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Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Titel: Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden
Autoren: BÖRSENMEDIEN AG
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Vorlaute Stimmen im Fernsehen machten fast alle diese Informationen unbrauchbar, indem sie bestätigten, dass die SEALs darüber verfügten. Bildschirmgierige Politiker drängten sich den Journalisten auf und erzählten ihnen, was sie wussten. Noch schlimmer war aber, dass sie die Familien der SEALs gefährdeten, indem sie die Einheit und ihren Standort nannten. Es streiften sogar Übertragungswagen durch Wohnviertel von Virginia Beach, um eine SEAL-Familie ausfindig zu machen und sie der Welt zu präsentieren.
    Die Jäger von Abbottabad wurden zu Gejagten.
    Am 30. Juni 2011 kündigte Generalstaatsanwalt Eric Holder an, das Justizministerium würde eine umfassende Untersuchung zum Tod zweier in CIA-Gewahrsam befindlicher Al-Qaida-Terroristen einleiten. Holder wollte Blut sehen. Er setzte John Durham als Sonderstaatsanwalt ein und erklärte, die Ermittlungen würden „in erster Linie untersuchen, ob bei Vernehmungen durch die CIA verbotene Verhörmethoden eingesetzt worden seien – und wenn ja, ob solche Methoden einen Verstoß gegen das Anti-Folter-Gesetz oder anderes geltendes Recht darstellten.“
    2010 wurde gegen die SEALs ermittelt, jetzt gegen die CIA. Der Generalstaatsanwalt initiierte keinen neuen Angriff, sondern machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Dabei hatte die CIA bereits zwei vielversprechende Mitarbeiter entlassen, die Khalid Scheich Mohammed verhört und Osamas Kurier identifiziert hatten. Die CIA fraß noch immer ihre Jungen.
    Präsident Obama ernannte Leon Panetta zum Nachfolger von Robert Gates als Verteidigungsminister. Er wurde am 22. Juni offiziell ins Amt eingeführt.
    Am 8. August 2011 erschien in der Zeitschrift New Yorker ein Artikel, der eine hässliche Mordgeschichte zu bestätigen schien. Er wiederholte die These vom „Bodenangriff “ und stellte es so dar, als sei bin Laden von einer ebenso brutalen und skrupellosen Bande von Verbrechern getötet worden, wie er selbst einer war.
    Während sich Leon Panetta auf seinen Umzug ins Pentagon vorbereitete, führte er eine Gruppe von 25 frischgebackenen Kongressabgeordneten durch die CIA. Als die Rede auf den Bin-Laden-Film kam und einer der Abgeordneten Panetta fragte, von wem er in dem Film gerne dargestellt werden wolle, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Al Pacino.“
    Bevor Leon Panetta die CIA verließ, hatte er dem OPA noch verstohlen signalisiert, sich wieder mit Autoren in Verbindung zu setzen – aber nicht mit irgendwelchen . Die paar auf Eis liegenden, die hofften, von der Behörde zurückgeholt zu werden, mussten erfahren, dass die CIA jetzt im Filmgeschäft war.
    Vanity Fair berichtete, Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow würde Regie führen bei der Verfilmung der CIA-Version des Einsatzes in Abbottabad für Sony Pictures. Als Ms. Bigelow im Food-Court der CIA zu Mittag aß, dürfte ihr der Tisch mit SEALs in Zivil kaum aufgefallen sein. Die SEALs aber haben die Dame sehr wohl bemerkt.
    In gewohnter Unauffälligkeit hörten zwei SEALs mit, wie ein OPA-Vertreter Kontakte zu einem CIA-Mitarbeiter in Aussicht stellte, der die SEALs auf das Gelände begleitet hatte. Noch nicht einmal die OPA-Leute ahnten, wer da am Nebentisch saß. Die Jedis tragen ihren Spitznamen schließlich nicht ohne Grund.
    Als die CNN -Kanäle die Geschichte von dem Film aufgriffen, gab es einigen Wirbel. Sony Pictures hatte als erstes Filmstudio überhaupt im April im eigenen Haus Spenden für den Präsidenten gesammelt.
    Das machte sich nicht gut, wie man so schön sagt.
    Der Vorsitzende des Kongressausschusses für die Sicherheit der USA (House Homeland Security Committee), der Republikaner Peter King, forderte eine Untersuchung über die potenzielle Weitergabe vertraulicher Informationen und berief sich dabei auf Meldungen, Regisseurin Kathryn Bigelow und ihr Drehbuchautor hätten Zugang zu hohen Pentagon-Ebenen erhalten.
    Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, musste ein paar unangenehme Fragen parieren und las am Ende eine vorbereitete Erklärung vor.
    „Wenn jemand an Artikeln, Büchern, Dokumentationen oder Filmen arbeitet, in denen der Präsident vorkommt – die hier Anwesenden eingeschlossen –, und mit Regierungsvertretern sprechen möchte, erfüllen wir solche Bitten nach Möglichkeit, um sicherzugehen, dass die Fakten stimmen. Das ist kaum ein neuer Ansatz zum Umgang mit den Medien. Ich hoffe doch, dass der Kongressausschuss für die Sicherheit der USA Wichtigeres zu tun hat, als über einen Film zu
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