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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos
Autoren: Thomas Thiemeyer
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hinter Oskar getreten war und die Männer böse anfunkelte. »Sollten Sie von der Presse sein, können Sie gleich wieder gehen. Der Professor ist für niemanden zu sprechen.«
    Â»Wir sind keine Reporter«, sagte der eine mit grimmigem Lächeln. »Wir sind vom Geheimdienst Seiner Majestät, das muss als Erklärung für den Augenblick ausreichen.«
    Â»Können Sie sich ausweisen?«
    Â»Aber natürlich.« Die Männer griffen in die Innentaschen ihrer Gehröcke, holten zwei Ausweise hervor und reichten sie ihnen. Charlotte und Oskar betrachteten sie genau.
    Â»Sie heißen also Herr Vogel und Herr Striebel«, sagte Charlotte und gab ihnen die Dokumente zurück. »Sind das Ihre richtigen Namen?«
    Die Männer lächelten dünn.
    Â»Na ja, tut ja auch nichts zur Sache. Vielen Dank jedenfalls. Was können wir für Sie tun?«
    Â»Das habe ich Ihnen bereits gesagt. Wir müssen mit Professor Humboldt sprechen.«
    Â»Na gut, ich hole ihn«, sagte Charlotte zu Oskar. »Wenn du die Herren so lange ins Empfangszimmer führst …?«
    Â»Mache ich. Bitte folgen Sie mir.« Oskar deutete ins Innere des Hauses, wenn auch ohne allzu große Freundlichkeit. Er mochte es nicht, mit Bürschchen angeredet zu werden.
    Die beiden nahmen ihre Hüte ab und betraten das Haus. In diesem Augenblick kam Eliza aus der Küche. Sie trug eine Schürze und ihre Haare waren hochgesteckt.
    Â»Wir haben Besuch? Wie nett. Darf ich den Herren etwas zur Erfrischung bringen?«
    Die beiden sahen Eliza an, als hätten sie ein Gespenst gesehen.
    Â»Danke, nein.«
    Oskar führte die Männer ins Empfangszimmer und bot ihnen einen Sitzplatz an. »Möchten Sie sich setzen?«
    Â»Wir stehen lieber. Hol einfach den Professor, dann sind wir schon glücklich.«
    Oskar verließ kurz den Raum, um die Haustür zu schließen, als er einige Männer auf Pferden bemerkte, die drüben bei der Zufahrt standen. Entlang der Straße, die vom Moabiter Schützenhaus ausgehend durch den Wald verlief, sah er weitere berittene Einheiten. Die Sache fing an, unheimlich zu werden.
    In diesem Moment tauchte Charlotte in Begleitung des Forschers aus dem Keller auf.
    Â»Wo sind sie?«, fragte er.
    Â»Ich habe sie ins Empfangszimmer gebracht. Sie sagten, sie wären vom Geheimdienst.«
    Â»Kommt mit.« Humboldt schwenkte nach rechts und betrat den Raum. Die Männer standen am Fenster und blickten hinaus. Als sie die Neuankömmlinge bemerkten, drehten sie sich um.
    Â»Ah, Professor Humboldt. Wie schön, Sie zu sehen.«
    Â»Man sagte mir, Sie wären vom Geheimdienst. Muss ich mir Sorgen machen?«
    Â»Ganz im Gegenteil«, sagte der andere. »Wir kommen im Auftrag von Georg Ernst Stangelmeier, dem Berater Seiner Majestät. Ihnen wird die Ehre zuteil, ihn im Stadtschloss zu besuchen. Wir haben den Auftrag, Sie dorthin zu eskortieren.«
    Â»Eine Eskorte?« Humboldt runzelte die Stirn. »Ich komme ganz gut alleine zurecht, danke.«
    Â»Ich muss darauf bestehen. Es dient nur Ihrem eigenen Schutz.«
    Â»Klingt, als hätte ich keine große Wahl.«
    Ein schmallippiges Lächeln war die Antwort.
    Â»Und wenn ich mich weigere?«
    Â»Davon würde ich abraten. Es geht um eine Frage der nationalen Sicherheit. Sie werden mitkommen. So oder so.«
    Oskar kannte seinen Vater gut genug, um zu wissen, dass ihm die überhebliche Art dieser Geheimdienstler gehörig gegen den Strich ging. Er befürchtete schon, es würde zu einer Auseinandersetzung kommen, doch der Forscher zuckte nur mit den Schultern und sagte: »Was soll’s. Der heutige Tag ist ohnehin schon so verquer, da ändert ein kleiner Ausflug zum Stadtschloss jetzt auch nichts mehr dran. Allerdings habe ich ein paar Bedingungen.«
    Striebel runzelte die Stirn. »Welche?«
    Â»Erstens, ich möchte, dass mein Sohn und meine Nichte mitkommen. Sie sind meine Assistenten. Weiterhin möchte ich, dass ich meine eigene Kutsche benutzen darf. Ich habe im Anschluss noch etwas anderes in der Stadt zu erledigen und wäre gerne flexibel.«
    Â»Genehmigt. Noch was?«
    Â»Allerdings. Ich brauche dringend noch ein Bad und muss mich umziehen. So kann ich ja schlecht ins Schloss. Es wäre also ratsam, wenn Sie sich setzen und die angebotene Tasse Tee annehmen würden.«
    * * *
    Eine Stunde später rollte die Kutsche in Richtung
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