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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
Autoren: Frederick Forsyth
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dienen. Unter dem Einfluss von »Crack«, einem besonders bösartigen Nebenprodukt des Kokains, neigen die Täter im Übrigen bei Raubüberfällen zu sinnloser Gewalttätigkeit.
    Dazu kommt, dass die Gewinne aus dem Kokaingeschäft, wenn sie gewaschen sind, zur Finanzierung anderer Kriminalitätsformen verwendet werden, besonders für den Handel mit Waffen (die auch an kriminelle und terroristische Organisationen geliefert werden) und Menschen, vor allem mit illegalen Einwanderern und entführten Frauen, die als Sexsklavinnen verkauft werden.
    ZUSAMMENFASSUNG : Unser Land war zu Recht entsetzt über die Zerstörung des World Trade Center und den Angriff auf das Pentagon im Jahr 2001, als fast 3000 Menschen starben. Seitdem ist kein Amerikaner auf dem Boden der USA durch einen vom Ausland ausgehenden Terrorakt ums Leben gekommen, aber der Krieg gegen den Terror geht weiter und muss weitergehen. Nach konservativen Schätzungen jedoch müssen wir die Zahl der durch Betäubungsmittel vernichteten Menschenleben auf das Zehnfache dessen ansetzen, was 9/11 an Opfern gefordert hat. Die Hälfte davon geht auf das Konto der Chemikalie namens Kokain.
    Ich habe die Ehre, Mr. President, zu verbleiben
    ROBERT BERRIGAN
    Deputy Director (Special Operations)
    Drug Enforcement Administration
    Etwa um dieselbe Zeit, als der Berrigan-Report durch einen Kurier ins Weiße Haus geliefert wurde, saß ein britischer ehemaliger Zollbeamter in einem unauffälligen Büro am Lissabonner Hafen und starrte äußerst frustriert auf das Foto eines schäbigen alten Trawlers.
    Tim Manhire hatte sein ganzes Erwachsenenleben als Zollbeamter verbracht, in einem Beruf also, der nicht überall zu den beliebtesten gehört, den er jedoch als absolut unentbehrlich empfand. Das Kassieren von Abgaben für eine geldgierige Regierung bei unglücklichen Touristen mochte den Puls nicht schneller schlagen lassen, aber seine Arbeit in den staubigen Seitenstraßen der Docks von Lissabon war doch einigermaßen erfüllend, und sie wäre es noch viel mehr gewesen, wenn der alte Feind nicht immer wieder für Frustration gesorgt hätte: die unzureichenden Mittel.
    Die kleine Behörde, die er leitete, hieß MAOC-N . Dies ist eines der vielen Akronyme in der Welt von Recht und Ordnung: das Maritime Analysis Operations Centre for Narcotics  – das Analyse- und Operationszentrum Rauschgift, in dem Fachleute aus sieben Ländern versammelt sind. Die sechs Partnerländer Großbritanniens sind Portugal, Spanien, Irland, Frankreich, Italien und die Niederlande. Portugal ist der Gastgeber, und der Direktor war ein Brite, der von HMRC ( Her Majesty’s Revenue and Customs , der britischen Zoll- und Finanzbehörde) zur SOCA ( Serious Organised Crime Agency , der Behörde zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens) versetzt worden war, damit er diese Aufgabe übernehmen konnte.
    Das MAOC hat die Aufgabe, die Bemühungen der europäischen Polizei- und Marinestreitkräfte bei der Bekämpfung des Kokainschmuggels aus dem karibischen Becken zu den Küsten Westeuropas und Westafrikas zu koordinieren.
    An diesem sonnigen Vormittag war Tim Manhire deshalb so frustriert, weil er sah, dass schon wieder ein Fisch mit einer großen und wertvollen Ladung im Begriff war, durch die Maschen des Netzes zu schlüpfen.
    Das Foto war aus der Luft aufgenommen worden, aber mehr als hübsche Fotos hatte das Aufklärungsflugzeug nicht zustande bringen können. Das Bildmaterial war innerhalb von Sekunden an das meilenweit entfernte MAOC übermittelt worden.
    Es zeigte einen schäbigen Baumkurrenkutter mit dem Namen Esmeralda-G. am Bug. Nur durch einen glücklichen Zufall war er an der Grenze zwischen Dunkelheit und Morgengrauen im Ostatlantik entdeckt worden, und das fehlende Kielwasser deutete darauf hin, dass er soeben beigedreht hatte, nachdem er unbeobachtet durch die Nacht gefahren war. Die Auflösung war hoch genug, um Manhire durch den Vergrößerungsrahmen über dem Bild erkennen zu lassen, dass die Mannschaft dabei war, die Esmeralda-G. vom Bug bis zum Heck mit einer blauen Persenning zu überziehen. Das ist das übliche Verfahren, mit dem Kokainschmuggler auf hoher See versuchen, sich der Entdeckung zu entziehen.
    Sie fahren bei Nacht und dümpeln dann tagsüber lautlos unter einer Persenning, die mit dem Meer ringsum verschmilzt und aus der Luft äußerst schwer zu erkennen ist. Bei Sonnenuntergang rollt die Besatzung die Persenning wieder zurück, verstaut sie, und die Fahrt geht weiter. Das
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