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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Autoren: Petra Dahmke
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erklärte er im Jargon des Fachmanns, „außerdem sieht Chong da viel dicker aus …“
    Milli lachte kurz auf, dann seufzte sie und rieb sich die Augen.
    „Der Fotograf war außerhalb von Elizas Kraftfeld“, sagte sie nachdenklich. „Da sind wir also verletzbar -“, weiter kam sie nicht - jemand hinter ihr legte die Hand auf ihre Schulter.
    „Schau mal einer an – die furiosen Vier!“, ertönte eine vertraute Stimme. „Lasst ihr euch die Oktobersonne auf den Pelz scheinen?“
    Dix lief einmal um die Bank und baute sich gut gelaunt vor ihnen auf.
    „Ein Tag zum feiern, Leute! Nouri Gransar ist entkommen! Man hört es überall, im Fernsehen, im Radio“ - er sichtete die „MOZ“ auf Millis Schoß - „und in der Zeitung. Was für eine Schlappe für Ziggedorn … und außerdem mysteriös. Das raubt dem alten Mann jetzt schon seinen Schlaf!“
    „Und woher willst du das wissen?“, fragte Milli.
    „Was?“
    „Na - Ziggedorns Schlaf …“
    Dix lachte grimmig. „Ich hab da meine Quellen ...“ Er wackelte mit dem Kopf und griff in Annas Gummibärchentüte. „Kommt in den nächsten Tagen bei mir vorbei - auf’n Tee. Dann unterhalten wir uns. Nun muss ich leider weiter ...“
    Sie versprachen es und Dix verließ sie so plötzlich, wie er aufgetaucht war.
    Ben schnaubte und stand von der Bank auf. „Ich glaub, ich kenne seine Quelle“, sagte er, als Dix außer Hörweite war. „Ich hab ihn mal mit Eva Ziggedorn erwischt.“
    „Nicht dein Ernst!“ Anna machte vor Schreck eine heftige Armbewegung und wischte ihren Rucksack von der Bank. „Das - nein, das glaub ich nicht.“
    Ben antwortete nicht gleich. Er blickte über die ruhige, blanke Wasseroberfläche des Koppelitz Sees und sortiere seine Gedanken. Milli, Anna und Chong starrten ihn an und warteten gespannt.
    „Ich hatte den Weg hinten übers Feld genommen, als Dix und ich verabredet waren“, begann Ben. „Da kam sie gerade mit’m Köter aus dem Hintereingang. Das war Lucretias Mutter; ich weiß wie die aussieht - ziemlich schlank, rote Haare mit buntem Stirnband … Die haben heftig geknutscht … und mich glücklicherweise nicht gesehen.“
    Mit erstauntem Gesicht hatte Milli ihm zugehört. „Und warum sagst du das jetzt erst?“
    Ben hob die Schultern und senkte sie wieder. „Ich wollt’s ja erzählen und hab’s dann immer wieder vergessen … ist ja nicht so wichtig, oder?“
    Chong murmelte etwas von „du heiliger Schlamassel“, aber sein breites Grinsen verriet, dass er nicht wirklich geschockt war.
    „Nachher müssen wir ihm auch noch aus der Patsche helfen“, sagte Anna scharf, „er hält uns einen Vortrag, wie gefährlich Ziggedorn ist, aber er selbst treibt’s mit seiner Frau!“
    Milli war nicht so sehr um Dix besorgt, aber sie fand die Vorstellung von ihm und Eva Ziggedorn als Liebespaar irgendwie enttäuschend. Stand er auf Luxusfrauen mit tadellos poliertem Outfit? Oder tat er es nur, um Ziggedorn auszuspionieren? Was auch immer Dix fühlte oder vorhatte; schon die Vorstellung, Lucretias liebeskranke Mutter in Dix’ Armen, verursachte ihr beinahe Übelkeit. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Eva Ziggedorn, wie sie ihr höflich die Hand reichte und sich vorstellte und wie sie dann später bei Dix so lässig an der Garagenwand lehnte und eine Zigarette rauchte. Milli hatte etwas Vertrautes darin erkannt, konnte es zu dem Zeitpunkt aber noch nicht verstehen - eigentlich hätte ihr da schon ein Licht aufgehen müssen...
    „Dix ist ein Idiot!“, versetzte Anna heftig. „Mir ist gerade eingefallen, dass mein Vater mal gesagt hat, dass Ziggedorn alles und jeden überwachen lässt, der ihm in die Quere kommt.“
    „Sicherlich nur, wenn er misstrauisch ist“, meinte Ben lakonisch. „Dix ist bestimmt vorsichtig. Und seine Lovestory kann uns vielleicht sogar nützen. Zumindest indirekt.“
    „Na, dann wartet mal ab, irgendwer quatscht immer“, zischte Anna.
    Milli zuckte nur enttäuscht die Achseln. Dass jemand was verraten könnte, lag natürlich auf der Hand, aber um so Typen wie Dix musste man sich nicht sorgen. Die kamen überall durch. Trotzdem war sie wütend auf ihn und fragte sich gerade warum, als Anna plötzlich aufstand und schweigegebietend die Hände hob.
    „Ich hatte kürzlich eine Idee“, sagte sie glücklich. „Erinnert ihr euch noch an das komische Referat übers Regenmachen von Simon Leberhuhn. Dieses rohrartige Kupferding, das er Cloudbuster nannte?“
    „Du meinst den Cloudbuster von
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