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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei
Autoren: Sophie Kinsella
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Frau ihr langsam zuwandte, wünschte sie von ganzem Herzen, sie hätte es nicht getan.

Kapitel Zwei
    »Tut mir leid«, sagte die Kellnerin. »Kennen wir …?« Sie stutzte, kam einen Schritt näher und sah sich Candice genauer an. Plötzlich leuchteten ihre Augen. »Natürlich!«, sagte sie. »Candice, oder? Candice …« Sie runzelte die Stirn. »Entschuldige, ich habe deinen Nachnamen vergessen.«
    »Brewin«, sagte Candice tonlos, brachte die beiden Silben kaum heraus. Ihr Name schien in der Luft zu hängen wie eine Zielscheibe. Brewin. Als sie sah, wie Heather nachdenklich die Stirn runzelte, wartete Candice auf das Erkennen, den Zorn und die Beschuldigungen. Wieso hatte sie nicht einfach den Mund gehalten? Würde die Frau ihr hier eine Szene machen?
    Doch als Heathers Miene sich entspannte, wurde deutlich, dass sie in Candice nur die alte Mitschülerin sah. Wusste sie es nicht?, dachte Candice ungläubig. Wusste sie es denn nicht?
    »Candice Brewin!«, sagte Heather. »Stimmt! Ich hätte dich eigentlich gleich erkennen sollen!«
    »Das ist ja lustig!«, sagte Maggie. »Woher kennt ihr zwei euch?«
    »Wir sind auf dieselbe Schule gegangen«, meinte Heather fröhlich. »Es muss Jahre her sein, dass wir uns zuletzt gesehen haben.« Sie sah Candice noch einmal neugierig an. »Irgendwie bist du mir bekannt vorgekommen, als ich die Bestellung aufgenommen habe, aber … ich weiß nicht. Du siehst irgendwie anders aus. Aber seit damals haben wir uns wahrscheinlich alle verändert.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Candice. Sie nahm ihr Glas und nippte daran, um ihr rasendes Herz zu beruhigen.
    »Ich weiß, es klingt schrecklich«, flüsterte Heather, »aber wenn man eine Weile gekellnert hat, sieht man sich die Gesichter der Gäste nicht mehr an. Ist das nicht furchtbar?«
    »Das kann man wohl niemandem vorwerfen«, sagte Maggie. »Ich möchte unsere Gesichter auch nicht sehen.«
    »Deins vielleicht nicht«, erwiderte Roxanne sofort und grinste Maggie an.
    »Einmal habe ich eine Bestellung von Simon Le Bon aufgenommen«, sagte Heather. »Nicht hier, in meinem alten Laden. Und nicht mal gemerkt, wer er war. Als ich in die Küche kam, meinten alle: ›Wie ist er denn so?‹, und ich wusste gar nicht, wen sie meinten.«
    »Recht so«, sagte Roxanne. »Es tut diesen Leuten ganz gut, wenn sie mal nicht erkannt werden.«
    Maggie warf einen Blick zu Candice hinüber. Wie erstarrt glotzte diese Heather an. Was hatte sie bloß?
    »Und …«, sagte Candice, »arbeitest du schon lange hier?«
    »Seit zwei Wochen«, sagte Heather. »Ist ein hübscher Laden, oder? Aber viel zu tun.« Sie sah zum Tresen hinüber. »Apropos, ich sollte lieber weitermachen. Schön, dich zu sehen, Candice.«
    Sie wollte schon gehen, als Candice spürte, dass Panik in ihr aufstieg.
    »Warte!«, sagte sie. »Wir haben uns doch noch gar nicht richtig unterhalten.« Sie schluckte. »Willst du dich … nicht einen Moment zu uns setzen?«
    »Na okay«, sagte Heather nach kurzer Überlegung. Wieder sah sie zum Tresen hinüber. »Aber ich kann nicht lange bleiben. Wir müssen so tun, als würde ich euch bei den Cocktails beraten oder so.«
    »Wir brauchen keinen Rat«, sagte Roxanne. »Wir sind die Cocktail-Queens.« Heather lachte leise.
    »Mal sehen, ob ich einen Stuhl auftreiben kann«, sagte sie. »Bin gleich wieder da.«
    Sobald sie weg war, wandte sich Maggie Candice zu.
    »Was ist denn los?«, zischte sie. »Wer ist diese Frau? Du starrst sie an, als hättest du ein Gespenst gesehen!«
    »Ist das so offensichtlich?«, sagte Candice betrübt.
    »Süße, du siehst aus wie Hamlet, nachdem ihm der Geist seines Vaters erschienen ist«, sagte Roxanne trocken.
    »Oh Gott«, seufzte Candice. »Und ich dachte, ich halte mich ganz gut.« Mit zitternder Hand hob sie ihren Cocktail an und nahm einen Schluck. »Prost, ihr Lieben!«
    »Vergiss die Prosterei!«, sagte Maggie. »Wer ist sie?«
    »Sie ist …« Candice rieb an ihrer Stirn herum. »Es ist Jahre her. Wir waren auf derselben Schule. Sie … sie war ein paar Jahre unter mir.«
    »Und?«, hakte Maggie ungeduldig nach.
    »Hi!«, ging Heathers fröhliche Stimme dazwischen, und alle blickten schuldbewusst auf. »Endlich habe ich einen Stuhl auftreiben können.« Sie schob ihn an den Tisch und setzte sich. »Sind die Cocktails gut?«
    »Wunderbar!«, sagte Maggie und nippte an ihrem Shooting Star. »Genau das, was die Hebamme empfiehlt.«
    »Und … was treibst du so?«, fragte Heather Candice.
    »Ich bin
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