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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1
Autoren: Emilia Jones
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würdest du doch nicht einfach so liegen lassen?“ Herausfordernd stützte sie die Hände in die Hüften und sah ihn an.
    Andrew wusste, dass er sie nicht auch noch abweisen konnte. Es würde Gerede geben. Vermutlich hatte es bereits begonnen. Erst Leandra, dann Alice und nun stand Michelle vor ihm. Sie alle forderten ausgerechnet jetzt etwas von ihm.
    Er besiegte seinen Widerwillen und packte sie um die Taille. Glückselig schmiegte sie sich an seine Brust. Ihre Fingerspitzen fuhren hinauf über seinen Nacken und verkrallten sich in seinem Haar. Sie wartete.
    „Lass uns von hier verschwinden“, raunte er ihr zu.
    Am allerwenigsten wollte er unter den anderen bleiben. Er führte sie aus dem Raum, geradewegs in sein privates Zimmer.
    Michelle ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Seufzend lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen, die Brust weit vorgestreckt. Endlich! Sie war mit Andrew ganz allein in diesem Raum. Ihre Genugtuung darüber konnte sie kaum verbergen. Sie schüttelte sich ihre Locken ins Gesicht, um das verschmitzte Grinsen nicht so offensichtlich zu zeigen. Ihre grünen Augen blitzten Andrew neckisch zwischen dem Vorhang aus Haaren zu.
    Doch im selben Moment stellte sie ernüchtert fest, dass er sie keines Blickes würdigte. Vollkommen unbeteiligt kehrte er ihr den Rücken zu. Er stand am Fenster und sah hinaus auf die von bunten Lichtern erhellte Straße. Ein weiterer Seufzer kam über ihre Lippen, dieses Mal jedoch keineswegs lustvoll. Sie stieß sich von der Tür ab und stolzierte mit wiegenden Schritten auf das Bett zu. Dort ließ sie sich fallen. Sie versank in dem blutroten Satin-Bezug, rekelte und streckte sich. In einer aufreizenden Position verharrte sie, starrte den Mann an, der offensichtlich keine Notiz von ihr nehmen wollte.
    „Andrew, warum kommst du nicht zu mir?“
    Er drehte sich um. Michelle hoffte so sehr, dieselbe Begierde in seinem Gesicht lesen zu können, die sie in sich spürte. Aber sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    Beinahe wirkte er gezwungen, wie er nun auf sie zukam. Wortlos setzte er sich neben sie aufs Bett und griff nach ihrer rechten Hand. Er war nicht zärtlich, wie sie es von ihm kannte, sondern grob. Sie wand sich unter seiner Berührung und richtete sich halb auf.
    „Du tust mir weh!“
    Wie in Trance sah er ihr in die Augen, gerade so, als hätte er ihre Worte nicht verstanden. Er rückte ein Stück weiter auf sie zu. Der Satin raschelte. Sein fester Griff lockerte sich und seine Finger strichen nun sanft über ihren Unterarm. Er beugte den Kopf hinab und küsste sie auf den Handrücken.
    „Ah …“ Sie schnurrte wie ein Kätzchen. „Schon besser.“
    Gerade wollte sie sich zurücklegen, als sie spürte, wie sein Druck sich erneut verstärkte. Mit beiden Händen hielt er ihren Unterarm und verbiss sich darin. Er saugte gierig. Wie ein wildes Tier hatte er von seiner Beute Besitz ergriffen.
    Michelle stieß einen spitzen Schrei aus. Sie zog an ihrem Arm. Doch sein Griff war viel zu fest. Hilflos strampelte sie mit den Beinen, bis sie sich schließlich so weit verdrehen konnte, um einen Tritt auf ihn abzuzielen. Mit einem dumpfen Fluch ließ Andrew von ihr ab.
    Seine Lippen waren blutverschmiert. Michelle konnte die spitzen Eckzähne erkennen, die wie gefährliche Waffen aus seinem leicht geöffneten Mund ragten. Zum ersten Mal erschauderte sie bei diesem Anblick. Sie war entsetzt. Welch ein Monster saß ihr da gegenüber!
    Mit versteinerter Miene richtete er sich auf. Er griff in die Innenseite seines Jacketts und brachte ein Bündel Scheine hervor, das er achtlos auf das Bett warf.
    Schockiert betrachtete Michelle das Geld. Es war mehr als das Doppelte des gewöhnlichen Preises. Sie musste schlucken. Tränen traten ihr in die Augen und sie musste darum kämpfen, sich zu beherrschen.
    „Was soll das, verdammt noch mal?“, herrschte sie ihn an.
    Andrew stand längst wieder am Fenster und starrte hinaus.
    „Ich weiß nicht, was du willst. Es ist mehr, als du dir verdient hast.“
    Seine frostige Art widerte sie an. Von aufkeimender Wut getrieben wäre sie am liebsten explodiert. Was bildete sich dieser Vampir eigentlich ein? Dass er sie einfach so benutzen konnte? Ihr Blick fiel auf das Geld. Ja, gestand sie sich ein, genau das musste er denken.
    „Ich bin nie wegen des Geldes zu dir gekommen. Das weißt du!“
    „Natürlich. Das habe ich immer gewusst.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hätte dich nicht mit aufs Zimmer nehmen
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