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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)
Autoren: Alexander Fleming
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kichern begannen.
    Das
Gespräch dauerte nicht lange. Als Elias mitbekam, dass er sie beim Essen
gestört hatte, verabschiedete er sich schnell und entschuldigte sich mehrmals
für den ungelegenen Anruf. Sydney legte den Hörer zur Seite und schaute
verlegen in die Runde. Das kurze Gespräch hatte sie nicht nur innerlich
durcheinandergebracht, sondern ihr auch den Appetit geraubt. Nicht, dass sie
sich über den Anruf geärgert hätte, vielmehr machte sie sich nun Sorgen
darüber, was sie für den Abend anziehen sollte.
    Marris
Gemüt wurde dagegen durch die Neuigkeit beflügelt. Sydney ahnte bereits seit
Längerem, dass ihre Stiefschwester Sympathie, oder sogar mehr als das, für
Aragon empfand. Sie hing regelrecht an seinen Lippen und war bei jeder Sache
Feuer und Flamme, die der blonde Junge vorschlug. Ihre Schwärmerei versuchte
sie gar nicht zu verstecken und zeigte ihre Gefühle offen heraus. An Aragons
Körpersprache erkannte Sydney jedoch oft, dass er nicht so leicht seine Gefühle
zeigte und sich eher diskret oder gar eingeschüchtert verhielt.
    Die
Aufregung, die Sydney verspürte, konnte Marri ganz und gar nicht teilen. Sie
packte ihre Stiefschwester am Arm und eilte mit ihr zum Obergeschoss, um die
Kleiderschränke durchzustöbern.
    „Ich
schätze, sie werden heute nichts mehr essen wollen“, sagte Jack und schaute den
beiden davonlaufenden Mädchen hinterher. Laura grinste und nickte zur
Bestätigung mit dem Kopf.
    „Ich
würde sogar darauf wetten“, antwortete sie und trank den Rest ihres Rotweins
aus. Sie war froh, Marri glücklich und zufrieden zu sehen. Ganz am Anfang, als
sie Jack kennengelernt hatte, verspürte sie immer die Sorge, ihre Tochter würde
den neuen Mann in ihrem Leben nicht akzeptieren. Die Ängste vergrößerten sich,
als sie von Sydney erfahren hatte, denn zuerst hatte sie befürchtet, Marri
würde mit ihrer neuen Stiefschwester nicht zurechtkommen. Doch nun sah sie die
beiden Mädchen mit jedem Tag unzertrennlicher zusammenwachsen. Sie hatten die
gleichen Interessen, liebten den gleichen Musikstil und zogen sich sogar des
Öfteren gleich an, ganz wie zwei leibliche Schwestern. Oft musste Laura sich
eingestehen, auf ihre Tochter etwas neidisch zu sein, denn sie hatte nun die
Schwester, die Laura sich früher, als sie im gleichen Alter wie ihre Tochter
war, immer gewünscht, doch nie bekommen hatte.
    Während
Laura tief in Gedanken versunken war und mit leerem Ausdruck in den Augen in
Richtung der hinter dem Horizont verschwindenden Sonne sah, füllte Jack bereits
ihr Weinglas nach.
    Es
schien ein angenehmer und sternenklarer Abend zu werden. Die stille Idylle des
Abends wurde lediglich von den Geräuschen der zu laut angestellten
Fernsehgeräte ihrer Nachbarn oder dem schrillen Zirpen der Grillen gestört.
    Auch
wenn Jacks angestrengte Arbeitssuche noch keine eindeutigen Ergebnisse
gezeitigt hatte, war er zumindest bei einer Firma guter Hoffnung. Es war ein
Securityunternehmen, dessen Inhaber von Jacks militärischer Ausbildung
besonders angetan war und ihm versprach, sich im Laufe der nächsten Woche nach
eingehender Überlegung telefonisch bei ihm zu melden.
    Sein
Leben schien sich langsam zu normalisieren. Er hatte wieder eine Frau, die ihn
von ganzem Herzen liebte, eine zweite Tochter und ein schönes Zuhause, in dem
er sich wohlfühlte. Endlich wieder arbeiten zu können war lediglich der
Zuckerguss auf der Torte seines ohnehin süßen Daseins. Ein plötzliches Gefühl der
Glückseligkeit und vollkommener Zufriedenheit durchfuhr seinen Körper. Er
spürte es von den Zehenspitzen aufsteigen und bis in den Ansatz seiner Haare
hineinfahren. Und genau dieses Gefühl hatte er allein einer Frau zu
verdanken – seiner zweiten Ehefrau Laura.
    Jack
hielt sein Weinglas an das seiner Frau, und ein klingender Laut durchbrach die
Stille des Abends. Er trank einen Schluck und direkt danach den zweiten, dieses
Mal jedoch einen tieferen. Der halbtrockene Rotwein glitt die Kehle hinab und
breitete sich warm in seinem Inneren aus. Der darin enthaltene Alkohol wärmte
ihn und benebelte mit sanfter Leichtigkeit die Sinne. Jack nahm Laura mit einer
fließenden Handbewegung ihr Glas ab und stellte es neben das seine auf den
Tisch. Laura lächelte dezent und ahnte bereits, welche Absicht ihr Mann
verfolgte.
    Die
Lautstärke des Küchenradios war zwar auf leise gedreht, aber immer noch so
laut, dass man die dort gespielten Lieder vom Garten aus hören konnte. Als ob
der Moderator die Gartenszene
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