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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)
Autoren: Chloe Neill
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mangeln. Ethan war von dieser Situation wenig begeistert.
    Trotz der angespannten Lage machte Ethan mir gegenüber alles richtig, verhielt sich tadellos, sagte die richtigen Worte. Das Problem war nur, dass er mein Vertrauen zutiefst erschüttert hatte. Ich hegte durchaus die Hoffnung, meine große Liebe zu finden und »glücklich bis ans Ende aller Tage« zu leben, aber ich konnte diesem speziellen Traumprinzen einfach nicht mehr glauben, dass wir wirklich gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten würden. Es war erst zwei Monate her. Der Schmerz und die Demütigung waren noch nicht überwunden; die Verletzung noch zu frisch.
    Ich war nicht so naiv, zu leugnen, dass es zwischen mir und Ethan eine besondere Verbindung gab. Ich konnte auch nicht ausschließen, dass das Schicksal uns vielleicht doch wieder zusammenbringen würde. Immerhin hatte Gabriel Keene, der Anführer des Zentral-Nordamerika-Rudels, mich irgendwie an einer seiner Visionen teilhaben lassen, und darin kamen grüne Augen vor, die wie Ethans aussahen … aber nicht seine waren. (Ja, ich weiß. Auch ich hatte mit »Was zur Hölle soll der Quatsch?« reagiert.)
    Ich wollte ihm ja gern glauben. Wie so ziemlich jedes Mädchen in diesem Land hatte auch ich die Bücher gelesen und die Filme gesehen, in denen der Junge erkennt, dass er einen furchtbaren Fehler begangen hat … und zu ihr zurückkehrt. Ich wollte glauben können, dass es Ethan schmerzte, mich verloren zu haben, dass seine Reue echt war und seine Versprechungen ernst gemeint. Aber das hier war kein Spiel. Und Mallorys bissige Frage war durchaus berechtigt: Wäre es nicht besser, wenn er mich von Anfang an geliebt hätte?
    In der Zwischenzeit, während ich den neuen Ethan betrachtete und gegen den alten abwog, machte ich ganz auf pflichtbewusste Hüterin. Indem ich unser Verhältnis auf eine rein berufliche Ebene reduzierte, verschaffte ich mir den nötigen Abstand und den Freiraum, den ich brauchte … und dieses Manöver hatte außerdem den Vorteil, ihn zu verärgern. Kindisch? Auf jeden Fall. Aber wer ließ sich schon die Gelegenheit entgehen, den eigenen Chef zu piesacken, wenn sie sich ergab?
    Außerdem waren fast alle Vampire Mitglieder irgendeines Hauses, und ich war unsterblich. Ich konnte die Zusammenarbeit mit Ethan nicht einfach aufkündigen, ohne mich selbst für alle Ewigkeit zum Dasein einer Ausgestoßenen zu verdammen. Mit anderen Worten, ich war gezwungen, das Beste aus meiner Lage zu machen.
    Also überhörte ich die Vertraulichkeit in seinem Tonfall und schenkte ihm ein höfliches Lächeln. »Ich kann nur hoffen, dass er mich nie kämpfen sehen muss. Wenn ich vor der Nase des Bürgermeisters in eine Rauferei gerate, dann ist wohl Hopfen und Malz verloren. Wann müssen wir los?«
    Ethan schwieg lange genug, dass ich zu ihm hinübersah und bemerkte, wie er mich ernst betrachtete. Der Schmerz in seinem Blick zerriss mir das Herz, aber was immer das Schicksal für uns noch in petto hielt, hier und heute würde ich mich definitiv auf nichts einlassen.
    »Hüterin.«
    Seine Stimme klang nun leicht missbilligend, aber ich wich von meinem Vorhaben nicht ab. »Ja, Lehnsherr?«
    »Sei so stur, wie du willst, wenn du das unbedingt brauchst, aber wir wissen doch beide, wo dies enden wird.«
    Ich verzog keine Miene. »Es wird immer auf dasselbe hinauslaufen – du bist der Meister, ich die Hüterin.«
    Mit der Anspielung auf unseren Rangunterschied erreichte ich mein Ziel. Der Charme, den Ethan eben noch hatte spielen lassen, war genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war. »Wir treffen uns in zwanzig Minuten im Foyer. Zieh dein Kostüm an!« Und dann ging er entschlossenen Schritts die Treppe hinauf und betrat Haus Cadogan.
    Ich fluchte leise vor mich hin. Der Junge würde mich noch ins Grab bringen.

KAPITEL ZWEI
    FÜR EINE HANDVOLL VAMPIRE
    Wer Haus Cadogan verlassen wollte, musste sich schon früher des einen oder anderen Tricks bedienen, denn es galt die Paparazzi zu umgehen, die an jeder Ecke standen und auf Schnappschüsse hofften. Mittlerweile aber war es ein regelrecht gefährliches Unterfangen.
    Wir trugen Anzug und Kostüm in Schwarz (so kleidete man sich als Mitglied Cadogans) und saßen in Ethans schwarzem Mercedes-Cabrio, einem flotten Sportwagen, der in der Garage unterhalb des Hauses seinen Stellplatz hatte. Wir fuhren die Auffahrt hinauf und warteten, bis einer der Feensöldner uns das Tor aufschob. Ein zweiter stand direkt vor der Auffahrt und behielt aufmerksam die
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