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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta
Autoren: Jeremy Robinson
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Als sie sich unter Bishop hervorwand, war sie plötzlich nicht mehr so sicher, entkommen zu können. Der Blackhawk brauchte noch ein paar Minuten, und solange waren sie an der kahlen Bergflanke hilflose Zielscheiben. Im Inneren des Berges musste Ridley etwas Gewaltiges in Gang gesetzt haben, und das bedeutete nichts Gutes.
    Sie kam nicht mehr dazu, darüber nachzudenken. Oberhalb des Tunnelausgangs begann es zu bröckeln, und große Felsklötze polterten herunter. Sie hievte Bishop in die Höhe und zog ihn weiter.
    Ein großer Felsbrocken sprang über den Tunnelausgang hinweg und sauste auf den Golem zu. Der unternahm nichts, um dem Zusammenstoß auszuweichen, und zersplitterte beim Aufprall. Auch der Felsbrocken zerbarst, und ein Regen von Splitt ergoss sich den Abhang hinunter.
    Durch die Wolke aus Staub und Gestein sah Queen etwas, das sie gleichermaßen mit Hoffnung und Furcht erfüllte. Alexander kam aus dem Tunnel gerannt, gesund und munter wie immer. Doch über seiner Schulter lag Kings leblose Gestalt, ein sackartiges Bündel über der anderen. Sie waren entkommen, aber um welchen Preis? Kings Arme baumelten schlaff herab.
    Alexander bedeutete ihr, schneller zu laufen, und rief: »Der ganze Berg geht in die Luft!« Dann packte er auch schon Bishop, hievte ihn hoch und rannte mit beiden Männern beladen weiter bergab.
    Obwohl Queen jetzt unbehindert laufen konnte, schaffte sie es kaum, mit ihm Schritt zu halten. Selbst zweihundert Kilo Delta-Agenten auf dem Rücken bremsten den Mann kaum.
    Ein tiefes, donnerndes Rumpeln ließ die Luft erzittern. Kleinere Steine am Berghang hüpften wie Springbohnen durch die Luft. Als sie den Fuß des Abhangs erreichten, liefen sie in einen Sturmwind hinein, der sie von den Füßen riss. Die Luft wurde an ihnen vorbeigesaugt – auf den Berg zu .
    Sie blickten zurück und sahen, dass die Bergspitze in sich zusammensank. Alexanders Augen verengten sich. Das war nicht das, was er erwartet hatte.
    »Er ist implodiert«, sagte Knight.
    »Aber warum?«, fragte sich Alexander.
    Ein mahlendes Geräusch tief aus dem verwüsteten Berg beantwortete seine Frage. Ein mehr als dreißig Meter großer Golem erhob sich langsam, als erwachte er aus einem langen, tiefen Schlaf. Der ungeschlachte, gesichtslose Gigant stieg aus dem Krater und wandte sich ihnen zu. Er bestand aus einer Mischung aus altem Felsgestein, gehärtetem pyroklastischem Fluss und den Ruinen von Babel.
    Als er den ersten Schritt tat, sank sein stumpfartiger Fuß in den soliden Fels des Berges ein.
    »Er ist superverdichtet«, sagte Alexander.
    »Was?«, fragte Queen. »Wie?«
    »Die Miniatursonnen. Sie fielen in sich zusammen, als ich flüchtete. Ich dachte, sie würden zu Supernovae werden, aber stattdessen muss ihre Schwerkraft den Fels angezogen und komprimiert haben.«
    »War das Ridleys Werk?«, fragte Knight.
    »Eines seiner Duplikate.«
    »Und Ridley selbst?«, wollte Queen wissen.
    »Er hat den Kopf verloren«, sagte Alexander und hielt Queens zweifelndem Blick stand. »Er ist da drinnen. Begraben.« Er wandte sich an Knight. »Für alle Ewigkeit.«
    Der Berg erbebte unter den stampfenden Schritten des Giganten. Er würde sie gleich erreicht haben.
    Knight versuchte aufzustehen, doch die Erdoberfläche bebte derartig, dass er gleich wieder zu Fall kam.
    Es gab kein Entkommen.
    Knight merkte, dass Fiona sich zu regen begann, und zog sie an sich. Nicht jetzt, dachte er, wach jetzt bloß nicht auf.
    Doch ein lauter Knall riss sie vollends aus ihrer Ohnmacht. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie sich um. Ein Stealth Blackhawk umkreiste den riesigen Golem und schoss aus seiner seitlich montierten Minikanone auf ihn. Dank der Leuchtspurmunition glühte das Sperrfeuer wie ein orangefarbener Laserstrahl. Aber obwohl Tausende von Geschossen ihr Ziel fanden, kratzten sie den Giganten kaum an. Der Golem schlug nach dem Hubschrauber und zwang ihn, abzudrehen.
    Fiona fand Knights besorgte Miene auf sich gerichtet. Queen kauerte neben Bishop, dessen Gesicht vor Schmerz verzerrt war. Fionas Blick wanderte weiter zu Alexander und blieb schließlich an King hängen, der mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag.
    Sie versuchte aufzustehen, doch Knight hielt sie fest. »Bleib hier. Wir versuchen, den Blackhawk zu erreichen.«
    Aber Fiona wehrte sich, schlug um sich und rief: »Nein!« Ihre Stimme klang heiser, aber klar. Sie entwand sich Knights Griff und hinkte zu King. Einen Augenblick lang wurde ihr schwarz vor Augen, während
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