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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
Autoren: Deborah C. Winter
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über neunzig Prozent der Einwohner ein Elektroauto, auch weil die Spritpreise in die Höhe geschossen waren und so Elektroautos durchaus lukrativ waren.
    Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht hier? Ja, vielleicht konnte sie in Harts ein tolles Leben führen.
    „ Willkommen in Harts!“ Jason blickte erwartungsvoll auf das Ortsschild und fuhr extra langsam durch die beschauliche Innenstadt. Etwa 5.700 Menschen lebten in der kleinen Stadt, die nach dem Errichten der Cold Belts einen kleinen Boom erlebt hatte. Durch die neuen Berufe, wie beispielsweise den Vampire Police Officern, zogen viele Menschen mit ihren Familien nach Harts. Hier war alles sehr überschaubar, nicht wie in New York. Aufmerksam betrachtete Lilly die Häuser und Straßen. Die Stadt wirkte so gemütlich. In New York ragten die Häuser bis in die Wolken hinein, das konnte man zumindest meinen. Hier hatten die meisten Häuser aber nur wenige Stockwerke. Ein kleiner Laden, der Bagels anbot, ein Supermarkt, vor dem es noch freie Parkplätze gab, viele Bäume und nur wenige Menschen auf der Straße. Jason hielt an einem Zebrastreifen, was Maria nutzte, sich zu orientieren. Erschöpft tippte sie auf ihrem Touch-Tablett herum, auf dem die Karte von Harts geladen war.
    „ Gleich sind wir da.“ Jason rieb sich seine Hände. Er war übermüdet und zugleich auch voll mit Adrenalin, denn das Haus, das er angemietet hatte, kannte er bisher nur von den Fotos, die ihm Richard zugeschickt hatte.
    Noch immer ging eine Frau mit Kinderwagen über den Zebrastreifen, um in die Einkaufsstraße zu gelangen, so dass Lilly sich genauer umsehen konnte. Eine ältere Dame trug einige Tüten vorbei. Eine andere Mutter überquerte mit ihrer Tochter, die quengelig an ihrer Hand zerrte, noch schnell die Straße. Dann sah sie ein Mädchen, etwa in ihrem Alter, das auf seine Uhr sah und auch noch über den Zebrastreifen huschte. In der Hand trug sie einen Violinenkoffer, was Maria nicht entging.
    „ Schau mal, Lilly! Da hat ein Mädchen auch einen Violinenkoffer. Vielleicht geht sie ja auf deine Schule?“
    Lächelnd beugte Lilly sich vor.
    „ Danke, Mom“, lachte sie. „Ich habe sie schon gesehen. Aber bitte spring jetzt nicht aus dem Auto und renn‘ ihr nicht nach, ja?“ Zuzutrauen wäre es ihrer Mutter ja. Solche Aktionen kannte sie bereits, seit sie klein gewesen war.
    Maria lachte und nahm ihre Hand vom Autotürgriff.
    „ Natürlich nicht. Was denkst du denn nur von mir?“, pfiff sie unschuldig durch ihre Lippen.
    Lilly hob skeptisch beide Augenbrauen und lehnte sich zurück, da die Straße nun wieder frei war und ihr Vater anfuhr.
    Seufzend schaute sie zur Seite, beobachtete, was ihr kleiner Bruder tat. Dieser fixierte die andere Straßenseite, wo es ein Spielwarengeschäft und ein Sonnenstudio gab.
    „ Wie ironisch. Ein Sonnenstudio in Harts“, murmelte Lilly beinahe unverständlich, als sie sich zu Leonhards Seite hinüberbeugte, damit sie die andere Straßenseite besser sehen konnte. Ausgerechnet in Harts gab es also ein Sonnenstudio. Hier in der Stadt, die umringt von Cold Belts war. Da sie bereits wieder losfuhren, zog das Sonnenstudio schon an ihnen vorbei. Im letzten Augenblick jedoch konnte Lilly einen jungen Mann erkennen, der sich seine Sonnenbrille aufsetzte und das Sonnenstudio verließ. Es dämmerte bereits und das trübe Wetter würde normalerweise niemanden dazu bringen, ausgerechnet jetzt eine Sonnenbrille aufzusetzen. Die Luft fühlte sich noch klamm an, da es zuvor geregnet hatte. Typisches Frühlingswetter also. Ihre graugrünen Augen blickten viel zu lange auf diesen jungen Mann mit der Sonnenbrille. Nur ihr Blinzeln unterbrach ihre klare Sicht auf ihn. Er fixierte sie ebenso. Lilly schluckte. Bemerkte er ihren Blick? Ob er auch auf ihre Schule ging?
    Ein sonnengebräunter Teint, schwarzes Haar, das ihm bis über die Augenbrauen hing. Ein schlanker, ansehnlicher Körper, dazu eine Haltung, die verriet, dass er mit beiden Beinen fest im Leben stand und sich vor nichts fürchtete. Sie drehte sich hastig herum und starrte ihm nach, wie ein Schulkind einem vorbeifahrenden Eiswagen während der brütenden Mittagshitze. Doch er schien sich nicht weiter um sie zu kümmern, drehte sich von ihr weg und verschwand in einer Seitengasse. Jetzt war es Lilly peinlich, sich so albern benommen zu haben. Sicher hatte er sie dabei gesehen, wie sie sich so hastig herumgedreht und ihn angestarrt hatte, als hätte sie noch nie einen jungen Mann aus einem
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