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City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

Titel: City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)
Autoren: Beth St. John
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„Vielleicht sind wir falsch abgebogen. Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“
    Elaine überprüfte es. „Ja, schon.“ Sie reichte Laurent die Karte. „Aber sieh selbst nach.“
    Laurent nahm die Karte und studierte sie eingehend. „Du hast Recht“, bestätigte er nach einer Weile.
    „ Es muss einen Erdrutsch gegeben haben, nachdem die Karte entstanden ist“, mutmaßte Elaine.
    Der Vampir starrte in die Tiefe und konnte frühere Befestigungen erkennen. „Ursprünglich hat eine Treppe hinab geführt“, er seufzte und gab Elaine die Karte zurück, „ich schätze, wir müssen da runter.“
    „ Bist du verrückt?“, fuhr Elaine auf. „Wir werden uns den Hals brechen!“ Sie verzog den Mund. „Naja, du vielleicht nicht.“
    Laurent lachte. „Wir werden dich schon heil da runter kriegen. Vertrau mir.“
    Elaine rollte mit den Augen. „Wenn du das sagst.“
    „ Keine Sorge. Wir sind gut gerüstet.“ Er nahm seinen Rucksack ab und holte ein langes Seil heraus, dazu einen breiten Haken und einen Hammer.
    Elaine zog die Augenbraue hoch. „Was du alles mitgenommen hast“, raunte sie, nicht ohne Bewunderung in der Stimme.
    „ Ich dachte mir, es wäre besser, für alle Fälle gerüstet zu sein“, schmunzelte Laurent. „Weißt du, ich bin ein großer Fan von Indiana Jones.“
    Elaine kicherte.
    Er ging den Gang ein Stück zurück und klopfte dabei die Wände ab; an einer Stelle, die ihm stabil genug erschien, schlug er den Haken so tief wie möglich ein. Dann befestigte er das eine Ende des Seils daran; das andere warf er hinunter in die Dunkelheit.
    „ Ich springe hinunter“, sagte er, „du kletterst hinterher. Ich passe auf, dass du heil ankommst. In Ordnung?“
    Elaine nickte. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie waren hergekommen, um den Kronschatz zu finden – so leicht würden sie nicht aufgeben. Und Laurent würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschah.
    Elaine packte das Seil fest mit beiden Händen. Laurent nickte ihr kurz zu, dann trat er über den Rand und verschwand lautlos in der Dunkelheit. Elaine hörte ein stampfendes Geräusch als er unten landete.
    „ Du kannst kommen“, rief er, „ich bin direkt unter dir.“ Elaine befestigte ihre Taschenlampe sicher an ihrem Gürtel und atmete tief durch. Sie war in ihrer Laufbahn als Kunstdiebin schon oft geklettert und verstand sich darauf, doch war dies hier etwas anderes. Es ging tief hinab und sie konnte nichts sehen. Die Wand, an die sie ihre Füße stemmen musste, war uneben und sie war nicht sicher, ob die Befestigung halten würde. Sie konzentrierte sich kurz, dann trat sie an den Abgrund. Der erste Schritt war immer der Schwerste. Mit dem Rücken voran lehnte sie den Oberkörper zurück und begann langsam den Abstieg, dabei hielt sie ihren Körper nahezu horizontal zum Boden. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, aber sie zwang ihren Geist zur Konzentration. Zehn Schritte. Fünfzehn Schritte. Als sie schon glaubte, der Abstieg würde niemals enden, hörte sie Laurents Stimme nah unter sich: „Du hast es gleich geschafft. Nur noch ein kurzes Stück.“ Er war nicht mehr weit entfernt. Plötzlich spürte sie, wie starke Hände ihre Taille umfassten und sie glitt dankbar in seine Arme.
    „ Siehst du? Ich wusste, du schaffst das spielend“, flüsterte er leise an ihrem Ohr. Bevor Elaine etwas antworten konnte, hatte er sie sicher auf beiden Füßen abgesetzt. In diesem Moment konnte sie wieder dieses Kribbeln in ihrem ganzen Körper spüren und wünschte sich einen Moment lang, der Vampir möge seine kühlen Lippen auf die ihren senken und sie so leidenschaftlich küssen wie bei ihrer gemeinsamen Nacht. Doch dann trat er einen Schritt zurück, als wolle er ihr Luft zum Atmen geben.
    Elaine riss sich innerlich zusammen, nahm die Taschenlampe von ihrem Gürtel, knipste sie an und sah sich um.
    Der Untergrund war uneben und von Schutt übersät. Elaine zog die Karte hervor und versuchte sich zu orientieren, Laurent blickte ihr über die Schulter.
    „ Hier war einmal die Treppe gewesen. Siehst du?“
    Elaine nickte. Deutlich waren die Striche zu erkennen, die sie darstellen sollten.
    „ Würde es die Stufen noch geben, wären wir ein Stück weiter westlich herausgekommen – also dort.“ Er zeigte nach rechts. „Wir sollten hinüber gehen und sehen, wie der Weg da aussieht.“
    „ In Ordnung“, stimmte Elaine zu. Sie stiegen vorsichtig über die zerklüftete Erde. Nach einer Weile wurde der Boden wieder ebener; sie hatten den
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