan.“
    „Soll das ein Scherz sein?“Vorsorglich lächelte sie.
    „Nicht wirklich. Es existiert ein Plan für den Palast. Möchten Sie einen haben?“
    „Ich fürchte, ich brauche ihn tatsächlich. Am besten implantieren Sie mir noch einen Peilsender, damit Ihre Sicherheitsleute mich jederzeit aufspüren können.“ Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Hübsch hier, wirklich.“
    „Kayleen, was führt Sie her?“, hakte er freundlich nach.
    „Oh … natürlich. Ich habe die Mädchen heute Vormittag an der amerikanischen Schule angemeldet. Es lief alles glatt. Sie sind dort fantastisch ausgestattet, ein Traum, sage ich Ihnen. Kein Vergleich mit unserer Schule im Waiseninternat. Uns fehlen einfach die nötigen Mittel.“ Kayleen senkte verlegen den Blick. „Es ist peinlich, hier als Bittstellerin aufzutreten. Sie haben schon so viel getan.“
    „Wieso peinlich? Bei mir sind Sie an der richtigen Adresse. Es lassen sich bestimmt ein paar Mittel erübrigen.“
    „Einfach so? Ohne großartige Formalitäten?“
    „Ja, einfach so“, erwiderte er schlicht. „Schon vergessen, wer vor Ihnen sitzt?“
    „Nein, nein, vielen Dank, das wäre wundervoll. Wir sind es gewohnt, mit unserem Budget zu knausern. Die meisten Lehrer wohnen im Internat und erhalten dort auch ihre Verpflegung, was bedeutet, dass ihr Gehalt nicht besonders üppig ausfällt.“
    „Wieso haben Sie sich für den Lehrerberuf entschieden?“, wollte er wissen. „Abgesehen davon, dass Sie Kinder lieben.“
    „Weil ich nicht Nonne werden konnte.“
    Diese Antwort verblüffte ihn. „Sie wollten wirklich Nonne werden?“
    „Ja, es war mein größter Wunsch. Das Waisenhaus, in dem ich aufwuchs, wurde von Nonnen geleitet. Sie haben wunderbare Arbeit geleistet, und ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als irgendwann einmal zu ihnen zu gehören. Leider bin ich nicht der richtige Typ dafür.“
    „Inwiefern?“
    „Nun, ich bin eigensinnig und ein ziemlicher Hitzkopf. Manchmal schaffe ich es nicht, mich den Regeln zu beugen.“
    Einerseits schwer zu glauben, so bescheiden und zurückhaltend wirkte sie. Andererseits hatte As’ad sie ja bereits von ihrer temperamentvollen Seite kennengelernt.
    „Unsere Mutter Oberin schlug mir vor, stattdessen Lehrerin zu werden“, fuhr Kayleen fort. „Das war eine
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